Der Vietnamese Pham Phi Son und seine Familie sollen am 17. Juli 2025 in Berlin offiziell einen Aufenthaltstitel für vorerst zwei Jahre bekommen. Das haben Phi Son und der Unterstützer der einst in Chemnitz lebenden Familie, der DDR-Bürgerrechtler und Ex-Landtagsabgeordnete (SPD) Frank Richter, bestätigt. Zum Feiern sei es noch zu früh. Aber wenn er die Urkunde in der Berliner Behörde abgeholt habe, „machen wir vielleicht ein kleines Fest.“
Meine Familie ist sehr zufrieden. In zwei Jahren müssen wir sehen.
Pham Phi Son
Lebt seit 2024 in Berlin, war 1987 als Vertragsarbeiter nach Karl-Marx-Stadt gekommen
Freude über Aufenthaltstitel
„Wir freuen uns sehr, dass es endlich einen Abschluss für die Familie gibt und sie bleiben kann“, sagte Richter MDR SACHSEN. Und weiter: „Es stellt sich sofort die Frage, welche Rechtslage erkennt denn die Berliner Ausländerbehörde, die die in Chemnitz nicht erkennen konnte oder wollte?“
Für das Eheapar und deren in Deutschland geborene Tochter Emilia endet ein mehr als acht Jahre währender Kampf gegen die Abschiebung. Phi Son lebte seit 1987 im ehemaligen Karl-Marx-Stadt, dann Chemnitz. Weil er eine Frist bei einem Auslandsaufenthalt in alten Heimat Vietnam versäumte, entzog ihm die Ausländerbehörde seine Niederlassungserlaubnis. Seit 2017 drohte der Familie die Abschiebung. Dagegen wehrte sie sich juristisch, verlor jedoch vor dem Amtsgericht Chemnitz. Auch die sächsische Härtefallkommission wollte sich nicht für den Verbleib der Familie aussprechen. Bei Demos, mit Aufrufen und Unterschriftenaktionen setzten sich viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer für die Familie ein.