Graue Wolken, Platzregen und kühler Wind – so ein Wetter haben sich Veranstalter und Besucher des Pfingstfestes in der Kohlfurth sicher nicht gewünscht. Und trotzdem standen am Morgen des Pfingstsonntags frühzeitig erste Besucher in Regenausrüstung vor den Toren der Bergischen Museumsbahnen.
„Die Straßenbahn fährt auch bei Regen“, stellte Uwe Dietrich, Mitarbeiter bei den Bergischen Museumsbahnen, klar. Vorstandsmitglied Guido Korff hoffte auf besseres Wetter im Laufe des Tages. Generell freuten sich alle, dass nach vier Jahren Pause durch Corona und Hochwasserschäden der Fahrbetrieb der Bahn nun wieder aufgenommen werden könne. „Es hat sich einiges getan, jetzt muss sich alles einspielen. Wir sind aber zuversichtlich“, sagte er. Während besonders starker Regenfälle konnten sich Besucher in der benachbarten Halle selbst gebaute Miniaturbahnen anschauen, die verschiedene Vereine dort ausstellten.
Auf der ersten Fahrt am Vormittag waren bereits alle Sitzplätze in der Museumsbahn gefüllt. Für einige Besucher ist das Straßenbahnfest das Highlight des bunten Pfingstprogramms – so auch für Iris König-Tokarski und ihren Bruder, die das Fest seit Jahren regelmäßig besuchen. „Diese alten Fahrzeuge finden wir toll. Aber auch die Modellausstellung gefällt uns sehr gut“, sagte sie. Meist verbrächten sie den ganzen Vormittag vor Ort, um auch die anderen Veranstaltungen zu besuchen. Von nun an haben Interessierte jeden zweiten Sonntag im Monat die Möglichkeit, eine Fahrt mit der Museumsbahn zu unternehmen.
Kinder konnten werkeln und Theater spielen
Wer bis zur Endstation fahren und den Rückweg zu Fuß antreten wollte, konnte zuvor auch beim Pfingst- und Kinderfest der Naturfreunde vorbeischauen, auf dem viele Attraktionen für die kleinen Gäste geplant waren. Auch ein Halt am Manuelskotten lohnte sich: Dort waren ebenfalls Veranstaltungen für die Kleinen geplant, die ihr eigenes Wasserrad bauen und das Schmieden ausprobieren konnten. „Unser Ziel ist vorrangig, die Kinder zu begeistern“, sagte Wolfgang Molkenthin, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Manuelskotten. Wer sich einmal ein fünf Meter großes Wasserrad, eine Dampfmaschine und einen alten Dieselmotor aus den 1930er-Jahren anschauen und etwas über das „Nass-Knie-Schleifen“ erfahren möchte, hat die Möglichkeit ab jetzt dafür an den beiden Sonntagen im Monat, an denen auch die Museumsbahn fährt.
Auch zum Oldtimertreffen der Bergischen Schützengilde St. Sebastianus zog es am Wochenende zahlreiche Besucher. Zweimal im Jahr findet das Treffen statt, das zum Austausch und Präsentieren der Fahrzeuge genutzt wird. „Da sind teilweise richtige Schätze bei, die mit großem Aufwand vorbereitet werden“, erzählte der Vorsitzende des Vereins, Andre Borowsky. Besonders bemerkenswert: Ein Motorradfahrer sei mit seiner 80 Jahre alten Maschine extra aus Polen angereist. Die Treffen werden nun schon seit über 15 Jahren veranstaltet.
Der Rassegeflügelzuchtverein Cronenberg (RGZV) veranstaltete zu seinem 75. Jubiläum mit Hilfe von Schauspielerin und Theaterpädagogin Britta Cronauge ein interaktives Theaterstück. „Bei der ersten Aufführung, die pädagogisch auch sehr wertvoll ist, haben die Kinder bereits toll mitgemacht“, bekundete der Vorsitzende Reiner Backhaus.
Auch Popcorn, Obstspieße und Schokokuss-Werfen standen für die jungen Akteure bereit. Alle Erlöse kommen dem Kinderhospiz Burgholz zugute.