Stand: 06.06.2025 15:53 Uhr

Die Polizei ermittelt gegen einen 14-Jährigen in Köln. Er soll Propaganda der Terrororganisation IS verbreitet haben. Zunächst hatten Medien auch von angeblichem Terrorverdacht gesprochen.

Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über den Fall berichtet. Demnach gab es am Freitagvormittag eine Durchsuchung im Elternhaus des 14-Jährigen. Der Schüler soll demnach IS-Propaganda verbreitet haben. Konkrete Anschlagspläne auf einen Kölner Weihnachtsmarkt, wie es die „Bild“ und die Deutsche Presse Agentur gemeldet hatten, gab es laut Staatsanwaltschaft nicht. Der Junge ist auch nicht in Polizeigewahrsam, wie ebenfalls zunächst verbreitet wurde.

Der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer erklärte am Freitag auf WDR-Anfrage, gegen den Jungen liefen Ermittlungen, weil er Videos und Symbole mit Bezug zur Terrororganisation Islamischer Staat veröffentlicht haben soll. Bremer stellte klar: „Das hiesige Verfahren stützt sich demnach weder auf einen ‚Terrorverdacht‘ noch beinhaltet es Ermittlungen zu Anschlagsplänen des Beschuldigten auf einen Weihnachtsmarkt. Es besteht auch kein Anfangsverdacht, dass der Beschuldigte Mitglied des IS wäre.“

Erste Reaktion von Innenminister Reul: „Ungeheuerlich“

In einem ersten Statement hatte auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf die Gerüchte um einen möglichen Anschlag reagiert: „Ein junger Mann hat nicht nur auf seinen Social-Media-Kanälen IS-Propaganda verherrlicht und verbreitet, sondern auch Anschlagsphantasien geteilt. Dass bereits 14-Jährige so drauf sind, ist ungeheuerlich“, sagte er der dpa. Bei einem späteren Pressestatement hatte Reul offenbar bessere Informationen. Auf die Frage, ob es Anschlagspläne gegeben habe, sagte Reul nur: „Nicht bekannt.“

Am Freitagvormittag wurde laut Staatsanwaltschaft die Wohnung des Jugendlichen durchsucht. Der 14-Jährige sei freiwillig mit zur Polizei gekommen. Dort sei aber nur seine Identität bestätigt worden. „Er war weder in polizeilichem Gewahrsam, noch war er polizeilich festgenommen.“

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Artikel der „Bild“-Zeitung am 6. Juni 2025
  • Statement von Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer

Westdeutscher Rundfunk