Stand: 05.06.2025 18:53 Uhr
Zu einer Demonstration gegen den Krieg in Gaza haben sich am Donnerstagabend nach Angaben der Polizei rund 500 Menschen versammelt. Am Rand der Demo gab es einen Gegenprotest von rund zehn Personen mit Israel-Flaggen.
Zu der Demo unter dem Motto „Menschenrechte, Menschenwürde, Völkerrecht – dieser Krieg muss enden!“ hatten neben dem Rat der islamischen Gemeinden, der Schura, auch die Hamburger Linke und die Jusos aufgerufen. Hamburgs CDU-Chef Dennis Thering sprach im Vorfeld von einer „Anti-Israel-Demo“.
Juso-Chef: Kein Anti-Israel-Protest
Das wiederum empörte den Hamburger Juso-Co-Vorsitzenden Kemir Colic. Es ginge darum, Völkerrechtsverletzungen anzuprangern, in keinster Weise sei es ein Anti-Israel-Protest, so Colic. Thering gieße mit seinen Aussagen Öl ins Feuer. Dabei sei der Aufruf des eher ungewöhnlichen Bündnisses ein Versuch, die aufgeheizte Debatte runterzukochen und sie nicht Extremisten und Antisemiten zu überlassen.
Schura: Antisemitismus wird nicht toleriert
Antisemitismus und Israelfeindlichkeit würden nicht toleriert, betonte der Schura-Vorsitzende Fatih Yildiz. Dafür sollten rund 40 Ordnerinnen und Ordner sowie eine enge Absprache mit der Polizei sorgen.
Im „Hamburger Abendblatt“ hatte die Jüdische Gemeinde die Schura für den Aufruf kritisiert. Yildiz sagt, der Schura sei es wichtig gewesen, als islamische Religionsgemeinschaft nicht allein zu dem Protest aufzurufen, um die Mitte der Gesellschaft zu erreichen. Bei dem Thema gingen die Meinungen sehr auseinander, aber alle sähen das Leid der Bevölkerung. Das sei der Punkt, an dem man sich treffen könne – und genau darum sollte es bei der Kundgebung gehen.
Dieses Thema im Programm:
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05.06.2025 | 17:00 Uhr