Berlin – Neuer Ärger bei Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Doch es geht nicht um Corona, Krankenhäuser oder Kassenbeiträge, sondern um seine Tischtennisplatte. Die steht nämlich im Ministerium, das er bis vor Kurzem führte. Jetzt darf er sie nicht mehr nutzen – und zeigt sich enttäuscht von seiner Nachfolgerin.
Rückblick: Anfang 2023 bekam Lauterbach, damals noch Minister, zum 60. Geburtstag eine Tischtennisplatte geschenkt. „Das Geburtstagsgeschenk der Mitarbeiter“, twitterte der leidenschaftliche Spieler und stellte die Platte in den Keller des Ministeriums in der Mauerstraße in Berlin-Mitte. Lauterbach mochte den Sportraum, empfing auch Journalisten dort zum Interview.
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Spiel, Satz, Sieg? Von wegen: Im Februar 2025 verlor die SPD die Bundestagswahl. In den Koalitionsverhandlungen ging das Gesundheitsministerium an die CDU. Nina Warken übernahm die Amtsgeschäfte von Karl Lauterbach, er selbst ging leer aus und ist wieder einfacher Bundestagsabgeordneter.
Dann kam es für Lauterbach noch härter: Nach BILD-Informationen erteilte Ministerin Warken ihrem Vorgänger eine Sondererlaubnis, damit er im Ministeriumskeller weiter Tischtennis spielen konnte – zumindest für eine Übergangszeit. Doch damit ist es jetzt vorbei.
„Ich störe niemanden“
Lauterbach erklärte auf BILD-Anfrage, die Ministerin habe ihm das Privileg, das für ihn auch aus Sicherheitsgründen relevant war, ohne Begründung gestrichen. Er hätte dort gerne weiter gespielt.
Der Ex-Minister hat für die Entscheidung kein Verständnis. Der Raum sei im Keller. Wenn er dort spiele, habe er keinen Zutritt zum Ministerium und „störe niemanden“.
Lässt ihren Vorgänger nicht mehr in den Ministeriumskeller: Gesundheitsministerin Nina Warken (46)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa
Da er „immer spät am Abend gespielt habe, hat mein Spiel doch niemandem den Raum weggenommen“, so der SPD-Politiker. Auch für die BKA-Beamten, die Lauterbach noch immer schützten, sei dies eine gute Lösung gewesen.
Jetzt sucht Lauterbach eine neue Spiel-Möglichkeit für sich und seinen regelmäßigen Trainingspartner, den Ü50-Meister Nico Popal, mit dem er schon im Ministeriumskeller spielte.
Was sagt Nina Warken zum Tischtennis-Verbot für den Vorgänger? Das Gesundheitsministerium ließ eine BILD-Anfrage unbeantwortet. Die Tischtennisplatte darf sie behalten: Karl Lauterbach teilte BILD mit, dass er sie dem Ministerium gerne schenkt.