„Sind Sie die Person, die Riva Reno nach München gebracht hat?“, fragt eine Kundin Carolina Czwartek. „Herzlichen Dank dafür“, setzt sie hinzu, als Czwartek bejaht, und stellt sich in der Schlange an. Die Szene wirkt, wie vom PR-Profi inszeniert, doch später erklärt Czwartek im Gespräch, dass sie an diesem Tag schon von vielen angesprochen worden sei, die die Marke erkannt hätten.

Die italienische Eismanufaktur Riva Reno eröffnete vor zwanzig Jahren ihre erste Eisdiele in Mailand und ist inzwischen zum Franchise-Unternehmen mit weltweit über 30 Filialen angewachsen. Carolina Czwartek kostete das Eis erstmals beim Familienurlaub in Florenz. „Seitdem habe ich ständig verglichen“, erinnert sie sich. Sieben Jahre lang ging ihr dieses Eis nicht mehr aus dem Kopf. Nun eröffnete sie vergangenen Dienstag die erste Riva-Reno-Filiale Deutschlands am Münchner Gärtnerplatz.

Eine eigene Eismarke zu gründen kam für die gebürtige Münchnerin und studierte Ernährungsberaterin nicht infrage: „Ich wollte genau dieses Eis, diesen Geschmack. Da brauche ich nicht viel rumprobieren.“ Über Wochen hat sie sich in Mailand von Riva Reno schulen lassen. Denn das Eis importiert sie nicht aus Italien, sondern stellt es täglich frisch nach Originalrezept her, ohne künstliche Zusatzstoffe und mit hochwertigen, teils regionalen Zutaten.

In Czwarteks Eisdiele werden keine „Kugeln“ verkauft, sondern „Gusti“. Ein „Gusto“ ist ein großzügiger Spachtelstreich und kostet unabhängig von der Sorte 2,90 Euro. Die Chefin empfiehlt „Cremino Dark“, ein cremiges und gehaltvolles, dunkles Schokoladeneis mit Haselnussbutter und Pistaziensoße. Daneben gibt es klassische Sorten wie Vanille und Stracciatella sowie Fruchtsorbets und veganes Eis.

Die neue München-Filiale von Riva Reno hat ein weltweit einzigartiges Sortiment. Neben Eis und Kaffee bietet Czwartek auch Frühstück und Kuchen von der hiesigen Initiative „Kuchentratsch“ an. Das „Croigato“ (5,50 Euro) hat sie außerdem selbst erfunden. Dazu schneidet sie ein rundes Croissant in der Mitte auf und füllt es mit einem „Gusto“ nach Wahl (Riva Reno, Klenzestraße 36, Dienstag bis Freitag 8 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 20 Uhr).

Im Restaurant Broeding serviert man ein Elf-Gänge-Menü wie einst auf der Titanic

Eis wurde beim letzten Dinner auf der „RMS Titanic“ nicht zum Dessert serviert, dafür Schokoladen-Eclairs, Vanillecreme und Pfirsiche in Chartreuse-Gelee. Bei der immersiven Ausstellung „Die Legende der Titanic“ in der Alten Paketposthalle kann man sich aktuell fühlen wie ein Passagier an Deck des Luxusdampfers, der am 15. April 1912 auf seiner Jungfernfahrt nach New York einen Eisberg im Atlantik rammte und sank.

Wer sich zusätzlich wie ein Passagier der Ersten Klasse fühlen möchte, besucht die Ausstellung am 12. Juni und beschließt den Rundgang mit einem Besuch im Neuhauser Restaurant Broeding. Küchenchef Manuel Reheis kocht an diesem Abend das Elf-Gänge-Menü nach, das der Ersten Klasse wenige Stunden vor dem Untergang der Titanic serviert wurde.

An die originalen Rezepte wolle er sich halten, soweit es der regionale Einkauf zulässt: „Hummer oder Gambas machen wir nicht, dafür gibt es Sylter Austern und bayerische Garnelen.“ Außerdem auf dem Menüplan stehen unter anderem pochierter Saibling, ein saurer Spargelsalat mit Champagner-Safran-Vinaigrette, Trüffel-Leberpastete mit Waldorfsalat und gebratene Taube.

Reheis würde viele dieser Gerichte auch heute noch so zubereiten. „Gebratenes Täubchen auf Kresse ist etwas super Zeitloses“, findet er. Nur die Menüfolge würde er hier und da abändern: „Wir werden ein paar der elf Gänge zusammen servieren, aber wir lassen nichts weg und ergänzen nichts.“

Der Abend beginnt um 17 Uhr mit dem Besuch der Ausstellung. Danach begibt man sich bis 19 Uhr selbständig zum Restaurant. Der Eintritt zur Ausstellung, das Elf-Gänge-Menü und eine Getränkebegleitung von Champagner bis Cognac (alternativ auch alkoholfrei) sind im Paketpreis von 300 Euro pro Person inbegriffen (Titanic-Dinner im Broeding am 12. Juni, Schulstraße 9, Telefon 089/164238, Infos und Tickets: 11-Gänge Titanic Dinner + Die Legende der Titanic Ausstellung | Fever).