Esslinger Zulieferer: Eberspächer steigert operatives Ergebnis Blick auf die Eberspächer-Zentrale in Oberesslingen aus der Luft. Foto: Eberspächer

Der Esslinger Autozulieferer Eberspächer hat 2024 sinkende Umsätze verzeichnet, konnte aber das operative Ergebnis steigern. Was bedeutet das für die Mitarbeitenden?

Anfang des Jahres hatte Eberspächer noch mit seinen Einsparplänen Schlagzeilen gemacht. Nun veröffentlicht der Esslinger Autozulieferer die Geschäftszahlen für 2024, die auch positive Aspekte haben: Demnach ist das operative Ergebnis gestiegen. Was bedeutet das für die Mitarbeitenden?

Wie Eberspächer mitteilt, habe das operative Ergebnis 114,1 Millionen Euro betragen, was eine deutliche Verbesserung darstellt – dabei handelt es sich vereinfacht ausgedrückt um den Gewinn eines Unternehmens, der nur auf die eigentlichen Geschäftsaktivitäten bezogen ist, bereinigt um Sondereffekte und Einmalaufwendungen im Rahmen der Transformation sowie vor Zinsen und Steuern. „Maßgeblich dazu beigetragen haben eingeleitete Kostensenkungs- und Restrukturierungsmaßnahmen sowie der konsequente Fokus auf Fertigungsexzellenz in den weltweiten Werken“, teilt das Unternehmen mit, das vor allem für seine Abgasreinigungslösungen bekannt ist. 2023 waren 58 Millionen Euro im operativen Ergebnis eingefahren worden, nachdem Eberspächer ein weiteres Jahr zuvor in die roten Zahlen gerutscht war. Zum Konzerngewinn schweigt das Unternehmen.

Eberspächer in Gesprächen mit Betriebsrat Martin Peters (links) und Jörg Steins sind das Führungsduo von Eberspächer. Foto: Eberspächer

Insgesamt fällt der Rückblick auf 2024 den Unternehmensangaben zufolge aber verhalten aus. Eberspächer habe die globalen Unsicherheiten und nachlassende Dynamik der internationalen Industrieproduktion negativ zu spüren bekommen. Erneut weist das Unternehmen darauf hin, dass Produkte rund um die E-Mobilität signifikant geringere Abrufe erfuhren als erwartet. Der Konzernumsatz der Gruppe sei um 16 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro gesunken. Der Nettoumsatz, bereinigt um durchlaufende Posten, um neun Prozent auf 2,7 Milliarden.

Zu Jahresbeginn war Eberspächer in die Kritik geraten. Wie die IG Metall seinerzeit bekannt gab, sollten nach Wunsch der Geschäftsführung aufgrund eines schwierigen Marktumfelds Mitarbeitende auf Entgelt verzichten, deutsche Werke geschlossen werden. Dazu waren Verhandlungen mit dem Betriebsrat gestartet worden. Welche Ergebnisse diese gebracht haben, dazu macht das Unternehmen derzeit keine Angaben. „Zu den Veränderungen in Esslingen sind wir aktuell noch in den letzten Schritten mit der Tarifkommission zu einem Ergänzungstarifvertrag“, teilt die Pressestelle auf Anfrage mit.

Derzeit 1000 Mitarbeitende in Esslingen

2024 beschäftigte Eberspächer weltweit 10 680 Mitarbeitende und damit 4,4 Prozent weniger als 2023. Die Zentrale in Esslingen hat nach Unternehmensangaben weiter etwa 1000 Beschäftigte. Kurzarbeit gebe es hier nicht, dafür partiell am Standort Landau (Rheinland-Pfalz). In Herxheim bei Landau sei das Verfahren für die geplante Produktionsschließung weiter laufend.

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2025 spricht Martin Peters, geschäftsführender Gesellschafter, von einer hohen Volatilität in den Märkten. „Unser Fokus liegt daher in maximaler Flexibilität in unserem Handeln sowie auf der Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit im Kerngeschäft.“

Eberspächer will sein Know-how auch in Geschäftsfeldern außerhalb der Autoindustrie transferieren, sagt Peters. „Dies eröffnet Chancen für den langfristigen Erfolg bei sich ändernden Marktbedingungen.“ Dazu zählt das Unternehmen den Bereich Wasserstoff.