Lässt ihn der Rasen durchatmen?

Tennis-Profi Jan-Lennard Struff (35) steht bei den Boss Open in Stuttgart in der 2. Runde. Er bezwingt den Italiener Matteo Arnaldi (24) 6:4, 6:4 und muss nun am Mittwoch gegen den Tschechen Jiri Lehecka (23) ran.

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Quelle: BILD/YouTube @Macias712 @Oceanside Dolphins Track Club09.06.2025

Mit einer Wildcard kam der Warsteiner ins Hauptfeld, nachdem es in diesem Jahr überhaupt nicht läuft. Bei seinen 15 Turnieren war zwölfmal nach dem ersten Match Schluss, zweimal nach dem zweiten. Eine verheerende Bilanz.

Nach dem Erstrunden-Aus bei den French Open in Paris gegen den Österreicher Sebastian Ofner (29) rutsche er auf Position 103 ab. Von seiner Form von 2024, als er die BMW Open in München gewann, ist er Lichtjahre entfernt.

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Ob die Trennung von seinen beiden Erfolgstrainern Carsten Arriens (56) und Marvin Netuschil (33) eine Rolle spielte? „Ich habe mit Markus Wislsperger einen super Coach, Uwe Liedtke ist schon 15 Jahre mit mir unterwegs. Ich vertraue ihm absolut. Wenn die Ergebnisse nicht kommen, schaue ich auf mich selbst. Das liegt nicht immer am Trainer. Beide machen einen guten Job. Bereut habe ich die Trennung nicht.“

Nach dem Paris-Aus flog das Racket erstmal in die Ecke. „Ich habe eine Woche den Schläger nicht angefasst. Das folgende Wochenende habe ich mit der Familie verbracht, dann auf Hartplatz trainiert, und bin schon Mittwoch nach Stuttgart gekommen.“

Bei den BMW Open in München im April blieb für Jan-Lennard Struff (l.) Zeit für ein Selfie mit Alexander Zverev

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Foto: Getty Images for BMW

Hier will er Energie und Erfolgserlebnisse tanken. „Ich habe viele super Menschen in meinem Umkreis: Familie, Freunde, Trainer. Aber so ein Sieg tut natürlich auch gut. Aber es war erst ein Match“, sagt er bescheiden.

Natürlich achtet auch Mama Martina darauf, was ihr Sohn so treibt. Die Tennis-Trainerin war am Wochenende im Gespräch, als Max Schönhaus (17), der das deutsche Duell im Junioren-Finale der French Open gegen Niels McDonals (17) verlor, sagte, Mama Struff habe ihm die einhändige Rückhand beigebracht.

Max Schönhaus ist einer der vier 17-Jährigen beim DTB, die als große Zukunftshoffnung gelten

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Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Sohnemann Struff: „Natürlich kennen wir uns, haben auch schon miteinander trainiert. Meine Mutter erzählte mir früh, dass er sehr gut spielt. Für das deutsche Tennis ist es super, gleich zwei Jungs im Junioren-Finale gehabt zu haben.“

Auch in Stuttgart gibt er gern Autogramme, lässt viele Bilder mit sich machen. Struff erinnert sich: „Früher habe ich mal ein T-Shirt oder eine Kappe von den Trainern von einem Grand Slam mitgebracht bekommen. Das ist cool, das ist schön, was Heiliges. Das hat mich immer motiviert. Ich habe das zu oft in der Schule angehabt, glaube ich.“ (lacht)

Heute ist er derjenige, der Sachen mitbringt. „Ich gebe das meiner Mutter für ihre Schüler. Die freuen sich da, sind motiviert. so möchte ich was zurückgeben.“ Nächste Chance auf Struff-Andenken: Dienstag spielt er in Stuttgart Doppel.