Erst vor wenigen Tagen war die Sanierung an der Sportanlage Freudenberg in Wuppertal beendet worden. Der alte Kunstrasen wurde durch einen neuen ersetzt, eigentlich wäre das Rückspiel in der Relegation der perfekte Zeitpunkt für die Einweihung des neuen Geläufs gewesen. Doch so sollte es nicht kommen. Die Hausherren entschieden sich für den Kick auf dem Naturrasen, wovon sie sich einen leichten Vorteil versprachen.

Auf dem Feld war davon aber nicht allzu viel zu sehen. Nach intensivem Beginn folgte die plötzliche Unterbrechung. Blitz, Donner und Hagel zogen über den Platz, was Schiedsrichter Davide Zeisberg dazu bewog, die Protagonisten zunächst in die Kabinen zu bitten. Gut 20 Minuten sollte das Gewitter über den Freudenberg ziehen, ehe weiter gespielt werden konnte. Von den gut 350 Zuschauern wurde nahezu jeder gewonnene Zweikampf bejubelt, mitunter auch leicht parteiisch und am Geschehen vorbei kommentiert. Zwingende Torchancen blieben indes weiter Mangelware. Kurz vor der Pause hatten die Gäste zwar eine gute Gelegenheit, konnten den Germania-Schlussmann aber nicht überwinden. Entsprechend ging es ohne Tore in die Halbzeit.

Sacher wird zum Held

Mit etwas mehr Zug zum Tor kamen beide Mannschaften vom Pausentee. Der eingewechselte Emre Caracaya profitierte kurz darauf von einem Stellungsfehler in der SSV-Defensive und kam freistehend zum Abschluss – 1:0 (50.). Die Hausherren kämpften sich zurück und prüften Bruckhausens Keeper Paul Küpper in der Folge mehrfach. Doch erst eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit sollte der Aufwand belohnt werden. Julian Weidemann war im Strafraum gefoult worden, den fälligen Strafstoß versenkte Marvin Mühlhause zum Ausgleich (76.). Der Jubel war kaum verklungen, da netzten die Duisburger erneut. Oguz Yüksel nutzte eine unübersichtliche Situation im SSV-Strafraum und stocherte den Ball über die Linie (80.). Die Germanen gaben nicht auf und konnten wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen durch David Amankwah Darko den neuerlichen Ausgleich erzwingen.

Bis zum Schlusspfiff passierte nichts mehr und auch in der Verlängerung war den Teams die lange und kräftezehrende Saison anzumerken. Folglich musste die Entscheidung vom Elfmeterpunkt fallen. Hier wurde SSV-Keeper Linus Sacher zum umjubelten Helden. Mit zwei gehaltenen Elfmetern und einem vom TSV verschossenen Strafstoß setzte sich die Germania mit 5:2 nach Elfmeterschießen durch. Sacher vollstreckte höchstpersönlich den dritten Versuch der Hausherren und wurde zurecht unter der anschließenden Jubeltraube begraben.