15 Mitarbeiter mussten in Klinik
Ermittler finden Ursache für Hautreizungen bei DHL
06.06.2025, 20:34 Uhr
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Einige Stunden herrscht Ungewissheit. 15 Mitarbeiter in einem Paket-Verteilzentrum der DHL klagen plötzlich über Hautreaktionen, ein paar haben sogar Atembeschwerden. Ein weißes Pulver wird sichergestellt. Am Abend gibt es dann die Entwarnung – und eine Erklärung.
Alarm im Paket-Verteilzentrum von DHL in Langenzenn bei Nürnberg: Am Vormittag hatten 15 Mitarbeiter Hautreaktionen gezeigt, vier klagten zudem über Atembeschwerden oder Augenreizungen, alle mussten zwischenzeitlich in ein Krankenhaus. Ermittler fanden ein weißes Pulver. Lange blieb unklar, was genau die Ursache für die Gesundheitsprobleme war.
Am Nachmittag erfolgte die Antwort: Der Stoff Phoron war der Übeltäter – wie genau die Menschen damit in Berührung kamen, lasse sich nicht mehr rekonstruieren, heißt es vom Logistikdienstleister DHL. Laut Feuerwehr passt das kristalline Lösungsmittel zu den Symptomen, über die die Betroffenen klagten: Juckreiz, Haut- und Augenreizungen.
Am Abend teilte die Polizei mit, sie gehe nicht davon aus, dass die Substanz in einem Paket in das Verteilerzentrum geschickt wurde, um Menschen zu schaden. Stattdessen sei das Lösungsmittel wohl an einem noch unbekannten Ort eingesetzt „und dann auf ebenfalls noch nicht geklärten Weg in das Verteilerzentrum gelangt“.
DHL-Mitarbeiter kamen offenbar mit der Substanz in Berührung, weil sie an mehreren Paketen anhaftete. Anschließend stellten sich Hautreaktionen ein. Die meisten Betroffenen hätten über starken Juckreiz geklagt, sagte eine Polizeisprecherin. Alle 15 Betroffenen konnten im Laufe des Tages das Krankenhaus wieder verlassen.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
Feuerwehr und Polizei räumten das Verteilzentrum nach dem Vorfall. Drei Dutzend Mitarbeiter wurden durch eine Kontaminationsschleuse geführt, um mögliche Anhaftungen abzuwaschen. Anschließend durchsuchten Spezialkräfte von Polizei und Feuerwehr in Schutzkleidung die Anlage nach möglichen Substanzen, die für die gesundheitlichen Probleme verantwortlich sein könnten.
Die Behörden gehen derzeit nicht davon aus, dass außerhalb der DHL-Einrichtung irgendeine Gefahr besteht. Auch DHL betont, es habe zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Die Feuerwehr rückte am Nachmittag wieder ab. DHL geht davon aus, dass das Verteilzentrum am Samstag wieder normal arbeiten kann.