Carlos Alcaraz ist erneut ins Finale der French Open eingezogen. Halbfinalgegner Lorenzo Musetti musste nach starkem Start aufgeben.
Der Italiener Musetti beendete die Partie am Freitag (06.06.2025) in Paris angeschlagen beim Stand von 6:4, 6:7 (3:7), 0:6, 0:2. Alcaraz trifft im Finale entweder auf Zverev-Bezwinger Novak Djokovic (Serbien) oder Jannik Sinner (Italien), die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste.
„Es ist nie schön, ein Match auf diese Art und Weise zu gewinnen“, sagte Alcaraz nach der Begegnung im Interview auf dem Court. „Lorenzo hat so eine tolle Sandplatz-Saison gespielt. Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird.“
Musetti äußerte sich später enttäuscht. „Das ist wirklich traurig, ich habe in den ersten beiden Sätzen das beste Tennis meiner Karriere gespielt. Doch dann habe ich etwas hinten am Bein gefühlt, es wurde schlimmer. Ich wollte kein Risiko eingehen, es war die richtige Entscheidung.“
Musetti mit zwei Re-Breaks
Der favorisierte Titelverteidiger Alcaraz hatte im ersten Satz gegen Musetti, Nummer sieben der Welt, vor allem Problem mit dem ersten Aufschlag, bekam nur 41 Prozent der Versuche ins Feld – eine sehr schwache Quote. Dennoch hatte Musetti erst beim Stand von 5:4 seine ersten beiden Breakbälle und nutzte direkt den ersten zum Satzgewinn.
Obwohl auch Alcaraz im ersten Durchgang Breakbälle hatte, wirkte sein Spiel noch unrund. Das änderte sich auch im zweiten Satz nicht wirklich. Zwar schaffte er zwei Breaks, verlor aber jeweils direkt im Anschluss seine Aufschlagspiele, so auch beim Stand von 5:4.
Der Tiebreak war dann eine klare Angelegenheit, nach 3:0- und 5:1-in Führung siegte Alcaraz am Ende 7:3.
Alcaraz dominiert dritten Satz
Es war die Initialzündung für eine Leistungsexplosion. Plötzlich lief es bei Alcaraz ähnlich wie im Viertelfinale, wo er Tommy Paul besonders in den ersten beiden Sätzen (6:0, 6:1) dominiert hatte. Gleichzeitig wirkte Musetti körperlich zunehmend angeschlagen, bewegte sich offenbar wegen Oberschenkelproblemen nicht mehr so flüssig und explosiv wie zuvor.
Carlos Alcaraz und Lorenzo Musetti geben sich die Hand
Die Folgen: Alcaraz holte sich den dritten Satz im Schnelldurchgang mit 6:0 und kurz darauf gab Musetti nach 2:25 Stunden mit enttäuschter Miene auf.
Alcaraz könnte Geschichte schreiben
Alcaraz wäre der erste Spieler in Paris seit 24 Jahren, der den Männer-Titel erfolgreich verteidigt und dabei nicht Rafael Nadal heißt. In den Jahren 2000 und 2001 hatte der Brasilianer Gustavo Kuerten triumphiert. 2005 begann dann die Ära von Nadal, der bis 2022 14 Titel gewann.