Der ThSV Eisenach hat sich mit einer engagierten Leistung aus der Bundesliga-Saison verabschiedet. Die Thüringer unterlagen nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit bei THW Kiel mit 35:36. Marko Grgic war bester Werfer mit neun Toren und durfte sich damit mit insgesamt 301 Treffern in der Saison die Torjägerkrone aufsetzen.
Zwei Spieler stehen im Mittelpunkt
Seit mehr als 24 Jahren haben die Eisenacher Handballer nicht mehr gegen Kiel gewonnen. Diesmal ging es rein sportlich für die Thüringer um nichts mehr, der starke elfte Platz ist zementiert und auch die zweite Saison in Folge nach dem Aufstieg überzeugt. Doch ein Spieler wollte noch eine magische Grenze knacken. Marko Grgic steht als bester Schütze der Liga vor der Partie bei 292 Treffern. Aus Sicht der Gastgeber waren alle Augen auf Patrick Wiencek gerichtet, der nach über zehn Jahren sein letztes Spiel für den TSW Kiel absolvierte.
Kiel dominiert die erste Halbzeit
Und Kiel wollte ihrem Urgestein einen wunderschönen Nachmittag schenken, legte los wie die Feuerwehr. Nahezu jeder Angriff brachte ein Tor, erst nachdem Silvio Heinevetter zwischen die Pfosten kam, verbesserte sich das ein wenig. Doch die Abwehr ließ insgesamt zu viele Lücken, zudem kassierte der ThSV in Halbzeit eins zu viele Zeitstrafen. So stand es nach 26 Minuten 18:11 für die Norddeutschen. Und Marko Grgic? Der ließ einige Chancen liegen, sich davon aber nie beeindrucken. Bis zur Pause brachte er es auf sechs Treffer, zwei fehlten noch zu seinem persönlichen Ziel. Bis zur Pause arbeiteten sich die Thüringer immerhin wieder auf 20:15 heran. Ärgerlich: Kiels Hendrik Pekeler verletzte sich ohne erkennbare Fremdeinwirkung schwer am linken Fuß.
Eisenach kommt dank Heinevetter zurück
In der Kabine hatte sich Eisenach etwas vorgenommen, wollte die Partie nicht so einfach wegschenken. Die Angriffe wurden nun zielstrebig vollendet, der Rückstand schmolz, auch weil Keeper Heinevetter mehrfach stark parierte. Nach 38 Minuten stand es 23:23 und Eisenach wollte noch mehr, führte zwischenzeitlich mit zwei Toren. Doch dann steigerte sich Kiels Keeper Andreas Wolff, hielt drei Bälle in Folge und die Gastgeber führten nach drei eigenen Treffern mit 29:28 (49.). Doch bis zum Schluss blieb die Partie eng. In der 59. Minute dann eine starke Geste von Eisenachs Coach Kaufmann, der eine Auszeit nahm, damit die Fans das Kieler Urgestein Wiencek verabschieden konnten.