Dortmund/Höxter (ari). In Gedenken an den ehemaligen Bundesumweltminister und UN-Direktor Klaus Töpfer (1938-2024) schaffen die drei Partner der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) eine neue interdisziplinäre Professur für Nachhaltige Entwicklung. Das teilt die TU Dortmund mit. Sie soll wissenschaftliche Impulse für eine gesellschaftliche Transformation geben, um natürliche Lebensgrundlagen zu erhalten. Töpfer lebte lange Zeit in Höxter.
Die Ausschreibung ist jetzt zum ersten Todestag Töpfers am 8. Juni 2025 im Namen der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen veröffentlicht worden. Die Stiftung Mercator beabsichtigt, die Professur substanziell zu fördern. Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wissenschaftsministerin Ina Brandes würdigen das Engagement.
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Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über eine international herausragende Reputation auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung verfügen und Erfahrung im Transfer von Erkenntnissen aus der Forschung in die Gesellschaft vorweisen können. Dabei soll es um sozial- oder geisteswissenschaftliche Perspektiven gehen, die Fachgebiete wie Soziologie, Ökonomie oder Kulturwissenschaften einbeziehen.
Engagement wird gewürdigt
Die Professur wird an der TU Dortmund eingerichtet und fakultätsübergreifend verortet werden. Sie soll von einem breiten Netzwerk an thematisch anschlussfähigen Professuren im Ruhrgebiet profitieren.
Mit der Widmung der Professur würdigen die Partner der UA Ruhr das Engagement von Klaus Töpfer, der sich als führender Politiker aus Nordrhein-Westfalen sowohl national als auch international um Umwelt- und Klimaschutz sowie soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit verdient gemacht hat.
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Zu Zeiten des Bonner Bundestags verantwortete er als Bundesumweltminister von 1987 bis 1994 u.a. das FCKW-Verbot, den Grünen Punkt sowie Artikel 20a im Grundgesetz zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen. Von 1998 bis 2006 war er Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi, Kenia. Von 2009 bis 2015 war der promovierte Volkswirt Gründungsdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam, das heute zur Helmholtz-Gemeinschaft gehört.
Höxter blieb seine Heimat
Ehrenamtlich engagierte er sich unter anderem im Präsidium der Hilfsorganisation Welthungerhilfe (2008-2012) und übernahm rund vier Jahre (2013-2018) den Vorsitz im Deutschland-Rat der Agora Energiewende, die als Thinktank agiert. Töpfers Heimat blieb die Stadt Höxter in OWL, wo er nach der Flucht aus Schlesien seine Schulzeit verbracht hatte. Das Land Nordrhein-Westfalen verlieh ihm 2019 den Staatspreis für sein „jahrzehntelanges herausragendes Engagement zur Bewahrung der Schöpfung“. Klaus Töpfer starb am 8. Juni 2024 im Alter von 85 Jahren.
Klaus Töpfer in seinem Haus in Höxter.
| © Simone Flörke
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Alle drei Partner der UA Ruhr entsenden Vertreterinnen und Vertreter in die Berufungskommission. Geleitet wird sie von Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund. Von der Ruhr-Universität Bochum ist der Nachhaltigkeitsbeauftrage Andreas Löschel Mitglied der Kommission.
Von der Universität Duisburg-Essen wird der Anglist Jens Gurr mitwirken, der in seiner Forschung Narrative des Klimawandels untersucht. In den Auswahlprozess eingebunden sind zudem auch Vertreter*innen der Studierendenschaft sowie des akademischen Mittelbaus, die sich mit Fragen der Nachhaltigkeit befassen. Die Bewerbungsfrist endet am 10. Juli 2025. Es handelt sich um eine Professur der bundesweit höchsten Besoldungsgruppe W3.