Stand: 05.06.2025 08:54 Uhr

In Hamburg findet heute um 18 Uhr auf dem Rathausmarkt eine Demonstration gegen den Krieg in Gaza statt. Die Kundgebung steht unter dem Motto „Menschenrechte, Menschenwürde, Völkerrecht – dieser Krieg muss enden!“

Zu der Demo rufen neben dem Rat der islamischen Gemeinden, der Schura, auch die Hamburger Linke und die Jusos auf. Hamburgs CDU-Chef Dennis Thering spricht von einer „Anti-Israel-Demo“ und findet es skandalös, dass unter anderem die Jugendorganisation der SPD dazu aufruft.

Juso-Chef: Kein Anti-Israel-Protest

Das wiederum empört den Hamburger Juso-Co-Vorsitzenden Kemir Colic. Es ginge darum, Völkerrechtsverletzungen anzuprangern, in keinster Weise sei es ein Anti-Israel-Protest, so Colic. Thering gieße mit seinen Aussagen Öl ins Feuer. Dabei sei der Aufruf des eher ungewöhnlichen Bündnisses ein Versuch, die aufgeheizte Debatte runterzukochen und sie nicht Extremisten und Antisemiten zu überlassen.

Schura: Antisemitismus wird nicht toleriert

Antisemitismus und Israelfeindlichkeit würden nicht toleriert, betonte der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz. Dafür sollen seinen Angaben zufolge rund 40 Ordnerinnen und Ordner sowie eine enge Absprache mit der Polizei sorgen.

Im „Hamburger Abendblatt“ hatte die Jüdische Gemeinde die Schura für den Aufruf kritisiert. Yildiz sagt, der Schura sei es gerade wichtig gewesen, als islamische Religionsgemeinschaft nicht allein zu dem Protest aufzurufen, um die Mitte der Gesellschaft zu erreichen. Bei dem Thema gingen die Meinungen sehr auseinander, aber alle sähen das Leid der Bevölkerung. Das sei der Punkt, an dem man sich treffen könne – und genau darum solle es bei der Kundgebung gehen.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 |
NDR 90,3 Aktuell |
05.06.2025 | 13:00 Uhr

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