Personen in weißen Kitteln schauen sich ein CT Bild an

Das Risiko, an Demenz zu erkranken, nimmt laut der Studie bei jüngeren Generationen ab

(Bild: illustrissima/Shutterstock.com)

Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass jüngere Generationen ein geringeres Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Der Trend ist bei Frauen besonders ausgeprägt.

Gute Neuigkeiten: Obwohl jüngere Generationen oft als weniger glücklich, überarbeitet und durch soziale Medien abgelenkt gelten, scheinen sie laut einer neuen Studie der University of Queensland seltener an Demenz zu erkranken, über die zuerst der britische Guardian berichtet hat.

Risikofaktoren für Demenz

Schätzungen von Dementia Australia zufolge leben im Jahr 2025 rund 433.300 Australier mit Demenz, bis 2054 könnte diese Zahl ohne signifikante Interventionen auf etwa 812.500 ansteigen. Frauen sind mit einem Anteil von fast zwei Dritteln der Demenzerkrankten in Australien besonders gefährdet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt Bluthochdruck, hohen Blutzucker, Fettleibigkeit, Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum, körperliche Inaktivität, soziale Isolation, psychische Probleme und Alter als Risikofaktoren für Demenz. Doch die Forscher sagen, dass jüngere Generationen möglicherweise nicht im gleichen Alter wie frühere Generationen an der Krankheit erkranken werden.

Nachlassendes Risiko

„Jüngere Generationen haben ein geringeres Risiko, im gleichen Alter an Demenz zu erkranken wie ihre Eltern oder Großeltern, und das ist ein hoffnungsvolles Zeichen“, erklärte Dr. Sabrina Lenzen, Co-Autorin der Studie. Das Forschungsteam analysierte Daten von 62.437 über 70-Jährigen aus England, den USA und Teilen Europas.

Die Teilnehmer wurden zu Faktoren befragt, die auf ihr Demenzrisiko hindeuten, wie Schwierigkeiten bei alltäglichen Aufgaben. Außerdem absolvierten sie kognitive Tests.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Demenzraten zwar in allen Altersgruppen mit dem Alter zunehmen, jüngere Generationen jedoch im gleichen Alter seltener an Demenz erkranken als ältere Bevölkerungsgruppen. In den USA hatten beispielsweise 25,1 Prozent der 81- bis 85-Jährigen, die zwischen 1890 und 1913 geboren wurden, Demenz, verglichen mit 15,5 Prozent der zwischen 1939 und 1943 Geborenen.

Die Studie untersuchte nicht die Gründe für diese Unterschiede, aber der Trend war besonders bei Frauen auffällig. Die beteiligten Forscher vermuten, dass der verbesserte Zugang zu Bildung in den letzten Jahrzehnten eine Erklärung dafür sein könnte.

Lenzen betonte jedoch, dass die Gesamtbelastung durch Demenz aufgrund der alternden Bevölkerung weiter zunehmen werde und erhebliche Ungleichheiten bestehen bleiben, insbesondere in Bezug auf Geschlecht, Bildung und geografische Lage.

Ende der Entwicklung bereits erreicht?

Professor Tara Spires-Jones von der University of Edinburgh bezeichnete die Studie als gut durchgeführt. Sie wies darauf hin, dass verschiedene Faktoren wie Bildung, Rauchverbote und verbesserte medizinische Behandlungen für Herzkrankheiten, Diabetes und Hörverlust, die mit dem Demenzrisiko in Verbindung stehen, eine Rolle spielen könnten.

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Professor Tom Dening von der University of Nottingham mahnte jedoch, dass nicht von einer Fortsetzung des Trends auszugehen sei, da einige der größten gesundheitlichen Veränderungen zur Verringerung des Demenzrisikos möglicherweise bereits vorgenommen wurden.

David Thomas von Alzheimer’s Research UK betonte, dass Studien zufolge fast die Hälfte der Demenzfälle durch die Bekämpfung von 14 Schlüsselrisikofaktoren, vom Rauchen bis zur Luftqualität, verhindert oder verzögert werden könnten. Er forderte die Regierung auf, eine Strategie zur Prävention von Krankheiten, einschließlich des Demenzrisikos, zu entwickeln.