Es ist Sommer in Hamburg – die beste Zeit für eine Tour mit dem Fahrrad. t-online stellt Routen vor, auf denen sich die Stadt einmal ganz anders erleben lässt.
Europa fühlt sich oft weit weg an – entschieden wird in Brüssel oder Straßburg. Doch europäische Projekte sind längst mitten in unserem Alltag angekommen. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann ihre Spuren quasi vor der eigenen Haustür entdecken: in der Fischbeker Heide, im Alten Land, in Stade, an der Elbe oder im Hamburger Gängeviertel.
Mehr als 30 solcher Radtouren hat Bernd Lange bereits ausgearbeitet. Der 69-Jährige aus Burgdorf bei Hannover sitzt für die SPD im Europäischen Parlament – und ist dort auch für Hamburg zuständig. Seine Idee: Politik wird erfahrbar, wenn man sie im Wortsinn „erfährt“ – auf zwei Rädern, ganz in der Nähe.
Eine der einfacheren Routen führt mitten durch Hamburg: Auf 18 Kilometern geht es von Barmbek-Nord bis zur Veddel. Start ist an der Zinnschmelze, vorbei an der Außenalster, durch das Gängeviertel und schließlich durch den Alten Elbtunnel – eine Tour mit Stationen, an denen EU-Förderung sichtbar wird.
Nach insgesamt 14 Kilometern und einem Ritt über die Elbe warten erst die Honigfabrik im Wilhelmsburger Inselpark und rund 500 Meter später die Veringhöfe. Über den Energiebunker (15,2 Kilometer) wird dann bis zum Ziel am S-Bahnhof Veddel geradelt. Die Tour soll sich in etwas mehr als einer Stunde bewältigen lassen.
Für einen Ausflug ins Land von Äpfeln, Birnen und Kirschen bietet sich eine Fahrradtour von Hamburg nach Stade an. Startpunkt ist der S-Bahnhof Wilhelmsburg. Von dort aus radelt man zuerst an der Elbe entlang durch den Hafen bis nach Altona über den von Künstlern neugestalteten Elbschlosstunnel (15,7 Kilometer) bis zum Fähranleger Teufelsbrück.
Eine Fährfahrt später geht die Radtour dann weiter entlang des Elberadwegs – mal am Elbdeich und mal durch die Obstfelder des Alten Landes. Das Ziel liegt nach knapp 55 Kilometern und 3:20 Stunden in der Hansestadt Stade, die vor allem für ihre Altstadt geschätzt wird.
Für Fans historischer Gebäude lohnt sich ein Ausflug in das südöstliche Hamburger Umland. Von Winsen/Luhe aus geht es über 67,7 Kilometer bis nach Harburg. Startpunkt ist der Winsener Bahnof, der sich von Hamburg aus gut mit den „Metronom“-Zügen erreichen lässt.
Erster Halt ist nach rund 1,3 Kilometern das Museum im Marstall, dem früheren herzoglichen Pferdestall. Danach wird durch das Naturschutzgebiet Ilmenau-Luhe-Niederung (3,72 Kilometer) bis an die Elbe geradelt: In Drage lädt unter anderem die Radwegkirche ein.
Auf der weiteren Tour radelt man vorbei an der Horster Mühle (33 Kilometer) und der Wassermühle Karoxborstel (37,5 Kilometer) und kann einen Stopp am Freilichtmuseum Kiekeberg in Rosengarten (58,7 Kilometer) einlegen. Der Bahnhof in Harburg ist als Endpunkt dann nach fast 4:15 Stunden nur noch neun Radkilometer weit weg.