Stand: 07.06.2025 11:42 Uhr

In Hamburg hat es im vergangenen Monat ungewöhnlich viele Schießereien gegeben. Die Polizei prüft, ob die Fälle miteinander zu tun haben.

Sechs Schießereien und eine Explosion – das ist die Bilanz der vergangenen Wochen. Es begann Anfang Mai in Billstedt mit Schüssen auf zwei Männer im Schleemer Park. Am Tag darauf erlitt ein Mann auf St. Pauli einen Bauchschuss. Kurz danach detonierte ein Sprengsatz vor einer Bar auf dem Kiez.

Taten weisen auf Drogenmilieu hin

Fünf Tage später gab es erneut Schüsse in Billstedt, dieses Mal am Öjendorfer Damm. Es folgten Schüsse auf einen Supermarkt, eine Shisha-Bar und ein Tattoo-Studio – alle Geschäfte waren zu der Zeit geschlossen.

Aus dem Landeskriminalamt (LKA) ist zu hören, dass die Taten die Handschrift des Drogenmilieus tragen. Die Beamten prüfen nun, ob es Zusammenhänge gibt. Bisher seien die aber nicht erkennbar, sagt die Polizei.

BDK: Mehr Augenmerk auf illegalen Handel legen

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) – die kleinste Polizei-Gewerkschaft – beobachtet mit Sorge, dass viele illegale Waffen im Hamburger Drogenmilieu kursieren. BDK-Landes-Chef Jan Reinecke sagt, diese würden bei Auseinandersetzungen hemmungslos eingesetzt. Er fordert deshalb eine Dienststelle, die sich nur dem illegalen Handel mit Schusswaffen widmet. Es sei nur eine Frage der Zeit, dass auch unbeteiligte Bürgerinnen und Bürger oder Polizeibeamtinnen und -beamte Opfer von illegalen Waffen und hemmungslosen Kriminellen werden, so Reinecke.

Im Februar gab es bereits einen Vorfall, bei dem ein junger Mann auf Zivilfahnder geschossen hat.

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Dieses Thema im Programm:

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07.06.2025 | 12:00 Uhr

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