Die Anteile des US-Unternehmens 777 Partners an Hertha BSC und anderen Fußballvereinen sind offenbar am Freitag auf einer Auktion in New York versteigert worden. Das berichten die „Bild“ und die belgische Zeitung „DeStandaard“.

Demnach übernahm A-Cap, kurz für Advantage Capital Holdings, das gesamte Fußball-Portfolio – also die Anteile an Hertha BSC, CFC Genua, FC Sevilla, Standard Lüttich, Red Star Paris und Vasco da Gama.

Dem „DeStandaard“-Bericht zufolge wurden die Anteile an Standard Lüttich nach der Übernahme durch A-Cap direkt an die SDL Holding von CEO Giacomo Angelini weiterverkauft. Der belgische Klub gehört also nicht mehr zum ehemaligen Portfolio von 777 Partners, Hertha BSC offenbar schon. Die Anteile – 78,8 Prozent der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA – hält den Berichten nach nun A-Cap.

Hertha BSC ließ Anfragen des rbb und anderer Medien vor und nach der Auktion bislang unbeantwortet und äußerte sich zu dem Vorgehen noch gar nicht.

A-Cap ist eine US-amerikanische Holdinggesellschaft. Das Unternehmen fertigt also keine eigenen Produkte, sondern hält Kapitalbeteiligungen an anderen Firmen – wie jetzt wohl bei Hertha BSC. Darüber hinaus ist A-Cap laut Firmenangaben vor allem bei Versicherungsunternehmen und Marketingorganisationen beteiligt.

Die Auktion am Freitag war offenbar nötig geworden, weil 777 Partners seit Monaten in finanzieller Schieflage stecken und schon länger nicht mehr Herr im eigenen Haus waren, sondern unter der Kontrolle von Hauptgläubiger A-Cap standen. Das hatte auch zur Folge, dass zwei Sitze im Aufsichtsrat von Hertha BSC nicht mehr durch 777 Partners, sondern von A-Cap-Vertretern besetzt wurden.

Bei der Auktion am Freitag soll A-Cap nun ein sogenanntes „Credit Bid“ abgegeben haben. Dabei handelt es sich um ein Gebot, das ein Gläubiger bei einer Versteigerung im Rahmen eines Insolvenz- oder Zwangsversteigerungsverfahrens abgibt. Anstatt mit Bargeld zu bieten, nutzt der Gläubiger seinen eigenen Kredit, um das Objekt – in dem Fall die 777-Anteile – zu ersteigern.