Stand: 10.06.2025 06:00 Uhr
In ihrem Buch „Atmosphere“ erzählt die US-Autorin Taylor Jenkins Reid die Geschichte einer Astronomin, die eine Ausbildung zur Astronautin absolviert und dabei die Liebe ihres Lebens findet.
Es wäre kein richtiger Unterhaltungsroman, wenn nicht auch eine leidenschaftliche, ungewöhnliche, furios beschriebene Liebesgeschichte darin erzählt würde. Aber das Liebesabenteuer kommt erst später, heimlich aus dem Verborgenen heraus. Es geht vorerst um die junge, hochintelligente Astronomin Joan Goodwin, die davon träumt, das Ziel ihrer Sternenforschungen im Weltraum selbst als Astronautin zu besichtigen. Sie nimmt die unfassbar harte Ausbildung bei der NASA an und macht dort schnell Karriere.
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Eine schicksalhafte Weltraummission
Im Dezember 1984 beginnt Joan ihre Schicht im Kontrollzentrum. Ein Shuttle ist in den Weltraum gestartet, um einen Erdbeobachtungssatelliten für die U.S. Navy in die Umlaufbahn zu bringen. An Bord sind Missionsspezialisten. Zur Crew gehört auch Vanessa Ford. Bei einem Spaziergang im All, außerhalb des Shuttles, ist etwas schiefgegangen: Eine Sicherheitsluke war nicht geschlossen worden, und das hat dramatische Folgen für das Shuttle und seine Crew. Vanessa muss das Kommando übernehmen und wird von Joan vom Kontrollraum aus geleitet:
Wir brauchen dich da oben. Ich melde mich bald wieder mit unserem Notfallplan für den Wiedereintritt. „Verstanden.“ Vanessa atmete tief ein und sieht sich im Shuttle um. Eine ganze Crew bewusstlos oder tot. Sie ist Missionsspezialistin. Doch sie hat seit Jahren darum gebettelt, dass man ihr die Chance gibt, dieses Ding zu steuern. Und jetzt wird ihr Wunsch ironischerweise in Erfüllung gehen. Sie schafft das. Sie hat noch nie einen Shuttle gelandet – nicht einmal in einer Simulation -, aber heute wird sie es tun.
Leseprobe
Joans und Vanessas ehrgeiziger Kampf
In Rückblenden wird die Geschichte von Joan und Vanessa erzählt. Sie haben irgendwann ihre Liebe zueinander entdeckt. Das muss streng geheim bleiben, sonst verlieren sie ihre Stellungen, verwirken ihre Karriere. Lesbische Liebe in der 80er-Jahren bei der NASA ist undenkbar. Die körperliche Anziehung zwischen den beiden wird währenddessen immer leidenschaftlicher.
Joan wird später diejenige sein, die aus anderen Gründen ihre Karriere und ihre Liebe opfern will. Bis dahin kämpfen die beiden Frauen mit Kraft, unglaublicher Energie und Ehrgeiz um ihre Einsätze als Astronautinnen. Die Flüge ins All werden beeindruckend geschildert. Man fühlt förmlich die Schwerelosigkeit, die alles überwältigende Schönheit des Weltraums und der Erde aus der Entfernung und die existenzielle Angst, dass dort oben etwas schief gehen kann. Joan will das aufgeben:
„Ich gehöre auf den Boden“, erklärte Joan. „Ich habe festgestellt, dass ich mit beiden Beinen auf der Erde stehen und zu den Sternen aufschauen soll. Nicht andersherum.“ Es gab so vieles, was man von der Erde aus über das Universum lernen konnte.
Leseprobe
Es wäre auf unserer schönen kleinen Erde noch so unendlich viel zu tun. Manchmal fragt man sich, warum es gleichwohl Menschen gibt, deren ganzes Sinnen und Trachten den Weltraumexpeditionen gilt. Bei der Lektüre Taylor Jenkins Reids hat man durchaus das Gefühl, es ein bisschen zu verstehen.
Atmosphere
von Taylor Jenkins Reid
- Seitenzahl:
- 416 Seiten
- Genre:
- Roman
- Zusatzinfo:
- Aus dem Englischen von Babette Schröder
- Verlag:
- Ullstein
- Bestellnummer:
- 978-3-550-20310-7
- Preis:
- 22,99 €
Dieses Thema im Programm:
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10.06.2025 | 12:40 Uhr
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Romane