Zwischen Großbritannien und den USA werden Handelshemmnisse abgebaut. Donald Trump verkündete ein entsprechendes Abkommen am Donnerstag – und sprach von einer „historischen“ Handelsvereinbarung.
Die USA und Großbritannien haben nach Angaben von US-Präsident Donald Trump ein Handelsabkommen vereinbart. Die von Trump am Donnerstag im Weißen Haus formell als Durchbruch verkündete Vereinbarung ist die erste, seitdem er weltweit umfangreiche Zölle verhängte.
Trump bezeichnete die Handelseinigung als „historisch“ bezeichnet. Die US-Regierung habe „eine bahnbrechende Handelsvereinbarung mit dem Vereinigten Königreich erzielt“, sagte Trump am Donnerstag in Washington.
Trump räumte jedoch ein, dass einige Einzelheiten des Deals noch nicht geklärt seien. „Die letzten Details werden gerade ausgearbeitet“, sagte er weiter. „In den kommenden Wochen werden wir alles sehr genau wissen.“
Trump sagte, die Vereinbarung untermauere, dass Wechselseitigkeit und Fairness wichtige Grundsätze des internationalen Handels seien. Unter anderem würden die USA bei amerikanischem Rindfleisch, Ethanol und verschiedenen landwirtschaftlichen Produkten profitieren. Amerikanische Waren würden schneller durch die britischen Zollabfertigungsverfahren geleitet, fügte Trump hinzu. „Sie öffnen das Land.“
Vereinbarung online angekündigt
Die Nachricht war zuvor bereits via Trumps Plattform Truth Social angekündigt worden: Die USA und Großbritannien hätten sich auf eine „volle und umfassende“ Handelsvereinbarung geeinigt.
„Es ist eine große Ehre, dass wir das Vereinigte Königreich als erstes Land ankündigen können. Viele weitere Abkommen, die sich in ernsthaften Verhandlungsphasen befinden, werden folgen!“, schrieb Trump weiter.
Trump und Starmer hatten in den vergangenen Wochen bereits von „produktiven Verhandlungen“ zwischen ihren geschichtlich eng verbundenen Ländern gesprochen. Die USA und Großbritannien hätten eine diplomatische und wirtschaftliche „Sonderbeziehung“.
Großbritannien und USA haben ausgeglichene Handelsbilanz
Der Handel zwischen beiden Volkswirtschaften ist aktuell relativ ausgeglichen – laut Statistik exportierte Großbritannien 2024 Waren im Wert von 59,3 Milliarden Pfund (69,7 Milliarden Euro) in die USA und importierte von dort Waren im Wert von 57,1 Milliarden Euro. Das dürfte beim Abschluss eines Abkommens helfen. Trump will mit seinen hohen Zöllen nach eigenen Angaben das Handelsdefizit der USA mit anderen Staaten senken und Arbeitsplätze zurück ins Land holen.
Der US-Präsident hat einen Mindestzollsatz von zehn Prozent für alle Handelspartner auf fast alle Importe verkündet. Für rund 60 Länder verhängte er zunächst noch teils deutlich höhere Aufschläge. Wenige Stunden nach Inkrafttreten dieser höheren Zölle war Trump allerdings zurückgerudert und hatte eine Pause für 90 Tage verkündet.
Ausnahme ist China: Für Importe aus der Volksrepublik in die USA erhöhte Trump die Zölle auf 145 Prozent. Peking reagierte mit Gegenzöllen von 125 Prozent. Am Wochenende wollen Vertreter beider Länder sich in der Schweiz treffen, um über die Aufnahme von Verhandlungen zu beraten.
dpa/AFP/Reuters/sebe/luz