Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bespricht den Verlauf der aktuellen Ereignisse an der Front, die Aufstellung und Entwicklung von Truppen sowie Angriffe auf russische Militäreinrichtungen. „Ich habe heute eine Sitzung des Generalstabs abgehalten. Es gab auch separate Gespräche mit Verteidigungsminister Umerow, Oberbefehlshaber Syrski und Generalstabschef Ignatow. Es gab Geheimdienstberichte und Berichte des Sicherheitsdienstes der Ukraine“, informiert Selenskyj in seiner Videoansprache. Er betont, dass die Hauptaufmerksamkeit auf Angriffe auf russische Militäreinrichtungen gerichtet sei – „alles, was dort für einen Angriff auf die Ukraine arbeitet.“

+++ 21:56 Video zeigt Explosion von Raketenabwehrsystem nach ukrainischem Drohnenschlag +++
Soldaten der unbemannten Systemstreitkräfte der Ukraine zerstörten ein russisches Flugabwehr-Raketensystem „Buk-M3“ mit „voller Munitionsladung“ mittels Drohne. Ein Video des Verteidigungsministerium zeigt den Schlag, der eine gewaltige Explosion zur Folge hatte. Der entstandene Schaden beträgt etwa 45 Millionen Euro. Wo das „Buk-M3“ stand, wird nicht mitgeteilt. In den vergangenen Tagen wurden bereits mehrere solcher Raketenabwehrsysteme durch die Ukrainer zerstört.

+++ 21:21 Rutte: „Russlands Fähigkeiten nehmen zu, nicht ab“ +++
Russland produziere in drei Monaten so viel Munition wie die Nato in einem Jahr, sagt Nato-Chef Mark Rutte bei der britischen Denkfabrik Chatham House in London. „Die Fähigkeiten von Putins Kriegsmaschinerie nehmen zu, nicht ab“, sagt Rutte. „Russland baut seine Streitkräfte mit chinesischer Technologie wieder auf und produziert schneller mehr Waffen, als wir dachten.“ Rutte zieht das Fazit: „Russland könnte innerhalb von fünf Jahren bereit sein, militärische Gewalt gegen die Nato einzusetzen. Machen wir uns nichts vor.“

+++ 20:53 Sybiha fordert „verheerenden Schlag“ gegen Russland +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha fordert „einen verheerenden Schlag“ an Sanktionen gegen Russland. Er erklärt auf einer Pressekonferenz mit dem litauischen Amtskollegen Kestutis Budrys, Russland reagiere auf die weltweiten Friedensbemühungen und die US-Vorschläge mit verstärktem Terror und Eskalation. Eine der wichtigsten Maßnahmen, um dies zu verhindern, seien Sanktionen. „Wir bestehen darauf, dass das 18. Sanktionspaket der EU nicht nur stark, sondern auch destruktiv sein muss“, sagt Sybiha. „Es muss dem Energiesektor, der Schattenflotte, dem Bankensektor und den Systemen zur Umgehung von Sanktionen einen verheerenden Schlag versetzen.“ Von den Teilnehmern des am Wochenende beginnenden G7-Gipfels in Kanada wünscht sich der Außenminister „mehr Wille und Entschlossenheit“. Die Staaten sollten die Preisobergrenze für ein Barrel Öl aus Russland auf 30 US-Dollar reduzieren. „Wir hoffen sehr, dass Entscheidungen in dieser Richtung während des G7-Gipfels in Kanada entsprechend getroffen und formalisiert werden.“

+++ 20:20 Orban: Russen zu schwach, um Nato anzugreifen +++
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban stellt die Fähigkeit Russlands in Frage, Nato-Länder anzugreifen. Er argumentiert im Interview beim französischen Sender LCI, dass der Kreml „nicht einmal in der Lage ist, die Ukraine zu besiegen. Die Russen sind dafür zu schwach“, sagt Orban. „Also sind sie auch nicht in der Lage, die Nato ernsthaft anzugreifen.“ Der Kreml-Freund beteuert zudem, ein „direkter Konflikt mit Russland“ oder eine „Kriegsdrohung“ liege nicht im Interesse Ungarns oder der EU. Aus diesem Grund dürfe die Ukraine nicht der Nato beitreten. „Europa muss langfristig gestärkt werden, und es muss eine strategische Vereinbarung mit Russland geben.“ Sanktionen gegen Russland würden „Ungarn und ganz Europa zerstören“.

+++ 19:44 BND-Chef warnt: „Leute in Moskau wollen die Nato testen“ +++
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, warnt davor, die russische Aggression zu unterschätzen. „Wir sind sehr sicher und haben dafür auch nachrichtendienstliche Belege, dass die Ukraine nur ein Schritt auf dem Weg nach Westen ist“, sagt Kahl im Podcast Table.Today. „In Moskau gibt es Leute, die glauben nicht mehr, dass Artikel 5 der Nato funktioniert. Und sie würden das gerne testen.“ Das Ziel der russischen Machthaber sei es, den Einflussbereich nach Westen auszudehnen.

+++ 19:10 Russland soll Zahlungen an Wehrpflichtige kürzen +++
Seit Anfang des Jahres sollen verschiedene russische Regionen die Pauschalzahlungen an Bürger kürzen, die einen Vertrag für den Militärdienst unterschreiben, berichtet der Auslandsgeheimdienst der Ukraine. „Dies deutet auf eine sich verschärfende Haushaltskrise angesichts des wirtschaftlichen Drucks und der Sanktionen hin“, schlussfolgert der Geheimdienst. „In der Region Samara wurden die Zahlungen von 45.000 auf 26.000 Dollar gekürzt, in Jamal-Nenzen von 39.000 auf 24.000 Dollar, in Nischni Nowgorod von 38.000 auf 19.000 Dollar, in Baschkortostan von 20.000 auf 12.000 Dollar und für Vertragssoldaten aus Ufa auf 7.000 Dollar.“ Der Geheimdienst sieht darin eine „tiefe finanzielle Instabilität der Regionen“ sowie eine „unkoordinierte Politik, die die sozialen Spannungen nur noch verschärft“.

+++ 18:40 Litauischer Außenminister: „Unser Zug fuhr durch Raketen- und Drohnenhagel“ +++
Kestutis Budrys, Außenminister Litauens, ist nach Kiew gereist. „Heute Morgen musste unser Zug durch den Raketen- und Drohnenhagel fahren, der die Städte Rivne und Dubne traf“, berichtet er auf X. „Erst vor wenigen Tagen wurden bei einem Angriff auf #Kharkiv Dutzende Menschen getötet und verletzt, darunter auch Kinder. Dies sind keine Unfälle, sondern vorsätzliche Terrorakte, die den Willen der Ukraine brechen sollen.“ Doch das überfallene Land bleibe standhaft und „verteidigt nicht nur sein Territorium, sondern auch die Prinzipien von Freiheit und Demokratie in Europa“. Budrys fordert deshalb mehr Unterstützung für die Ukraine.

+++ 17:53 Box-Champion zu Trump: „Lebe eine Woche in der Ukraine und schau, was jede Nacht passiert“ +++
Der ukrainische Boxer Oleksandr Usyk lädt den US-Präsidenten Donald Trump in die Ukraine ein. „Ich rate dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump, in die Ukraine zu kommen“, sagt er im Interview zu BBC. „Nur eine Woche. Ich werde ihm mein Haus geben. Lebe bitte in der Ukraine und schau, was jede Nacht passiert“, sagt er an den Republikaner gerichtet. Usyk berichtet im Gespräch von den Zuständen, die in seinem Land herrschen. „Jede Nacht gibt es Bomben und Flüge über meinem Haus. Bomben, Raketen. Jede Nacht. Es ist genug. Die Ukrainer sterben. Es sind nicht nur Soldaten, sondern auch Kinder, Frauen, Großmütter und Großväter.“ Für ihn sei es „hart“.

+++ 17:29 Joschka Fischer: „Personalbestand der Bundeswehr ist verdammt niedrig“ +++
Der frühere Außenminister Joschka Fischer von den Grünen spricht sich für eine Rückkehr zur Wehrpflicht aus. „Ich bin der Meinung, dass wir wieder eine Wehrpflicht brauchen. Der Personalbestand der Bundeswehr ist verdammt niedrig“, sagt er dem „Spiegel“. Die neue Bundesregierung aus Union und SPD plant bislang, einen Wehrdienst einzuführen, der zunächst auf Freiwilligkeit basiert. Nach Ansicht von Fischer reicht dieses Modell jedoch nicht aus: „Wenn wir abschreckungsfähig werden wollen, wird das ohne eine Wehrpflicht nicht gehen“, sagt er. Diese solle auch für Frauen gelten. „Beide Geschlechter sind gefragt. Entweder wir haben die Gleichstellung, oder wir haben sie nicht.“ Dass er einst selbst gegen die Wehrpflicht war, bezeichnet Fischer „aus heutiger Sicht“ als Fehler und betont: „Für die eigene Freiheit muss man einstehen. Wenn es darauf ankommt, auch kämpfen.“

+++ 16:58 Israel will Ukraine Patriot-Systeme übergeben haben +++
Der israelische Botschafter in der Ukraine, Michael Brodsky, erklärt in einem Interview, dass sein Land der Ukraine Patriot-Systeme überlassen haben will. „Anfang der 1990er-Jahre, als der erste Golfkrieg stattfand, erhielten wir Patriot-Systeme aus den USA. Diese Systeme befinden sich jetzt in der Ukraine“, sagt er zu Marichka Dovbenko. „Es handelt sich um Systeme, die Anfang der 1990er-Jahre bei Israel im Einsatz waren. Wir hatten vereinbart, sie der Ukraine zu übergeben. Leider wurde darüber nicht viel gesagt, aber wenn man sagt, Israel habe der Ukraine nicht militärisch geholfen, stimmt das nicht. Israel hat auch militärisch geholfen“, beteuert Brodsky, der „über diese Themen“ eigentlich „nicht in der Presse, nicht öffentlich, sondern über die vorhandenen speziellen Kanäle“ sprechen will.

+++ 16:30 Russische Eisenbahn kündigt Direktzüge zwischen Moskau und Pjöngjang an +++
Der direkte Zugverkehr zwischen Moskau und Pjöngjang soll am 17. Juni wieder aufgenommen werden, berichtet die Russische Eisenbahn in einer Mitteilung. Zwei Tage später soll zudem eine Direktverbindung zwischen Pjöngjang und Chabarowsk starten. „In Absprache mit dem Eisenbahnministerium Nordkoreas werden wir den internationalen Direktverkehr zwischen Pjöngjang und Moskau am 17. Juni und zwischen Pjöngjang und Chabarowsk am 19. Juni wieder aufnehmen“, heißt es in der Erklärung. „Der Zug wird zweimal im Monat zwischen Pjöngjang und Moskau verkehren“, nach Chabarowsk fahren die Bahnen einmal pro Monat. Die Eisenbahnen seien laut Fahrplan acht Tage unterwegs, bis sie Moskau erreichen. „Die Strecke ist die längste Direktverbindung per Bahn der Welt: Die Entfernung zwischen den beiden Hauptstädten beträgt mehr als 10.000 Kilometer“, teilt das Kreml-Staatsunternehmen mit.

+++ 16:02 Rutte: Nato-Staaten sollen Luftabwehr um 400 Prozent ausbauen +++
Nato-Generalsekretär Mark Rutte will die Mitgliedsstaaten zu einer massiven Aufstockung der Luftabwehr auffordern. Das Verteidigungsbündnis benötige zur Aufrechterhaltung seiner militärischen Abschreckung und Verteidigung eine „Steigerung der Luft- und Raketenabwehr um 400 Prozent“, sagt Rutte laut Redemanuskript am Nachmittag vor der britischen Denkfabrik Chatham House. „Wir sehen in der Ukraine, wie Russland Terror aus der Luft verbreitet, daher werden wir den Schutzschild für unseren Luftraum verstärken“, so Rutte weiter. „Der Punkt ist: Wir benötigen einen Quantensprung in unserer gemeinsamen Verteidigung.“ Neben der Ausweitung der Luftabwehr seien „tausende zusätzliche Panzerfahrzeuge und Kampfpanzer sowie Millionen zusätzlicher Artilleriegeschosse“ nötig. Die Gefahr für die Nato-Staaten werde „nicht verschwinden, auch wenn der Ukraine-Krieg zu Ende geht“.

+++ 15:40 Kanada gibt 35-Millionen-Dollar-Hilfe +++
Kanada stellt der Ukraine ein Militärhilfepaket im Wert von 35 Millionen US-Dollar zur Verfügung, teilt das Verteidigungsministerium der Ukraine mit. Es handelt sich dabei um gepanzerte Fahrzeuge der Marken Coyote und Bison mitsamt neuer Ausrüstung und Munition, die von kanadischen Unternehmen geliefert werden und einen Wert von 30 Millionen Dollar haben sollen. Die übrigen fünf Millionen Dollar beziffern den Wert von Anti-Störsendern zur elektronischen Kampfführung. Sie stammen ebenfalls aus der kanadischen Rüstungsindustrie.

+++ 15:15 Russland kündigt stärkere Rolle in Afrika an +++
Russland will nach Angaben des Kremls seine Rolle in Afrika ausbauen. „Die russische Präsenz in Afrika wächst. Wir beabsichtigen tatsächlich, unsere Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern umfassend zu entwickeln“, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Der Fokus liege dabei vor allem „auf wirtschaftlichen und investitionsbezogenen Interaktionen“. Dies erstrecke sich auch „auf sensible Bereiche“ wie Verteidigung und Sicherheit. „In dieser Hinsicht wird Russland die Interaktion und Zusammenarbeit mit afrikanischen Staaten ebenfalls fortsetzen.“ Die russische Söldnergruppe Wagner hatte vergangene Woche ihren Rückzug aus Mali angekündigt, wo sie der dortigen Militärjunta im Kampf gegen militante Islamisten geholfen hatte. Das Afrikakorps, eine vom Kreml kontrollierte paramilitärische Truppe, erklärt, es werde in dem westafrikanischen Land bleiben. Russlands wachsende Sicherheitsrolle in Teilen des Kontinents – darunter in Ländern wie Mali, der Zentralafrikanischen Republik und Äquatorialguinea – wird vom Westen mit Besorgnis verfolgt. Insbesondere Frankreich und die USA fürchten um ihren Einfluss.

+++ 14:48 Moskau und Kiew tauschen Gefangene aus +++
Russland und die Ukraine beginnen mit einem weiteren Gefangenenaustausch. Er wurde Anfang des Monats in Istanbul bei direkten Verhandlungen von Vertretern Kiews und Moskaus vereinbart. Die erste Gruppe russischer Soldaten unter 25 Jahren sei aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Ukraine sei im Gegenzug eine ähnliche Zahl Gefangener übergeben worden. Eine genaue Zahl nennt das Ministerium nicht. Kiew bestätigt den Austausch. Die russischen Soldaten befinden sich nach Angaben aus Moskau derzeit in Belarus und erhalten dort medizinische Hilfe. „Unsere Leute sind zu Hause“, schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X.

+++ 14:24 Munz: „Russlands Vormarsch bei Sumy ist schneller geworden“ +++
An der Nordfront, in der Region Sumy, gelingen den russischen Streitkräften schnellere Geländegewinne als in den vergangenen Monaten zu beobachten war. Derweil streiten Moskau und Kiew weiter über den geplanten Gefangenenaustausch. ntv-Reporter Rainer Munz berichtet über die Hintergründe.

+++ 14:00 Ukraine: Zerstörung nach russischen Angriffen auf Saporischschja +++
Russland hat verschiedene Orte in der ukrainischen Region Saporischschja mit Drohnen und Artillerie angegriffen. Das teilt der ukrainische Gouverneur der Region Saporischschja, Iwan Fedorow, auf Telegram mit. Besonders betroffen waren die Siedlungen und Städte Lobkove, Kamjanske, Hulyai-Polje, Schcherbaky, Novodanilivka, Mala Tokmachka, Charivne, Novodarivka und die gleichnamige Hauptstadt der Region Saporischschja. Mit 285 Drohnen verschiedenster Typen sollen die Russen laut Fedorow die Region angegriffen haben. Bei einem Angriff auf die Stadt Saporischschja gab es mindestens eine Verletzte. „Eine 73-jährige Frau wurde verletzt. Sie wird in schwerem Zustand ins Krankenhaus gebracht“, schreibt Fedorow. Wohnhäuser in einem Stadtteil wurden zerstört oder stark beschädigt.

Nach einem russischen Angriff suchen Experten unter einem eingestürzten Gebäude in Saporischschja nach Überlebenden.

Nach einem russischen Angriff suchen Experten unter einem eingestürzten Gebäude in Saporischschja nach Überlebenden.

(Foto: REUTERS)

Nach einem russischen Angriff auf die Stadt Saporischschja steht ein Mann in den Trümmern eines Hauses.

Nach einem russischen Angriff auf die Stadt Saporischschja steht ein Mann in den Trümmern eines Hauses.

(Foto: REUTERS)

Experten sichern die Trümmer eines Wohnhauses in Saporischschja.

Experten sichern die Trümmer eines Wohnhauses in Saporischschja.

(Foto: REUTERS)

+++ 13:28 Russland meldet Vergeltungsschlag gegen die Ukraine +++
Russische Truppen haben nach Angaben aus Moskau weitere Gebiete in der ukrainischen Region Dnipropetrowsk eingenommen. Außerdem führten sie einen massiven Angriff auf einen Flugplatz nahe der Ortschaft Dubno mit weitreichenden luftgestützten Waffen durch, wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium melden. Der Einsatz war demnach eine Vergeltung für die ukrainischen Angriffe auf russische Militärflugplätze.

+++ 12:56 Ukrainischer Generalstab meldet Treffer auf russischen Militärflughafen +++
Der ukrainische Generalstab in Kiew teilt mit, einen Militärflugplatz in der Region Nischni Nowgorod angegriffen zu haben. Nach vorläufigen Informationen seien zwei Kampfflugzeuge getroffen worden, heißt es in der Mitteilung des Generalstabs.

+++ 12:25 Videos sollen Angriff auf russische Waffen-Fabrik zeigen +++
Im russischen Tscheboksary, unweit der Grenze zur Ukraine, wird ein Elektronikwerk von Drohnen angegriffen (siehe Einträge 11:08 und 06:43). Aufnahmen sollen die Attacke und anschließende Explosionen zeigen. Laut ukrainischen Angaben sollen in der angegriffenen Fabrik Bauteile für Angriffsdrohnen produziert werden.

+++ 12:00 Klöckner: Bundestag lässt sich von Moskau nicht einschüchtern +++
Bundestagspräsidentin Julia Köckner betont nach einer Warnung des russischen Parlamentschefs, dass sich der Bundestag nicht einschüchtern lasse. „Weder in seiner außenpolitischen Haltung noch in seinem geschichtlichen Selbstverständnis und seiner Gedenkkultur“, werde sich das Parlament einschüchtern lassen, schreibt die CDU-Politikerin in einer Antwort auf ein Schreiben des Präsidenten der russischen Staatsduma. Wjatscheslaw Wolodin in einer Botschaft an den Bundestag vor einer Eskalation der Lage zwischen beiden Ländern gewarnt. „Es gibt kein faschistisches Regime in Kyjiw“, schreibt Klöckner auf derartige Anschuldigungen aus Moskau. „Die Duma täte gut daran, ein Ende des von Präsident Putin geführten Krieges zu fordern, damit das ukrainische Volk in Souveränität, territorialer Integrität, Frieden und Freiheit leben kann. Russlands Krieg ist ein brutaler, völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen die souveräne Ukraine.“

+++ 11:36 Ukraine: Russland greift Westukraine massiv mit Drohnen an +++
Russische Streitkräfte haben die Region Riwne im Westen der Ukraine mit Drohnen überzogen. „Unsere Region wurde von einem schweren Luftangriff des Feindes getroffen“, schreibt der ukrainische Gouverneur der Region, Oleksandr Koval, auf Telegram. Dabei soll eine Person verletzt worden sein, die Luftabwehr sei im Dienst.

+++ 11:08 Behörden: Russische Waffen-Fabrik nach ukrainischem Drohnenangriff geschlossen +++
In der russischen Region Tschuwaschien ist nach einem ukrainischen Drohnenangriff eine bedeutende Fabrik für elektronische Komponenten zwischenzeitlich geschlossen worden (siehe Eintrag 06:43). Zwei Drohnen seien auf das Gelände der rund 600 Kilometer östlich von Moskau gelegenen VNIIR-Fabrik gestürzt, schreibt Tschuwaschiens Regionalgouverneur Oleg Nikolajew in seinem Kanal auf Telegram. Die Arbeit dort sei unterbrochen werden, um die Sicherheit der Angestellten zu gewährleisten. Die VNIIR-Fabrik ist eine der wichtigsten Herstellungs- und Entwicklungsstätten für elektronische Komponenten in Russland. Der ukrainische Generalstab reklamiert den Angriff für sich. Die attackierte Fabrik sei eine „militärische Einrichtung“, in der Antennen für Schahed-Drohnen iranischer Bauart hergestellt wurden. Angriffe dieser Art würden fortgesetzt, bis Russland seine „bewaffnete Aggression“ gegen die Ukraine einstelle. Bei dem Angriff sei niemand verletzt worden, so der Regionalgouverneur Nikolajew an.

+++ 10:24 479 Drohnen: Ukraine meldet größten russischen Angriff seit Kriegsbeginn +++
Die russischen Streitkräfte haben die Ukraine binnen 24 Stunden mindestens 499 Mal aus der Luft angegriffen. Das berichtet die ukrainische Luftabwehr in den sozialen Medien. Das Gebiet der Ukraine sei mit 479 Drohnen sowie zusätzlich mit 20 Marschflugkörpern angegriffen worden, schreibt die ukrainische Luftwaffe. 460 Drohnen sowie 19 Marschflugkörper seien abgefangen worden. Laut der Nachrichtenagentur AFP handelt es sich um den größten russischen Angriff seit Kriegsbeginn. Am 1. Juni hatte die Luftwaffe der AFP zufolge einen nächtlichen russischen Angriff mit 472 Drohnen gemeldet – den bis dahin größten Angriff auf das Land.

+++ 10:06 Gouverneur: Ukraine greift Belgorod innerhalb von 24 Stunden mit 90 Drohnen an +++
Ukrainische Streitkräfte haben die russische Region Belgorod, an der Grenze zur Ukraine, binnen eines Tages mit rund 90 Drohnen angegriffen. Das schreibt der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. 25 verschiedene Munitionstypen sollen auf bewohnte Gebiete abgefeuert worden sein. Im Dorf Nikolskoje wurden nach Angaben des Gouverneurs sechs Menschen durch ukrainische Drohnenangriffe verletzt. Unabhängig lassen sich diese Angaben nicht überprüfen.

+++ 09:33 Insider: Putin will russische Marine ausbauen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Angaben eines Vertrauten sein Einverständnis für eine neue Strategie zur Modernisierung der russischen Marine gegeben. Ziel sei es, Russlands Position als eine der führenden Seemächte der Welt vollständig wiederherzustellen, sagt Kreml-Berater Nikolai Patruschew in einem Interview der Zeitung „Argumenti i Fakti“. Das Projekt trägt demnach den Namen „Die Strategie für die Entwicklung der russischen Marine bis 2050“. Konkrete Details nennt Patruschew nicht. Russland verfügt nach allgemeiner Einschätzung über die drittmächtigste Marine der Welt nach China und den USA. Die russische Marine hat jedoch im Ukraine-Krieg eine Reihe von schwerwiegenden Verlusten erlitten.

+++ 08:55 Ukraine ruft wegen russischem MiG-31K-Jagdbomber landesweiten Luftalarm aus +++
Am Morgen wird in der gesamten Ukraine Luftalarm ausgerufen. Das teilt die ukrainische Luftwaffe unter anderem auf Telegram mit. Demnach ist ein russischer MiG-31K-Kampfjet mit der Rakete vom Typ „Kinschal“ an Bord gestartet. Das Kampfflugzeug MiG-31K kann „Kinschal“-Raketen abfeuern. Die russische Rakete „Kinschal“ nutzt die russische Luftwaffe seit 2022 im Krieg gegen die Ukraine. Die etwa acht Meter langen Raketen fliegen schnell und extrem hoch, bleiben dabei nach russischen Angaben aber manövrierfähig. Sie sind nach Einschätzung der NATO mit herkömmlicher Flug- oder Raketenabwehr kaum abzufangen. Beim Start des Flugzeugs MiG-31 hat das Waffensystem nach russischen Angaben eine Reichweite von bis zu 2000 Kilometern. Die „Kinschal“ kann mit bis zu 480 Kilogramm Sprengstoff oder einem nuklearen Sprengkopf ausgerüstet werden.

Russische "Kinschal"-Raketen fliegen mit fünffacher Schallgeschwindigkeit.

Russische „Kinschal“-Raketen fliegen mit fünffacher Schallgeschwindigkeit.

(Foto: dpa)

+++ 08:12 Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen zu den russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 997.120 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 970. Dem Bericht aus Kiew zufolge sollen unter anderem außerdem vier Panzer, elf Gefechtspanzerfahrzeuge, 42 Artilleriesysteme und 167 Drohnen zerstört worden sein. Insgesamt soll Russland laut der Ukraine seit Beginn des Großangriffs 10.915 Panzer, 28.934 Artilleriesysteme, 414 Flugzeuge, 337 Hubschrauber, 39.818 Drohnen, 28 Schiffe und ein U-Boot verloren haben. Westliche Schätzungen nennen geringere Verlustzahlen – wobei das auch nur Mindestwerte sind.

+++ 07:28 ISW: Russen rücken in Pokrowsk und Torezk vor +++
Russische Streitkräfte sind in der Nähe der Bergbaustadt Pokrowsk vorgerückt. Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellsten Bericht. Die Analysten des ISW beziehen sich in ihrem Bericht auf geolokalisiertes Bild- und Filmmaterial. Seit Monaten ist Pokrowsk hart umkämpft, die Stadt ist ein zentraler Knotenpunkt der ukrainischen Logistik. Zudem sollen russische Streitkräfte im Nordwesten der Stadt Torezk in der ukrainischen Region Donezk vorgerückt sein. Auch ukrainische Streitkräfte sollen in der Gegend um Torezk südlich von Yablunivka Gelände gewonnen haben.

+++ 06:43 Bericht: Ukrainische Drohne trifft russischen Waffenhersteller +++
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat die VNIIR-Fabrik in der russischen Stadt Tscheboksary in der Republik Tschuwaschien getroffen und Explosionen und massive Brände verursacht. Das berichten „The Kyiv Independent“ und das Portal „Ukrajinska Prawda“ unter Berufung auf russische Telegram-Nachrichtensender. VNIIR-Fabrik ist ein russisches Forschungs- und Entwicklungsinstitut, das sich auf die Herstellung fortschrittlicher elektronischer Kampfführungssysteme spezialisiert hat, wobei der Schwerpunkt auf Technologien zur Signalstörung und Informationsbeschaffung liegt. Die USA und die EU haben die VNIIR-Fabrik mit Sanktionen belegt. Dem Bericht von „Ukrajinska Prawda“ waren in Tscheboksary mehrere Explosionen zu hören. Über der Hauptstadt der russischen Föderationsrepublik Tschuwaschien ist demnach dichter schwarzer Rauch zu sehen. Flughäfen sollen geschlossen worden sein. Unabhängig lassen sich diese Informationen nicht überprüfen.

+++ 06:12 Wüstner will Vorbereitungen zur Wehrpflicht beschleunigen +++
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, hat Forderungen zur Vorbereitung auf eine neue Wehrpflicht bekräftigt. „Es wäre unverantwortlich, die Wehrpflicht nicht bereits jetzt vorzubereiten. Man kann einerseits nicht ständig zurecht auf die Bedrohungslage hinweisen oder der Nato weitere Zusagen machen und zugleich andererseits sich den entsprechenden Vorbereitungen für einen beschleunigten personellen Aufwuchs verweigern“, sagt Wüstner der Deutschen Presse-Agentur. Es müssten notwendige Instrumente im Personalmanagement und zusätzliche Infrastruktur geschaffen werden. Zudem müsse es mehr Zeit- und Berufssoldaten für die Ausbildungsorganisation geben, sagte Wüstner. „All das wird dauern und man muss damit jetzt beginnen, egal ob die Menschen künftig weiterhin freiwillig kommen oder verpflichtet werden“, so Wüstner.

+++ 05:38 Polen meldet Luftabwehreinsatz nach russischem Angriff +++
Nach einem russischen Luftangriff auf die Westukraine nahe der Grenze zu Polen ist die Luftabwehr des Landes und seiner Verbündeten im Einsatz. „Die ergriffenen Maßnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit in den an die gefährdeten Gebiete angrenzenden Regionen zu gewährleisten“, schreibt das polnische Militär auf X.

+++ 02:45 Ukraine: Erneuter russischer Angriff auf Kiew, Luftabwehr im Einsatz +++
Die ukrainische Luftabwehr ist mit der Abwehr eines russischen Angriffs auf Kiew beschäftigt, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt auf Telegram mitteilt. Neben Kiew wurde auch in einer Reihe anderer Gebiete der Ukraine Luftalarm ausgelöst. Dieser galt unter anderem für Sumy, Tschernihiw, Poltawa, Charkiw und Dnipropetrowsk.

+++ 00:17 Ukraine: Weiterer russischer Drohnenangriff gegen Kiew +++
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist erneut Ziel massiver russischer Drohnenangriffe geworden. Die Flugabwehr sei aktiv gewesen, berichteten sowohl die ukrainische Luftwaffe als auch die regionale Militärverwaltung. Angesichts der bereits zuvor gesichteten Drohnenschwärme war schon frühzeitig Luftalarm ausgelöst worden. Über eventuelle Schäden oder Opfer der Angriffe lagen zunächst keine Informationen vor.

+++ 23:16 Kiew vor Gipfeln von G7 und Nato: „Viel hängt von Entschlossenheit Europas ab“ +++
Mit Blick auf die im Juni bevorstehenden Gipfeltreffen der G7 in Kanada und der Nato in den Niederlanden fordert der ukrainische Präsident Selenskyj mehr Entschlossenheit Europas. „Wir müssen den Druck auf Moskau erhöhen, wir müssen die Sanktionen verschärfen und wir müssen nach Möglichkeiten suchen, eingefrorene russische Gelder zum Nutzen unserer Verteidigung einzusetzen“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Russland verstehe nur die Sprache der Stärke. „Viel hängt von der Entschlossenheit Europas sowie von unseren Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ab.“

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