„Alt und Jung in einem Boot” – getreu ihrem langjährigen Bruderschaftsmotto feierten die St. Sebastianus Schützen aus Beeck ein generationsübergreifendes Fest von Kirmesunterhaltung über Tanzabende bis zu festlichen Paraden. Das traditionsreiche Beecker Schützenfest markierte gleichzeitig das diesjährige Bezirksschützenfest. So waren neben den Sebastianus Mitgliedern auch Abordnungen der übrigen Wegberger Vereine vertreten, um gemeinsam zu feiern und die Bezirksstandarte zu überreichen. Während der heutigen großen Parade marschierten über 600 Teilnehmer in Tracht und bei festlicher Musik Richtung Kirchplatz.

Nach zeremoniellen Messen sowie aufwendigem Aufbauen und Schmücken während der Kranzwoche waren sowohl alle Adelstitel verliehen als auch Festzelt und Kirmesplatz bereit für die großen Feierlichkeiten. „Es ist das größte Fest in Beeck, das gesamte Dorf ist hier auf den Beinen, weil alle der Kirmes entgegenfiebern”, erklärte der zweite Brudermeister Dennis Pappers. Das Festzelt wurde dabei von Schaustellern umrundet, die jenes mit Kirmesluft umhüllten – Crepes, Popcorn, Zuckerwatte, Entenangeln, Autoscooter und mehr. Ebenso wie die zahlreichen Gäste freuten sich auch die Schausteller über das Angebot der Bruderschaft, „als Schausteller erlebst du immer wieder etwas Neues und mir gefällt es hier, es sind wirklich sehr nette Leute hier”, lobte Schießstandbetreiber „Börgy”, der zum ersten Mal in Wegberg war.

Dabei startete die Festzeit am Samstag mit wetterbedingten Schwierigkeiten, „wir mussten alles umschmeißen, was geplant war”, erinnerte sich Dennis Pappers. So wurden die Majestäten per Bus abgeholt, wobei die Festmaien möglichst regengeschützt aufgehängt wurden. Die Stimmung während des anschließenden Tanzabends für Jung und Alt hatte dies jedoch keineswegs gemindert, „alle sind auf der Tanzfläche herumgesprungen, alle haben mitgetanzt – wir hatten schon Angst, dass der Boden zusammenbricht”, lachten der zweite Brudermeister und König André Hennekes. Dieser war bereits vor 25 Jahren einmal Prinz und tritt in die Fußstapfen seines Vaters, „ich habe das bestimmt seit 10 Jahren geplant und lange darauf hingefiebert”, bestätigte er. Über das Schützenwesen lernte er auch seine Frau und amtierende Königin Anke kennen, ihr Sohn Anton wurde aufgrund seines jungen Alters zum Schülerprinzen und Feuerwehrkamerad Jonas Hülsen nahm die Rolle des Prinzen ein: allesamt aus Kipshoven – „Kipshoven regiert in Beeck”, scherzte André Hennekes.

Am Sonntagnachmittag hieß es wieder Antreten zum Abholen der Majestäten inklusive Vorparade in Kipshoven, immerhin jeweils eine halbe Stunde Marsch vom Kirchplatz entfernt. Hier startete dann die erste große Parade samt Festumzug mit über 300 Teilnehmern, „die ist deshalb so besonders, weil wir hoch umbaut sind, weshalb die Musik sofort zurückkommt und durch den ganzen Zug hallt”, erklärte Dennis Pappers. Am Festgelände angekommen, folgte der traditionelle Zapfenstreich mit Gefallenenehrung. Musikalisch begleitet wurden die Schützen wie schon seit über 60 Jahren vom Trommler- und Pfeiferkorps Katzem sowie vom Musikverein Klinkum unter der Leitung von Kai Stoffels. Während der Abende im Zelt sorgt ebenfalls seit über 25 Jahren die Band „Good Vibes”, früher in anderer Zusammensetzung noch „Time”, für Live-Musik.

So auch beim Königsball, bei bester Partylaune wurden hier die Bezirksstandarte moderiert vom Bezirksbundesmeister Hermann-Josef Kremer überreicht. Umrandet von einmarschierten Bruderschaftsmitgliedern wurden die vorherigen Bezirksmajestäten geehrt, die nun die Standarte an ihre Nachfolger weiterreichten. Allerdings seien es nicht nur die Adelsträger, die das Fest so besonders machen: „Es ist das Zusammenleben, das Miteinander und die Gemeinschaft, die hier stark zusammen wächst – wir sind alle Könige und feiern alle zusammen”, betonte König André. Besonders die Festtage seien in Beeck von enormer Bedeutung: „Pfingsten in Beeck heißt Kirmes, die Jungschützen nehmen sich extra Urlaub, die gehen hier eine Woche steil”, lobte Dennis Pappers, „du brauchst ein paar postive Spinner”, ergänzte er. Gerade um den Nachwuchs mache sich die Bruderschaft wenig Sorgen, an die 50 Jungschützen traten in diesem Jahr an.

„Du brauchst die Leute gar nicht motivieren, hier in Beeck ist das ein Selbstläufer”, bestätigte er – dies galt sogar für das traditionelle frühmorgige Wecken um 5 Uhr durch den Trommlerchor. Nach einem gemeinsamen Frühstück und Abholen der Majestäten begann die große 600-köpfige Parade auf dem Kirchplatz, die im abschließenden Klompeball mündete. „Hier beim Schützenfest leben wir das Dorf”, schloss Dennis Pappers.