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Seit ihren jüngsten Alben, „Sometimes I Might Be Introvert“ (2021) und „No Thank You“ (2022), gilt Little Simz als wichtigste weibliche Stimme des britischen HipHop. „Lotus“ dürfte den Ruhm der Rapperin nun sogar noch weiter steigern. Produziert hat diesmal nicht Info, sondern der bisher eher als Musiker in Erscheinung getretene Miles Clinton James. Den 13 Songs des Albums hat das keineswegs geschadet – die stilistische Vielfalt ist enorm.

Nah am Alltag

Vom akustischen Kitchen-Sink-Drama „Peace“ (mit Moses Sumney & Miraa May) bis zum mitreißenden Afrobeat von „Lion“, wo Simz von dem nigerianisch-britischen Sänger Obongjayar unterstützt wird. Ja, es gibt viele Gäste auf „Lotus“, darunter auch Michael Kiwanuka, Sampha und Moonchild Sanelly. Trotzdem geht es in den Texten sehr persönlich zu. Der Albumtitel steht für Erneuerung und Wachstum. Er spiegelt eine thematische Reise durch die verschiedenen Phasen des Lebens von Simbiatu Abisola Abiola Ajikawo wider, wie Little Simz bürgerlich heißt.

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Manche Songs klingen wie Tagebucheinträge: „Take care of yourself, be vigilant, mind who you help/ You pray, you can make it to heaven/ And they’re tryna drag you to hell“, rappt sie im dunkel pulsierenden „Flood“. In „Young“ gibt sie eine Bingo spielende Göre, die stolz darauf ist, was sie sich alles beigebracht hat. Ein amüsantes, sehr britisches Rollenspiel. Überhaupt ist „Lotus“ extrem kurzweilig und wirkt – im Vergleich zu vielen US-Kolleg:innen – nah am Alltag.

Diese Review erschien im Rolling Stone Magazin 5/25.