„Alle Menschen sollen in Frieden leben können“
Dem Schulleiter der Nürnberger Scharrer-Mittelschule ist es wichtig, dass das Gedenken an İsmail Yaşar an seiner Schule aufrechterhalten wird. „Wir gedenken dieser feigen Tat. Wir gedenken den Hinterbliebenen dieser Tat“, erklärt Markus Philipp. Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung stehen aber die Schülerinnen und Schüler der Schule. „Wir wünschen uns, dass alle Menschen in unserem Land in Frieden leben können und so etwas Schreckliches nie wieder passiert“, sagen Schüler der 4. Klasse auf dem Podium.
Schülerinnen: „Rassismus ist ein Gift“
Zwei Schülerinnen berichten über İsmail Yaşars Leben: 1955 kam er in der Türkei zur Welt. Mit 23 Jahren zog er nach Deutschland. Hier heiratete er und wurde Vater von zwei Kindern. Yaşar arbeitete in Franken in mehreren Jobs, unter anderem auch als Schweißer. Mit 44 Jahren machte er sich selbstständig und betrieb den Dönerimbiss, genau gegenüber der Scharrerschule, die zum Zeitpunkt des Mordes auch sein Sohn besuchte. Die 13-jährige Elisha und eine Mitschülerin berichten darüber. Es sei schrecklich, dass jemand ermordet wurde, weil er türkische Wurzeln habe. Rassismus sei ein Gift, sagt sie.
Grünfläche mit Bänken und Schachtisch zum Gedenken an Yaşar
Auch Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) warnt in seiner Rede vor zunehmendem Rassismus in der Gesellschaft. Eine Terrorzelle wie der NSU könne wieder entstehen. Immerhin würden 170 Nationen in Nürnberg in Frieden leben. „Wir alle sind Nürnberg“, ruft König den Schülerinnen und Schülern zu. Vor Kurzem hat die Stadt Nürnberg neben dem Imbiss von İsmail Yaşar eine Grünfläche mit Bänken, Bäumen und einem Schachtisch der Öffentlichkeit übergeben: Der İsmail-Yaşar-Platz soll ein Ort der Begegnung und ein Zeichen für Toleranz sein.