Der Druck auf die EU-Kommission wächst: Mehrere europäische Flughäfen verlangen die Abschaffung der geltenden 100-Milliliter-Grenze für Flüssigkeiten im Handgepäck, berichtet das Onlineportal Politico. Auslöser ist die Entscheidung der britischen Regierung, moderne C3-Sicherheitsscanner zuzulassen, mit denen Passagiere Flüssigkeiten in grösseren Mengen im Gepäck behalten dürfen – ein Schritt, dem die EU nicht folgt.
Die Flughafenvereinigung ACI Europe kritisierte in einem Schreiben an EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas das Festhalten an der alten Regelung als «betrieblich ineffizient» und warnte vor Störungen im Sommerreiseverkehr. «Die Einschränkungen führen zu längeren Wartezeiten und erfordern zusätzliches Sicherheitspersonal», so die Lobbyorganisation laut Politico.
Dabei seien die technischen Voraussetzungen vielerorts bereits geschaffen: Flughäfen wie München, Rom, Frankfurt oder Vilnius haben die kostspieligen C3-Scanner bereits installiert. Doch ein im vergangenen September verhängtes EU-weites Verbot ihrer Anwendung – offiziell wegen eines «technischen Problems», nicht wegen neuer Bedrohungen – entzieht den Investitionen die Grundlage.
«Die Scanner sind im Schnitt achtmal teurer als herkömmliche Röntgengeräte, und auch die Betriebskosten liegen um ein Vielfaches höher», kritisierte ACI Europe die Entscheidung der Kommission. Für viele Flughäfen rechnet sich die Anschaffung nun nicht mehr.
Die EU-Kommission sieht die Einschränkung als Vorsichtsmassnahme.