34. Spieltag

» Abschluss-Tabelle der 2. Handball-Bundesliga Männer

Eigentlich standen in fast allen Begegnungen des letzten Spieltags der 2. Handball Bundesliga noch Entscheidungen an: Mit dem TV Hüttenberg und GWD Minden lieferten sich zwei Teams ein Fernduell um den Aufstieg, während der ASV Hamm-Westfalen die Abstiegszone mit einem Sieg noch verlassen konnte – sofern einer der Konkurrenten stolpert.

GWD Minden zitterte lange in Ferndorf, bejubelte aber einen 31:30-Erfolg und blickte danach gebannt auf das noch laufende Spiel in Ludwigshafen. Die Eulen lieferten sich dort einen packenden Kampf mit dem TV Hüttenberg und gewannen diesen am Ende. GWD konnte somit jubeln, hinter dem seit einiger Zeit als Meister feststehenden Bergischen HC, der zum Abschluss in Dessau beim Abschied von Trainerlegende Uwe Jungandreas mit 34:28 gewann, sicherte sich Minden das zweite Aufstiegsticket.

Die Eulen Ludwigshafen bejubelten unterdessen mit dem Sieg gegen Hüttenberg den Klassenverbleib. Selbst bei einem Remis wäre es in die 3. Liga gegangen, denn Lübeck hatte sich gegen Coburg ebenso durchgesetzt wie Lübbecke in Hagen und Dormagen in Nordhorn. Da auch Ludwigshafen siegte, blieb der ASV Hamm-Westfalen trotz des Erfolgs gegen Essen auf dem Abstiegsplatz – mit 17 Niederlagen in 34 Spielen, einer Tordifferenz von lediglich -12 sowie nur zwei Punkten auf einen einstelligen Tabellenplatz. Ein irres Ende einer verrückten Zweitliga-Saison.

weitere Informationen zu den einzelnen Spielen folgen in Kürze …

Die 2. Handball-Bundesliga am Samstag

„Wir brauchen das Wunder von Ludwigshafen“, orakelte Eulen-Trainer Johannes Wohlrab nach dem Debakel in Dormagen und mit Blick auf zwei erfolgreich genutzte letzte Chancen in der 1. Liga. Doch für den Gegner aus Hüttenberg ging es um den Aufstieg. Vor 2.350 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle war beiden Teams der Druck anzumerken. Die Hausherren legten vor, der TVH hielt den
Anschluss – und übernahm nach dem 13:12 zur Pause im zweiten Abschnitt sogar die Führung.

Aber nur kurz, die Eulen legten wieder vor – ohne sich aber absetzen zu können. Mit einem 26:26 ging es in die letzten fünf Minuten, die Spannung war greifbar. Ein Remis hätte beiden Teams nicht gereicht, doch Hüttenberg vergab die Chance auf die Führung und Kian Schwarzer stellte mit einem Doppelschlag zum 28:26 die Weichen für den 29:27-Erfolg. Die Eulen feierten den Klassenverbleib, Hüttenberg hingegen trauert über diesen – denn die Niederlage kostete am letzten Spieltag den Aufstieg.

Mindens Ausgangslage im Fernduell mit Hüttenberg war klar: Bei Punktgleichheit und 17 Toren Rückstand in der Tordifferenz brauchte es entweder ein Kantersieg beim TuS Ferndorf oder ein Ausrutscher des Konkurrenten. Der Kantersieg stand in Ferndorf nie zur Diskussion, die Hausherren legten zunächst vor, beim 9:5 sogar mit vier und beim 17:11 mit sechs Toren. Doch GWD kam mit einem Endspurt zur Pause wieder zum Ausgleich, mit einem 18:18 wurden die Seiten gewechselt.

Aber auch im zweiten Abschnitt setzte sich Ferndorf wieder auf fünf Tore ab, GWD schien die Chance auf den Aufstieg zu verspielen und keinen Druck auf Hüttenberg ausüben zu können. Doch das Team von Aaron Ziercke kämpfte sich erneut zurück, beim 28:28 stand zehn Minuten vor dem Ende wieder ein Gleichstand auf der Anzeigetafel und Mats Korte warf die Gäste dann erstmals in Führung. Ferndorf hielt weiter dagegen, doch GWD brachte ein 31:30 über die Zeit – und konnte nach einigen Warteminuten, in denen gebannt auf das Spiel des TV Hüttenberg in Ludwigshafen geschaut wurde – über den Aufstieg jubeln.

» Liveticker und Statistik: TuS Ferndorf – GWD Minden

Nach Ludwigshafen blickte auch der ASV Hamm-Westfalen, der als Tabellensiebzehnter in den letzten Spieltag ging und dringend einen eigenen Sieg für die Chance auf den Klassenverbleib benötigte. In der Westpress Arena legte das Team von Interimstrainer Jörn-Uwe Lommel im ersten Abschnitt über weite Strecken vor, konnte sich aber nicht absetzen – mit einem 14:13 ging es in die Kabinen. Allen voran Jakub Sterba mit acht Toren und Felix Hertlein mit 14 Paraden sorgten aber dafür, dass Hamm auch nach dem Seitenwechsel die Führung behauptete.

Als Florian Drosten sieben Minuten vor dem Ende auf 26:20 erhöhte, schienen die Weichen gestellt. Essen, das ohne seinen verletzten Toptorschütze Nils Homscheid angereist war, kam mit einer offenen Deckung noch einmal auf zwei Tore heran, doch Ian Hüter hielt Hamm auf Kurs. Das 27:25 sollte am Ende aber dennoch nicht für den Klassenverbleib reichen – mit 29:39 Punkten, nur 17 Niederlagen aus 34 Spielen, einem Zwei-Punkte-Abstand auf den zweiten Platz und einer Tordifferenz von -12 muss der ASV in die 3. Liga.

Unter Zugzwang im Westfalenderby stand der TuS N-Lübbecke bei Eintracht Hagen, angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz hätte eine Niederlage den Abstieg bedeutet. Doch die Gäste hielten in der Ischelandhalle dem Druck stand. Lediglich beim 5:6 sollte der TuS kurz in Rückstand geraten, der Spielstand wurde dann aber schnell in ein 11:7 gedreht. 

Nach dem 12:8 zur Pause konnte Lübbecke in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts seinen Vorsprung erhöhen, beim 18:11 war der Abstand auf sieben Tore angewachsen und beim 27:17 war die Distanz zehn Minuten vor dem Ende sogar zweistellig. Während der TuS mit der Führung im Rücken und dem Klassenverbleib vor Augen befreit aufspielte, ging es für Hagen um Schadensbegrenzung. Die gelang am Ende, der 29:25-Erfolg er Gäste geriet aber nicht mehr in Gefahr.

Punkte für den Klassenverbleib benötigte auch der TSV Bayer Dormagen – auch für das Team von Trainer-Talent Julian Bauer hätte angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz eine Niederlage den Gang in die 3. Liga bedeutet. Doch vor 2282 Zuschauern im Euregium hielten die Gäste im Auswärtsspiel dem Druck und der HSG Norhorn-Lingen stand. Nach mehreren Führungswechseln konnte sich Dormagen zum Ende des ersten Abschnitts leicht absetzen, mit einem 18:15 wurden die Seiten gewechselt.

Mit einer Dreier-Serie zum 21:15 wurde der Vorsprung direkt nach Wiederbeginn verdoppelt, das Bayer-Team schien die Weichen in Richtung Klassenverbleib gestellt zu haben. Nordhorn fand sich mit einer Niederlage beim Heimabschied aber nicht kampflos ab, verkürzte wieder auf drei Treffer. Doch Dormagenblieb stabil und spätestens mit dem 31:24 von Moritz Köster waren die Segel für den 34:28-Erfolg und eine weitere Zweitliga-Saison gesetzt.

Der VfL Lübeck-Schwartau konnte sich in der Vorwoche in letzter Sekunde noch ein Remis bei TUSEM Essen erkämpfen und so Platz 17 verlassen. Um unabhängig von den anderen Ergebnissen auf dem rettenden Ufer zu verbleiben, brauchten die Norddeutschen aber weitere Punkte. In der Hansehalle war Paul Dreyer mit 17 Paraden bei der Aufgabe gegen den HSC 2000 Coburg dabei ein sicherer Rückhalt.

Als die Hausherren aus einem 1:2 ein 7:2 gemacht hatten, war ein erster Grundstein gelegt. Coburg fand nicht in die Partie, beim 15:6 von Niko Blaauw stand Lübeck sogar vor einer zweistelligen Führung. Die sollte nach einem 15:7 zur Pause dann aber im zweiten Abschnitt beim 18:8 durch Kaj Geenen gelingen. Am 30:21-Erfolg und dem Klassenverbleib des VfL Lübeck-Schwartau sollten in der Folge keine Zweifel mehr aufkommen.

Der Bergische HC hatte unterdessen Aufstieg und Meisterschaft bereits vor Wochen perfekt gemacht und auch die Schale bereits in der Vorwoche beim letzten Heimspiel erhalten. In Dessau-Roßlauer wollte der Meister aber seine Rückrunden-Weste weiß halten, die Gastgeber hingegen nach dem bereits sicheren Klassenverbleib Trainerlegende Uwe Jungandreas mit einem Sieg verabschieden.

Vor 1951 Zuschauern lieferten sich die beiden Teams einen unterhaltsamen Schlagabtausch, in dem am Ende auch die 13/5 Treffer von Eloy Morante Maldonado das Pendel auf die Seite der Gäste ausschlagen ließ. Im ersten Abschnitt hatte der DRHV zwischenzeitlich geführt, nach dem 15:14 zur Pause legte im zweiten Abschnitt dann aber der BHC vor und konnte sich beim 26:21 fünfzehn Minuten vor dem Ende etwas absetzen. Der Abstand blieb in der Folge nahezu konstant, am Ende stand ein 34:28 zu Buche.

Auch beim Traditionsduell zwischen HBW Balingen-Weilstetten und dem TV Großwallstadt war die Frage nach Auf- und Abstieg außen vor. Die Gastgeber hatten in den vergangenen Wochen keinen Boden auf den zweiten Aufstiegsplatz gut machen können, da sich die Konkurrenten aus Minden und Hüttenberg schadlos hielten. Die Kulisse zum Saisonabschied stimmte mit 2275 Zuschauern dabei.

Balingen legte gegen die Gäste, die auf den verletzten Yessine Meddeb verzichten mussten, schnell ein 3:0 vor und konnte sich nach eigenen ausgeglichenen Minuten auf 10:5 absetzen – auch weil Jerome Müller am Ende zweistellig traf. Nach einem 16:10 zur Pause wuchs der Abstand mit einem Doppelschlag nach der Pause auf 18:10 an, doch der TVG war eine Viertelstunde vor dem Ende beim 23:20 wieder auf drei Tore heran. Näher kamen die Gäste aber nicht heran, HBW feierte am Ende ein 33:28.

Letzter Auftritt für die HSG Konstanz auf der Zweitliga-Bühne, der Abstieg des Teams vom Bodensee steht bereits seit einigen Wochen fest. Der HC Elbflorenz hatte derweil noch die Chance auf den fünften Platz zu springen – und das gelang am Ende. Am Anfang aber stand ein 1:3 auf der Anzeigetafel, bevor die Hausherren besser ins Spiel kamen und in der zehnten Minute zum 5:5 ausgleichen konnte.

Julius Dierberg (9/4) und Lukas Wucherpfennig (7) waren die besten Schützen bei den Gastgebern, ihr Doppelschlag sorgte kurz darauf auch für das 8:6. Bis zum 17:14 zur Pause blieb Konstanz auf Tuchfühlung, doch ab der vierzigsten Minute bekam Dresden das Heft in die Hand. Nach einer Vierer-Serie zum 25:19 konnte Konstanz den Abstand beim 26:23 zwar halbieren, doch Elbflorenz setzte sich wieder ab und feierte zum Saisonausklang ein 33:26.