EU schlägt Alarm
Rekordmengen neuer synthetischer Drogen und Opioide überschwemmen Europa

05.06.2025, 12:09 Uhr

Die Europäische Union warnt vor einer massiven Zunahme neuer synthetischer Drogen und Opioide in Europa. In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht weist die Drogenagentur der EU (EUDA) auf umfangreiche Lieferungen bisher unbekannter Designer-Drogen hin. Auch starke Opioide erreichen demnach den Kontinent in Rekordmengen.

Besonders besorgniserregend sei der Anstieg an synthetischen Cathinonen, die eine aufputschende Wirkung haben und chemisch mit dem Wirkstoff der in Ostafrika und Arabien verbreiteten Khat-Pflanze verwandt sind, hieß es in dem Bericht. Von diesen Drogen hätten 2023 insgesamt 37 Tonnen Europa erreicht, hauptsächlich aus Indien. Allein im vergangenen Jahr seien sieben neue Cathinone identifiziert worden, was auf eine zunehmende Verbreitung hindeutet. Darüber hinaus nähmen synthetische Opioide wie Nitazene zu. Sie können um ein Vielfaches stärker sein als Heroin oder Fentanyl.

Cannabis bleibt die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Europa. Dabei habe sich der durchschnittliche Gehalt des Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) in Cannabisharz im letzten Jahrzehnt verdoppelt. Bei Kokain seien Rekordbeschlagnahmungen von 419 Tonnen verzeichnet worden, vor allem an Häfen in Belgien, Spanien und den Niederlanden.

Die EUDA sammelt jährlich Daten aus allen EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen und der Türkei. Allein im Jahr 2024 identifizierten die Behörden 18 neue Arten halbsynthetischer Cannabinoide. Einige der Substanzen bewegen sich oft in rechtlichen Grauzonen. Da sie in vielen Ländern nicht ausdrücklich verboten sind, können sie legal verkauft werden.