Die seit Jahren auf der Köhlbrandbrücke geltenden Verkehrseinschränkungen reichen nicht, um das Bauwerk noch für 15 Jahre zu erhalten. Jetzt müssen Autos und Lastwagen etwas langsamer fahren.

Um die marode Köhlbrandbrücke zu schonen, gilt ab heute eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde auf der gesamten Überfahrt. „Diese Maßnahme ist notwendig, um das Bauwerk zu schützen und sicherzustellen, dass die Brücke noch einige Jahre bis zur Fertigstellung der neuen Köhlbrandbrücke dem Verkehr zur Verfügung steht“, erklärte die Hafenbehörde HPA.

Auf einigen Abschnitten der insgesamt etwa fünf Kilometer langen Köhlbrandquerung durfte bereits nur Tempo 50 gefahren werden, streckenweise aber auch 60. Seit 2012 gilt auf der Brücke außerdem ein Überholverbot und seit 2019 müssen Lastwagen einen Mindestabstand von 50 Metern einhalten.

Neue Köhlbrandbrücke im besten Fall Ende der 2030er Jahre frei

Das 1974 fertiggestellte Bauwerk kann nach Angaben der Wirtschaftsbehörde nicht saniert werden und hindert große Containerschiffe an der Durchfahrt zum Terminal Altenwerder. Im April 2024 hatte der Hamburger Senat einen Ersatzneubau beschlossen.

Die neue Brücke soll eine Durchfahrtshöhe für Schiffe von mehr als 70 Metern haben. Das sind rund 20 Meter mehr als bei der bestehenden Brücke. Als Kosten sind zwischen 4,4 Milliarden und 5,3 Milliarden Euro veranschlagt. Geplant ist, die Brücke 2042 für den Verkehr freizugeben. Die alte Brücke soll 2046 abgerissen sein.

Nach Einschätzung von Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) können im besten Fall Ende der 2030er Jahre Autos über die neue Köhlbrandbrücke fahren. Bislang sieht die Planung vor, dass das Bauwerk 2042 für den Verkehr freigegeben wird.

Bei ihrer Fertigstellung die drittlängste Brücke ihrer Art in Europa

Mit einer Gesamtlänge von 3618 Metern und einer Hauptspannweite von 325 Metern war die heutige Köhlbrandbrücke bei ihrer Fertigstellung die drittlängste Brücke ihrer Art in Europa. Jedoch hat die Zeit ihre Spuren an der Brücke hinterlassen. Vor allem der gestiegene Schwerlastverkehr im Hafen hat der Brücke stark zugesetzt.

Der Instandhaltungsaufwand habe in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen, erklärte eine Sprecherin der HPA. Die Gesamtnote für das Bauwerk lag im Jahr 2023 bei 2,8, was einen noch ausreichenden Zustand bedeute.

dfe, dpa