Berlin feiert den Karneval der Kulturen. Vier Tage lang gibt es rund um den Blücherplatz ein buntes Programm. Auf drei Bühnen bieten etwa 830 Künstlerinnen und Künstler Musik, Theater und Performances. Rund 350 Stände mit Kunsthandwerk, Informationen sowie Speisen und Getränken gibt es.

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Die Veranstalter hoffen erneut auf mehr als eine Million Besucherinnen und Besucher an den vier Tagen. Der Umzug zieht in diesem Jahr nach Friedrichshain auf die Frankfurter Allee beziehungsweise die Karl-Marx-Allee um. Wir begleiten ihn im Live-Blog.

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Kultur aus Chile, Korea und Berlin
Die Grupo Chile und der Koreanische Verein Berlin e.V. „Arirang Korea“ mit den Startnummern 13 und 14 verraten schon im Namen, welche Kulturen sie vertreten.

Der nachfolgende Verein Suurbier-Kultur und -Handwerk e.V. setzt sich für von Gentrifizierung bedrohte Kulturorte in Berlin ein.



Pappschilder zum Schutz der Biotope

Die Grünflächen entlang der Karl-Marx-Allee sind nicht abgesperrt, werden dafür aber von Freiwilligen mit Pappschildern bewacht. An deren Aufforderungen, die Flächen nicht zu betreten, halten sich allerdings nur wenige Besuchende. 

„Ich hab die gar nicht so schnell gesehen, sondern bin einfach auf die Wiese gegangen“, sagt Besucherin Hannah. „Ohne eine richtige Absperrung achtet man auf sowas doch nicht.“

Die Aufforderung, das geschützte Biotop entlang der Karl-Marx-Allee nicht zu betreten, bemerken viele Besuchende gar nicht.

Die Aufforderung, das geschützte Biotop entlang der Karl-Marx-Allee nicht zu betreten, bemerken viele Besuchende gar nicht.
 

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Isabella Klose





Arbeitsmigration und Lieder gegen den KriegGruppe zehn, Saya Berlin, macht Arbeitsmigration zu ihrem Thema. Mit traditionellen Tänzen sollen Abschied, Hoffnung und Wandel der ersten Arbeitsmigrant:innen aufmerksam gemacht werden, heißt es in der Ankündigung.

Es folgt die galizische Gruppe De Berlin Son

Gruppe zwölf, KALIBANI, singt Lieder gegen den Krieg zu Orchesterbegleitung. Bei den Kostümen dagegen sind Gesichter, Arme und Hände als Skelette geschminkt.



Die Kostüme sind auch in diesem Jahr wieder farbenfroh und aufwendig gestaltet.

Bild:
dpa/Annette Riedl

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dpa/Annette Riedl



Auf den Startplätzen sieben bis neun angekündigt sind die Gruppen Ilyad, KUD Ljiljani e.V. und XINH.

Ilyad repräsentiert die Luren, einen Nomadenstamm aus dem südwestlichen Iran. Für die Jury führt die Gruppe einen Kreistanz mit Tüchern auf.

KUD Ljiljani, erstmals mit dabei, ist ein bosnischer Kulturverein. XINH will die kulturelle Vielfalt Vietnams demonstrieren.



Hohes Müllaufkommen

Seitlich vom Umzug sind Mülltonnen und -tüten bereitgestellt. Trotzdem liegen auf den Grünflächen inzwischen zahlreiche Pizzakartons, Plastikbecher und anderer Abfall herum. 

Gut besucht sind indessen die Stände für Essen und Getränke – besonders beliebt: Cocktails und ungarischer Langos.



Akteure trotzen dem Wetter

Das Wetter könnte besser sein – es windet und ist wechselhaft – doch die Künstlerinnen und Künstler lassen sich nicht beirren und zeigen, was sie drauf haben.

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dpa/Annette Riedl



Japan, Ukraine, NeuköllnDie vierte Gruppe „SunKidz 44 – Wir sind Neukölln!!!“ hat die Jury erreicht und musiziert dort mit Trommeln, Gitarre und Trompeten. 

Es folgen die Gruppen „Kul’tura e.V.- Celebrating Ukraine“, gekleidet in rot-weiße Kostüme, und „Kashiwa-ren“, die einen japanischen Schrein präsentiert. 300 Kilogramm schwer ist der Schrein, heißt es im Livestream des RBB.



Auf den Grünflächen wird Gras gerauchtBeim Umzug sind auch viele Familien mit Kindern dabei. Trotzdem konsumieren vor allem auf den Grünflächen viele Menschen Cannabis. Ein Besucher gesteht: „So macht es halt einfach noch mehr Spaß.“



Angeführt von der Polizei erreicht der Umzug den U-Bahnhof Weberwiese.

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Isabella Klose



Die ersten Wagen sind inzwischen auf Höhe des Fritz-Schiff-Weges angekommen.

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Isabella Klose



Polizei aus drei weiteren Bundesländern vor OrtBei der Begleitung des Karnevals erhält die Polizei Berlin in diesem Jahr Unterstützung von ihren Kolleginnen und Kollegen aus Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.



Tierschutz auf dem Mittelstreifen

Auf dem grünen Mittelsteifen der Frankfurter Allee/Karl-Marx-Allee
leben hunderte Tier- beziehungsweise Insektenarten. Die Veranstalter:innen
haben deshalb zum besonderen Schutz aufgerufen. 

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dpa/Annette Riedl



125 Falschparker abgeschleppt

Im Vorfeld des Umzugs hat die Polizei rund 125 falsch geparkte Fahrzeuge abgeschleppt. Seit dem frühen Morgen wurde die Strecke kontrolliert und Autos umgesetzt, wie eine Polizeisprecherin sagte. 

Wegen Parkverstoßes müssen die Halter mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren rechnen, zudem gebe es eine Rechnung für die Abschleppkosten. (dpa)



Begeisterung unter den Zuschauenden
Trotz starkem Wind und leichtem Nieselregen begleiten die Besuchenden den Umzug mit begeistertem Beifall und Pfiffen. An den Absperrungen, aber auch auf den Grünflächen und Gehwegen neben der Route tummeln sich Zuschauende. „Wir sind zum ersten Mal hier“, erzählt Besucherin Martha Schneider, die erst letztes Jahr nach Berlin gezogen ist. „Bisher gefällt es uns richtig gut. Es macht Spaß und man hat das Gefühl, dass Vielfalt hier richtig gefeiert wird.



Samba zum AuftaktDie Spitze des Straßenumzugs bildet die Gruppe Sapucaiu no Samba, gefolgt von Bolivien Folk und der Gruppe 100% Tempelhofer Feld an dritter Stelle.

Insgesamt wollen heute 68 Gruppen mit rund 4000 Akteurinnen und Akteuren durch Friedrichshain ziehen. Eine Gruppe musste ihren geplanten Auftritt kurzfristig absagen. Die letzte angekündigte Gruppe stellt übrigens das YAAM.



Der erste Wagen ist fast am U-Bahnhof Frankfurter Tor angelangt.

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Isabella Klose





Polizei im GroßeinsatzDer Bereich um die Strecke des Umzugs entlang der Frankfurter Allee und der Karl-Marx-Allee ist weiträumig abgesperrt. Zum Schutz des Karnevals der Kulturen sind berlinweit insgesamt 1500 Einsatzkräfte der Polizei im Einsatz.

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dpa/Annette Riedl



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