Für den Wohnbereich entwarf Studio Marie Bonnard eine blau-schwarz lackierte Schiebetür und richtete es mit einem Bauhaus-Sofa von Robert Slezak ein (im Vordergrund), die Keramikvase ist von Noé Duchaufour-Lawrance (Ligne Roset). Im hinteren Bereich des Wohnzimmers befinden sich ein Bücherregal aus Kirschholz, das ebenfalls von Studio Marie Bonnard designt wurde, ein Wassily-Sessel von Marcel Breuer und ein „BA1171“-Stuhl von Helmut Bätzner (Bofinger). Auf dem Boden steht ein Gemälde von Nicolas Vial.
Adel Slimane FecihBrutalismus und Seventies-Flair
Während ihrer Suche nach einem neuen Zuhause träumten die Besitzer:innen von einer Wohnung mit Betonboden. Wie es der Zufall will, ging ihr Wunsch (sehr unkompliziert) in Erfüllung: „Bei der ersten Besichtigung haben wir etwas von der Tapete und dem Teppichboden entfernt und die originale Betonstruktur entdeckt. Wir haben sofort gewusst, dass es das Richtige war“, erklärt die Innenarchitektin, die die Original-Elemente des Apartments freilegte, statt sie zu verbergen. „Der raue Beton steht in Dialog mit den weißen Wänden. Die Idee bestand darin, die richtige Balance zu finden.“ Noch mehr Siebzigerjahre-Vibes vermitteln auch die vielen geraden Linien sowie die Fenster mit Stahlstreben.
In der offenen Wohnküche beleben die bunten „Alu“-Stühle von Muller Van Severen den Raum. Im Hintergrund eine Totem-Leuchte von Kazuhide Takahama.
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Im Gegensatz zu den glänzenden Edelstahl-Fronten der offenen Küche wählte die Architektin eine Rückwand aus blau-gräulichen Wandfliesen und eine Bordüre im schwarz-weißen Schachbrett-Muster.
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Die Küche wurde mit einem Keramikbild von Clément Bataille, einer Reihe von Keramikgegenständen von Marie des Courtils und einem Keramikkrug von Jérémy Bellina dekoriert.
© Adel Slimane FecihSanfte Bauhaus-Vibes
Mit seinem geometrischen und minimalistischen Fliesen-Design lehnt das Badezimmer an den Bauhaus-Stil an. „Wir haben uns von Bildern der Design-Bewegung, ihren klaren Farben und strengen Linien inspirieren lassen. Zuerst haben wir die Farbtöne – Gelb, Hellblau, Schwarz und Weiß – ausgewählt und dann dieses Allover-Muster entwickelt“, so Bonnard. Um auch das Bad mit Tageslicht zu versorgen, integrierte die Innenarchitektin in die Wand, die an die freigelegte Betonfassade angrenzt, eine Art Säule aus Glaspflastersteinen. Durch die großen Fenster auf gegenüberliegenden Seite flutet Sonnenlicht den Raum. „Tagsüber strömt das Licht durch die Glaspflastersteine und erhellt auf dezente Weise das Badezimmer“.
Dank einer Reihe an Glasbausteinen fällt natürliches Licht auch ins Badezimmer ein. Daneben ein Sofa aus Eiche von Thygesen & Sørensen (1970). An der Wand hängen alte Wandleuchten.
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Das hölzerne Wandregal im Wohnbereich schmücken ein Keramikteller von Clément Bataille und eine Vase von Jérémy Bellina. Daneben die „Spear“-Stehleuchte von DAS Studio aus gebürstetem Messing.
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Das Badezimmer ist im Bauhaus-Stil mit geometrischen und minimalistischen Fliesen gestaltet.
© Adel Slimane FecihEin zeitloser Möbelmix
„Die Besitzer:innen sind Künstler:innen und haben ein sehr feines Gespür“, erzählt Bonnard. Dem Paar war es wichtig, die Kunstwerke und Möbel, die es besaß, zur Geltung zu bringen. Von persönlichen Familienerbstücken über eine alte Berliner U-Bahn-Bank, die sie während ihrer Zeit in der deutschen Hauptstadt aufgestöbert hatten. Die Möbelauswahl ist eine spannende Kombination aus Vintage-Stücken – wie etwa der Wassily-Sessel von Marcel Breuer oder das tschechische Sofa aus den 1970er-Jahren – und zeitgenössischen Designs – darunter die „Alu“-Stühle von Muller Van Severen. Die Innenarchitektin ergänzte das elegante Ensemble mit individuellen Maßanfertigungen, wie dem Wandregal aus Kirschbaum im Wohnzimmer.