In der März-Sitzung der Bezirksvertretung 8 zögerten die Politiker bei einem Zuschussantrag des MSV Düsseldorf für eine Teilnahme an einem Turnier in Marokko. Wer steckt da eigentlich dahinter, fragte sich der ein oder andere – und luden daher einen Vertreter des Vereins in die letzte Sitzung ein. Und so viel sei vorweggenommen: Hakim El Ghazali konnte jegliche Zweifel an den Zielen des MSV im Keim ersticken.

1995 von einer Reihe Marokkanern aus der zweiten Generation mit Einwanderungsgeschichte als MSV Hillal mit einer Seniorenmannschaft gegründet, musste der Verein schon früh mehrmals die Spielstätte wechseln. Nach der Fusion mit dem FC Maroc vor zehn Jahren begann der Aufbau einer Jugendabteilung. Im Schnelldurchgang gelang es, alle Mannschaften von den Bambini bis zur A-Jugend zu etablieren. Die Mitgliederzahlen stiegen stetig, die erste Mannschaft wurde sogar Meister in der Landesliga, spielte 2022/23 in der Oberliga – und gewann dort sensationell zweimal gegen den KFC Uerdingen.

So viel zur Erfolgsgeschichte, jetzt zu den Problemen: Der MSV trainiert und spielt auf der Bezirkssportanlage an der Heidelberger Straße 75, teilt sich dort den zur Verfügung stehenden Platz aber mit zwei weiteren Vereinen. „Wir haben mittlerweile mehr als 240 Mitglieder, 192 davon sind Kinder und Jugendliche, die in zehn Mannschaften spielen. Beim Training müssen sich manchmal fünf bis sechs Mannschaften einen Platz teilen“, sagte El Ghazali. Dem Verein fehle es zudem an ehrenamtlichen Trainern, „ich selbst bin sieben Tage die Woche nach der Arbeit auf dem Platz“, so der 2. Vorsitzende. „Wir könnten noch viel mehr Kinder aufnehmen, der Bedarf ist vorhanden, aber das scheitert am Platz und an den fehlenden Trainern.“

Damit nicht genug: Viele der Mitglieder beziehen Arbeitslosen- oder Bürgergeld, ihnen fällt es manchmal schwer, die Beiträge zu entrichten. „Wir helfen im Verein, wo wir können, manchmal auch finanziell, beraten, füllen Formulare aus, unterstützen bei wichtigen Terminen, vermitteln Praktika und sogar Ausbildungsplätze“, zählte El Ghazali auf. Gerne würde der MSV auch eine Mädchenmannschaft gründen, „wir haben das mal in den Familien abgecheckt, es gibt Anfragen en masse. Aber die Idee scheitertet zum einen an den zur Verfügung stehenden Kapazitäten, zum anderen können wir auch keine getrennten Kabinen garantieren.“

So hatten die Politiker das bisher noch gar nicht gesehen. „Drei Vereine auf einem Platz, das ist doch untragbar“, meinte Burkhard Albes (SPD). Bezirksbürgermeisterin Dagmar von Dahlen (CDU) versprach: „Wir werden schauen, wo wir Flächen freimachen können.“