Dr. Achim Dilling, Kanzler der Universität Passau, wechselt an die Ruhr-Universität Bochum. Diese gab die Personalie am Donnerstag nach einer Hochschulwahlversammlung bekannt.

  

Der 51-jährige Betriebswirt, seit 2016 Kanzler der Universität Passau, tritt die Nachfolge von Dr. Christina Reinhardt an, die nach zehn Jahren regulär aus dem Amt ausscheidet. Auch Dillings Amtszeit ist auf zehn Jahre angesetzt. Mit ihren rund 38.000 Studierenden und 6500 Beschäftigten ist Bochum eine der größten Universitäten Deutschlands.

Ausgewiesener Experte mit langjähriger Erfahrung

„Im Namen des Rektorats heiße ich Achim Dilling herzlich an der Ruhr-Universität Bochum willkommen“, schreibt in der Pressemitteilung Rektor Prof. Dr. Martin Paul. „Wir freuen uns, mit ihm einen ausgewiesenen Experten mit langjähriger Erfahrung im Hochschulmanagement und in der freien Wirtschaft gewonnen zu haben. Er ist ein versierter Manager mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund, der die anstehenden Aufgaben mit Verve anpacken wird. An seiner jetzigen Wirkungsstätte hat er eindrucksvoll bewiesen, dass er insbesondere die Herausforderungen des Wandels managen kann, damit passt er hervorragend in unsere Community an der Ruhr-Universität.“

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Engagement für Zusammenwachsen von Universität und Stadt

Die Bochumer verweisen darauf, dass Dilling die strategische und bauliche Entwicklung des Passauer Campus maßgeblich geprägt habe. Damit habe er einen bedeutenden Beitrag auch zur städtebaulichen Entwicklung der Stadt Passau geleistet und sich für das Zusammenwachsen von Universität und Stadt engagiert.
 „Die Zusammenarbeit mit Kanzler Dr. Dilling ist geprägt von Vertrauen und von gemeinsamer Verantwortung für die Entwicklung der Universität Passau“, wird Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau, zitiert: „Dr. Dilling führte die Universitätsverwaltung souverän durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie und sicherte auch in der damaligen Phase des Präsidiumswechsels die volle Arbeitsfähigkeit der Verwaltung. Darüber hinaus war er Geschäftsführer des Neuburger Gesprächskreises Wissenschaft und Praxis e. V., dem er wichtige Impulse verlieh“. Gegenüber der PNP betont Bartosch, er sehe den Karrieresprung des Kanzlers mit „Stolz und Freude“ und gratuliere dazu herzlich. Für die Universität komme dieser Abschied allerdings in schwieriger Zeit, man werde den Übergang aber „in gewohnter vertrauensvoller Zusammenarbeit meistern“.

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Abschied fällt nicht leicht

„Die Universität Passau war für mich ein besonderer Ort – fachlich, menschlich, strategisch“, betont in der Bochumer Pressemitteilung Achim Dilling mit Blick auf seine bisherige Tätigkeit. „Ich bin dankbar für die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, das Vertrauen aus Universität, Stadt und Ministerium sowie für die Zusammenarbeit mit engagierten Kolleginnen und Kollegen. Die Entscheidung, Passau zu verlassen, ist mir nicht leichtgefallen. Gleichwohl freue ich mich nun auf die neue Aufgabe an der Ruhr-Universität – einem exzellenten Wissenschaftsstandort mit großer wissenschaftlicher Strahlkraft und gesellschaftlicher Relevanz. An dieser Weiterentwicklung auch im Kontext der Universitätsallianz Ruhr aktiv mitzuwirken, ist für mich eine herausfordernde und sinnstiftende Perspektive – und zugleich eine Chance, mich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.“ Mit 51 sei ein Wechsel für ihn noch gut möglich, fünf Jahre später wäre es zu spät, sagte Dilling der PNP, er freue sich auf neue Erfahrungen an einer großen Universität.

Bei Feuerwehr und Rotary Club engagiert

Dr. Achim Dilling, gebürtiger Nordhesse, war von 2006 bis 2016 Leiter der Lehreinheit für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Universität Passau, währenddessen erhielt er mehrere Preise für gute Lehre. Seit Dezember 2016 ist er Kanzler. Derzeit ist Dilling unter anderem Vorsitzender des Verwaltungsrats des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz, Vorsitzender des Stiftungsrats der Passauer Universitätsstiftung und Mitglied des Beirats der AOK-Bayern. Im gesellschaftlichen Leben der Stadt spielt er eine wichtige Rolle, u.a. bringt sich auch als Kassier der Feuerwehr Hacklberg und als Mitglied des Rotary Clubs ein.