65.852 Zuschauer in der Arena in München fieberten in der Verlängerung der Entscheidung im Nations-League-Finale zwischen Spanien und Portugal (3:5 i.E.) entgegen, als ein Zwischenfall auf der Pressetribüne den Fußball zur Nebensache machte.

Ein Zuschauer war aus dem Oberrang eine Ebene tiefer gestürzt und konnte trotz zügigen Eintreffens der Rettungskräfte nicht gerettet werden. Er starb kurz nach Mitternacht.

Ein fürchterliches Ereignis auch für die Medienvertreter, die den Todessturz unfreiwillig aus nächster Nähe erleben mussten. So wie Ex-Bundesligaspieler Felix Kroos (34), der für RTL an der Seite von Robby Hunke als Co-Kommentator im Einsatz war.

Es geht um Wirtz: „Meint Nagelsmann das wirklich ernst?“Teaser-Bild

Quelle: BILD09.06.2025

Kroos zu BILD: „Es ist etwa zweieinhalb Meter von mir entfernt passiert. Wir haben nichts gesehen, da wir aufs Feld schauten. Ich habe nur einen Einschlag schräg hinter mir wahrgenommen. Als Unruhe entstand, drehte ich mich um. Ich sah, dass ein Schuh an mir vorbeirollte und konnte einen Fuß sehen.“

Er saß daneben: Kroos-Bruder spricht über Todessturz

Schnell kam Hilfe. Polizei und Ordner sorgten dafür, dass der Verunglückte abgeschirmt wurde. „Es dauerte vielleicht gerade einmal eine halbe Minute, bis Rettungskräfte und Polizei eintrafen. Es war ein Schock-Zustand auf der Tribüne bei den Kollegen und den Zuschauern zu spüren“, sagt der jüngere Bruder von Weltmeister Toni Kroos (35).

Während der Zuschauer um sein Leben kämpfte, musste Kroos sich auf seine Aufgabe konzentrieren – die Kommentierung des Spiels.

Für RTL als Co-Kommentator und Experte im Einsatz: Felix Kroos (34)

Für RTL als Co-Kommentator und Experte im Einsatz: Felix Kroos (34)

Foto: picture alliance / Teresa Kroeger/RHR-FOTO

Kroos: „Für uns war es schwierig. Wir waren live drauf, hatten keine Infos und mussten das Spiel kommentieren. Es war in den Minuten der völligen Ungewissheit sehr schwierig, den Fokus zu behalten. Wir konnten nur die Umstände beschreiben und wollen keinesfalls Fehlinformationen verbreiten.“

Lesen Sie auch

Das Duo nahm Kontakt mit der Sendeleitung auf, um bestmöglich zu reagieren.

„Robby und ich hatten Blick-Kontakt, sprachen mit dem Sendeleiter, dass wir Infos brauchen. Er gab uns den Hinweis, uns aufs Sportliche zu konzentrieren und zu versuchen, alles Weitere auszublenden. Was genau passiert ist, haben auch wir erst nach Ende der Sendung erfahren“, sagt Kroos, den der Todessturz auch mit etwas Abstand beschäftigt.

Der frühere Werder-Spieler: „Es ist auch am Tag danach bedrückend. Ich bin froh, dass ich nichts gesehen habe. Ich kann den Angehörigen nur mein Mitgefühl und Anteilnahme aussprechen.“