Neuer Präsident beim britischen Kunststoffverband: Martin Hitchin (Foto: BPF)
Martin Hitchin ist der neue Präsident des Kunststoffverbands British Plastics Federation (BPF, London/Großbritannien). Seit mehr als 25 Jahren arbeitet der Kunststoffingenieur für den Kunststoffverarbeiter Rehau (D-95111 Rehau). Seit 2007 verantwortet er als CEO von Rehau UK Ltd. das Geschäft in Großbritannien, Irland und Skandinavien. Mit dem Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) spricht er über die Zukunft der britischen Kunststoffbranche.
KI: Wie wirkt sich Ihre Erfahrung in der kunststoffverarbeitenden Industrie auf Ihre Tätigkeit bei der BPF aus?
Martin Hitchin: Durch meine Arbeit bei Rehau kenne ich zahlreiche Sektoren der Kunststoffindustrie – von der Automobil- über die Medizintechnik bis zum Bauwesen und aktuell dem Fensterbereich.
Die jüngsten Gespräche haben den Handelskonflikt zwischen den USA und Großbritannien etwas entspannt. Doch Washington erhebt weiter 10 Prozent auf etliche Waren. Spüren das die Unternehmen?
Hitchin: Absolut. Das Hin und Her sorgt für enorme Unsicherheit in der Wirtschaft. Bei vielen Unternehmen lautet die Devise derzeit „abwarten und Tee trinken“. Darunter leidet auch die Kunststoffbranche. Denn der Stillstand bremst Investitionen, verzögert Innovationen und die Einführung dringend benötigter Technologien wie chemisches Recycling.
Wie sieht es in umgekehrter Richtung aus: Wie wichtig sind US-Polymere für britische Verarbeiter?
Hitchin: Großbritannien importiert jährlich Kunststoffe im Wert von knapp 580 Mio USD aus den USA – das macht die USA zum fünftgrößten Lieferland. Es ist also kein unbedeutender Markt. Allerdings importieren wir noch mehr Rohstoffe aus und über Deutschland, Belgien, die Niederlande und Frankreich.