Für die Christen ist Pfingsten das Fest des Heiligen Geistes, doch in Leipzig gab es übers Wochenende noch ein paar weitere Gründe, ausgiebig zu feiern. So lockte das Wave-Gotik-Treffen erneut die „schwarze Szene“ in die Messestadt, während im Zentrum bunter Stadtfest-Trubel herrschte. Traditionell am Pfingstmontag wurde zudem der Deutsche Mühlentag zelebriert. Die LZ fasst zusammen, was am verlängerten Pfingst-Wochenende, 7. bis 9. Juni 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Rund 19.000 Menschen reisten aus allen Himmelrichtungen zum 32. Wave-Gotik-Treffen nach Leipzig. Das gilt neben dem M’era Luna Festival in Hildesheim als eine der größten Veranstaltungen der alternativen und schwarzen Szene. Traditionell ging es dabei wieder im Leipziger Süden, vor allem rund um das agra-Gelände, düster zu.
Im Vergleich zum letzten Jahr konnten die Besucherzahlen um rund 1.000 gesteigert werden, wie die Veranstalter zufrieden feststellen konnten. Wie mdr.de berichtet, sehen diese mögliche Gründe dafür darin, dass „wieder auf musikalische Vielfalt, Kulturveranstaltungen und Traditionen wie das Viktorianische Frühstück“ gesetzt wurde. Zudem wurde im Markkleeberger Parkschloss erstmals ein Hofball abgehalten.
Rund 200 Bands gaben sich an 50 verschiedenen Orten die Ehre. Darunter Legenden wie Alphaville, die für eine knackvolle agra-Messehalle sorgten. Mit dabei unter anderem auch die New Model Army, Camouflage, Kite, Skynd, Nytt Land, Silke Bischoff und viele mehr.
Leipziger Stadtfest: Fröhlicher Trubel an fünf Party-Locations
Auch wenn das Wetter nicht immer in Partystimmung war, zog das 32. Leipziger Stadtfest vom 6. bis 8. Juni wieder hunderttausende Menschen in die Innenstadt. An fünf Stellen steppte hier der Bär. Während am Leuschnerplatz verschiedene Fahrgeschäfte für Spaß und Nervenkitzel sorgten, ging es auf dem Markt, dem Augustusplatz, dem Burgplatz und dem Nikolaikirchhof überwiegend musikalisch und tänzerisch zu.
Zwar standen Depeche Mode, Udo Lindenberg, Andreas Gabalier oder die Spice Girls nicht persönlich auf der Bühne, doch deren „Doppelgänger“ schafften es, zumindest den lebhaften Eindruck zu erwecken. Publikumsmagneten gab es an den drei Festtagen so einige. Beispielsweise räumten 5Raumfenster, immerhin die „Beliebteste Nachwuchsband Sachsens“, Rockstroh oder Anstandslos & Durchgeknallt stimmungstechnisch richtig ab. Und wem das alles zu viel Trubel war, der konnte sich das Geschehen im Riesenrad auf dem Augustusplatz in aller Ruhe von oben anschauen.
Das Leipziger Stadtfest wurde unter anderem auch auf dem Augustusplatz gefeiert. Foto: René Loch
Deutscher Mühlentag: Bundesweite Eröffnung in Bad Düben
Jährlich am Pfingstmontag öffnen historische Mühlen in ganz Deutschland ihre Türen und laden dazu ein, die faszinierende Kulturtechnik der Müllerei zu entdecken und einen aufregenden Tag rund um die Mühlen zu erleben. Ziel des bundesweiten Aktionstags ist es, die technischen Denkmäler erlebbar zu machen und im öffentlichen Bewusstsein zu bewahren.
Alleine in Sachsen beteiligten sich diesmal rund 100 Mühlen. Ein besonderer Blick ging dabei zur Obermühle in Bad Düben. Am Vormittag eröffnete hier Kai Emanuel (parteilos), Landrat des Landkreises Nordsachsen, gemeinsam mit Bad Dübens Bürgermeisterin Astrid Münster (Freie Wählergemeinschaft) und dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung, Reinhold Pillich, den bundesweiten Aktionstag.
Die Obermühle am Schleifenbach ist im Jahr 1434 erstmals erwähnt worden und war über 500 Jahre in Betrieb gewesen. Der Verein Mühlenregion Nordsachsen e.V. setzt sich seit Jahren auch für den Erhalt dieses technischen Denkmals ein. Passend zum 25. Vereinsjubiläum durfte hier nun der bundesweite Startschuss zum Mühlentag gegeben werden.
Zum Programm gehörten Mühlenführungen, Livemusik, Theateraufführungen, Ausstellungen, Rundfahrten und so einiges mehr. Auch Verkaufsstände mit regionalen Waren und besonderem Handwerk durften nicht fehlen.
Sport: Handballer beenden Saison, Fußball-Regionalligisten bauen Kader um, Footballer mit Heimspiel-Niederlage
Mit fünf Niederlagen in Folge haben die Handball-Männer des SC DHfK ihre durchaus subotimale Bundesliga-Saison beendet. Am Sonntag verloren die verletzungsgeplagten Grün-Weißen auch ihr Auswärtsspiel beim TVB Stuttgart mit 28:29. Während die Stuttgarter durch diesen Sieg im letzten Moment noch den Klassenerhalt feiern konnten, gehen die Leipziger mit einem 13. Tabellenplatz in die Sommerpause. Das ist in ihrem zehnten Erstliga-Jahr die bisher schlechteste Abschlussplatzierung. Am heutigen Montag lud das Team seine Fans zum Sommerfest an die Schladitzer Bucht ein.
Die Leipziger Regionalliga Fußballer hingegen hatten ihr Spieljahr bereits beendet. Sie feilen derweil am Mannschaftskader für das kommende Spieljahr. Bei der BSG Chemie ist diesbezüglich ein kompletter Umbruch zu bewältigen. Nach dem geglückten Klassenerhalt einer für sie wenig zufriedenstellenden Saison, vermeldetet die Grün-Weißen am Samstag mit Abwehrspieler Marc Enke (vorher Hertha Zehlendorf) bereits den siebenten Neuzugang.
Deutlich besser war das Spieljahr für den Lokalrivalen 1. FC Lok verlaufen. Die Blau-Gelben durften nach der Regionalliga-Meisterschaft auch den Sachsenpokalsieg feiern. Nur in der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga musste das Team von Trainer Jochen Seitz einen Dämpfer hinnehmen. Nachdem Lok im Laufe der Woche bereits den Abschied von zehn bisherigen Spielern verkündet hatte, wurde heute auch der erste Neuzugang bekanntgegeben. Es ist der 26-jährige Verteidiger David Grözinger, der vom BFC Dynamo nach Probstheida wechselt.
Nachdem das American Football-Team der Leipzig Lions vor zwei Wochen in Lübeck seinen historischen ersten Sieg in der GFL2 einfahren konnte, war diesen Samstag Tabellenführer Langenfeld Longhorns zu Gast beim sächsischen Aufsteiger. Lange konnten die Leipziger auf Tuchfühlung bleiben, gerieten im letzten Viertel dann aber doch in einen letztlich nicht mehr aufzuholenden Rückstand. So verloren sie 21:35 und stehen nach vier Spieltagen bei einem Sieg und drei Niederlagen.
Spielszene aus der GFL2-Partie der Leipzig Lions gegen Langenfeld Longhorns. Foto: Jan Kaefer
Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:
Vorabbericht zur Bürgerumfrage 2024: Die Stimmung der Leipziger hat sich stabilisiert
Jahrzehntealten Rekord gebrochen: Leipziger Robert Farken erfüllt sich einen Traum
„Schalom“ – das steht zur Jüdischen Woche in Leipzig 2025 auf dem Programm
Antifaschist*innen und Feminist*innen wollen am 14. Juni gegen Staat, Nazis und Fundis demonstrieren
Stadtrat Michael Weickert im LZ-Interview: „Ohne die CDU geht es nicht“
Was am Wochenende außerdem wichtig war:
Nachdem es am Freitag in der kalifornischen Metropole Los Angeles wegen Razzien der Einwanderungsbehörde zu Protesten und kleineren Ausschreitungen gekommen war, schickte US-Präsident Donald Trump die Nationalgarde in die Stadt. Dieser Schritt, der gegen den Willen des kalifornischen Gouverneurs Gavin Newsom durchgesetzt wurde, heizte die Lage vor Ort zusätzlich an. Inzwischen wurde gar ein Versammlungsverbot für die Innenstadt verhängt. Newsom, der laut tagesschau.de „von einer bewussten Inszenierung Trumps“ sprach, kündigte nun Klage an.
Das Segelschiff „Madleen“, mit dem unter anderem die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Deutsche Yasemin Acar internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage im Gazastreifen lenken wollten, ist in der Nacht von der israelischen Armee gestoppt worden. Das berichtet unter anderem zdfheute.de. Demnach seien alle Passagiere von der Marine unversehrt nach Israel gebracht worden. Bevor sie das Land wieder verlassen müssen, sollen ihnen allerdings noch Original-Videos vom Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 gezeigt werden.
Die Ukraine vermeldete heute morgen den bisher größten russischen Drohnenangriff sein Beginn des Krieges. Laut Luftwaffe wurden 479 Drohnen sowie 20 Marschflugkörper gezählt, die meisten konnten jedoch abgefangen werden, wie br.de berichtet. Zunächst nicht näher bezeichnete „Einschläge“ seien an zehn Orten in der Ukraine festgestellt worden.