Bereits 1910 hat Thomas Mann die Idee zu einem Hochstapler-Roman. Doch will er ihm nicht recht gelingen, deshalb legt er ihn zur Seite und widmet sich ihm erst Jahrzehnte später erneut. Die „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ erscheinen 1954 und sind ein so großer Erfolg, dass der Autor in sein Tagebuch notiert: „Der Krull trägt große Summen. Wir sind sehr reich und müssen hohe Steuern zahlen.“
Erzählt wird die Lebensbeichte eines klugen und charmanten Mannes, der das Rollenspiel so gut beherrscht, dass er sich in die bessere Gesellschaft perfekt einfügt und sich unter anderem durch einen gut gespielten epileptischen Anfall dem Wehrdienst entzieht. Von Frauen wie Männern begehrt und angezogen, feiert Felix Krull das Leben, natürlich mit allen entsprechenden Gefühlsverwirrungen.
Wobei der Roman voller Anspielungen und Verweise steckt und von Thomas Mann, als „homosexueller Roman“ bezeichnet wird. Ein Jahr nach der Veröffentlichung, am 12. August 1955, stirbt Thomas Mann, der sich bis ins hohe Alter und immer wieder in Männer verliebt hat, in Zürich.