SCM setzte Berlin mit Pausenführung unter Druck

In Bietigheim war es nach ausgeglichenem Beginn vor allem Rückraumakteur Felix Claar und die SCM-Abwehr, die den Favoriten nach vorne brachten. Das Team von Bennet Wiegert baute den zunächst kleinen Vorsprung im Laufe der ersten 30 Minuten immer mehr aus. Die Gastgeber konnten minutenlang nicht die Kugel im Kasten von Sergey Hernandez unterbringen. Zudem nutzte Torjäger Omar Ingi Magnusson vier seiner fünf Siebenmeter. Der SCM konnte sich offensiv immer wieder in Szene setzen. Über ein 9:6 (16.) und ein 15:8 (26.) lagen die Elbestädter zur Pause 18:10 vorne.

Danach war die Spannung raus. Magdeburg brauchte siebeneinhalb Minuten bis zum ersten Treffer in der zweiten Halbzeit. Das Wiegert-Team traf bis zur 50. Minute nur zehn Mal, ließ aber dennoch nichts mehr anbrennen.

Lange konnte Magdeburg auf die Sensation hoffen

Irgendwann ging der Blick immer mehr Richtung Mannheim: Dort konnte der SCM bis zur 38. Minute auf eine Sensation hoffen. Da führten die Rhein-Neckar Löwen mit 26:22. Mit einer 6:0-Serie bis zur 44. Minute drehten die Berliner die Partie. Und danach zogen die offensiv starken Gäste auch weiter durch. Für den Hauptstadtclub, bei dem SCM-Ikone Stefan Kretzschmar seit Jahren als Sportvorstand tätig ist, ist es der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Während die Berliner feiern konnte, herrschte Enttäuschung in Bietigheim, und das nicht nur beim SCM. Denn auch die Gastgeber verpassten ihr Ziel Klassenerhalt, weil die Konkurrenten Stuttgart und Erlangen gewannen. Stuttgart schlug den SC DHfK Leipzig.