Schon vor einem dreiviertel Jahr hatte der Kreis Aktive Senioren der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius Düsseldorf Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) zu einer Diskussionsrunde eingeladen. Jetzt fand der Oberbürgermeister Zeit, die unternehmungslustige Gruppe von Senioren im Pfarrzentrum der Kirche „Schmerzenreiche Mutter“ in Flehe zu besuchen und sich den vielen Fragen, die sich mittlerweile angesammelt hatten, zu stellen.

Eines lag den Menschen bei dem Gespräch besonders am Herzen: das Thema Verkehr. „Wir haben einen wunderschönen Aachener Platz bekommen und auch einen schönen Radweg, der von der Stadt aus aber leider bei Schaffrath endet. Bis zum Aachener Platz wird es für Fahrradfahrer wegen Schienen und Verkehr lebensgefährlich. Inwieweit könnte man da eine Änderung einführen?“, war auch gleich die erste Frage von Hans Hegger aus dem Leitungsteam des Kreis Aktive Senioren. Das sei ein Thema mit dem sich die Stadt schon länger beschäftige, sagte Keller. Geplant sei die Haltestelle am Südring barrierefrei umzubauen. Im Zuge dessen solle auch der Radweg erweitert werden. „Der Umbau soll im Dezember im Rat beschlossen werden. Wir kalkulieren mit einer Bauzeit von ungefähr acht Monaten, die zu Beeinträchtigungen führen wird“, so der Oberbürgermeister.

Ein weiteres Problem für die Bürger sind die Lkws, die von der Südbrücke aus durch Volmerswerth zu den Gartenbetrieben fahren. Eine Lösung dafür gebe es schon, erläuterte Keller. Geplant sei, direkt von der Brücke aus durch die Felder eine Umfahrung einzurichten. „Unser Hauptaugenmerk liegt allerdings erst einmal darauf, die Brücke, die aktuell für Lkws über 7,5 Tonnen gesperrt ist, überhaupt wieder freizubekommen. Das liegt in der Verantwortung des Landes NRW“, sagte er. Dann könne, wenn die Eigentümer bereit seien, einige Grundstücke abzutreten, eine Straße eingerichtet werden. „Das wäre für die Volmerswerther Straße eine große Entlastung“, ergänzte Keller.

Mit dem Thema störende und gefährliche E-Roller traf eine Besucherin einen Nerv bei Keller. „Wenn ich könnte, würde ich sie in Düsseldorf komplett verbieten. Wir dürfen das aber leider nicht, auch wenn damit viel Missbrauch betrieben wird“, sagte er. Allerdings wolle die Stadt das Abstellzonensystem, das es in der Innenstadt schon gibt und dort gut funktioniere, weiter ausrollen.

Bei dem Thema Verkehr ging es aber nicht nur um die Stadtteile Flehe und Volmerswerth. „Was passiert mit dem Verkehr rund um das ehemalige Carsch-Haus? Bleibt die Umfahrung über die Kö?“, wollte eine Frau wissen. „Nein, die Verkehrsführung wird aber auch nicht wie früher“, antwortete der Oberbürgermeister. Der Heinrich-Heine-Platz werde autofrei mit Bänken und Bäumen, die eine hohe Aufenthaltsqualität bieten sollen. Statt über die Kasernenstraße werde der Verkehr über die Breite Straße geführt, die dann von beiden Richtungen aus befahrbar sein werde.

Bei dem Thema bargeldloses Zahlen der Rheinbahntickets, das die älteren Bürger kritisch sahen, konnte Keller keine rechte Zustimmung finden. „Viele nutzen das Deutschlandticket und haben damit dann kein Problem. Irgendwann wird die Zahlung bargeldlos sein. Bis dahin wird es aber eine lange Übergangszeit geben“, so der Oberbürgermeister. „Bis dahin sind die Senioren dann weggestorben“, kam es lakonisch aus dem Publikum.

Dankbar war Keller für Hinweise auf lange leerstehende Wohnungen. „Das sollte es nicht geben und wir werden das prüfen“, sagte er.