10.06.2025
Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 07:35 Ukrainische Drohne zerstört drei russische Felddepots bei Kupjansk +++
Nahe der ukrainischen Stadt Kupjansk haben ukrainische Verteidigungseinheiten eigenen Angaben zufolge mit einer Drohne drei russische Felddepots mit Treibstoff, Munition und Proviant zerstört. Das meldet die Operativ-strategische Gruppe der Streitkräfte Chortyzja bei Telegram. „Ein echter Jackpot – drei feindliche Felddepots auf einmal. Treibstoff, Lebensmittel und Munition! Und das alles von einer einzigen kleinen Drohne. Natürlich konnte sie die Aufregung nicht ertragen und explodierte buchstäblich vor Glück“, schreibt die Gruppe über den Einsatz mit der Kamikaze-Drohne.
+++ 07:23 Ukrainischer Spitzensportler Mykyta Kozubenko an der Front gestorben +++
Der ukrainische Spitzensportler Mykyta Kozubenko ist im Einsatz an der Front ums Leben gekommen. Das teilt das ukrainische Sportkomitee bei Facebook mit. Kozubenko war demnach Meister im Wasserspringen, Trainer und Soldat der Nationalgarde. Der 31-Jährige wuchs in Mykolajiw auf und begann der Mitteilung zufolge schon in jungen Jahren mit dem Sport. Seit 2017 arbeitete er als Wasserspringtrainer. 2018 schloss er sein Studium an der Petro-Mohyla-Universität am Schwarzen Meer ab. „All dies war sein wahres Leben“, heißt es in der Mitteilung.
+++ 06:40 Entbindungsklinik bei nächtlichem Angriff in Odessa beschädigt +++
Erneut hat Russland die Ukraine in der Nacht mit massiven Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Die ukrainischen Behörden melden mehrere Verletzte und einen Toten. In der südukrainischen Hafenstadt Odessa wurde laut der ukrainischen Zeitung „Kyiv Independent“ zudem eine Entbindungsklinik beschädigt.
+++ 06:03 Nach massivem russischen Angriff in der Nacht: Mindestens vier Verletzte in Kiew +++
Bei einem nächtlichen russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt sind laut ukrainischen Angaben vier Menschen verletzt worden. Das meldet die Stadtverwaltung von Kiew bei Telegram. Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, erklärte, bei dem nächtlichen Angriff seien vier Menschen verletzt worden. „Alle wurden ins Krankenhaus eingeliefert“, fügte er hinzu.
+++ 05:14 Dobrindt will mehr KI zur Abwehr von Sabotage einsetzen +++
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt will im Kampf gegen hybride Bedrohungen aus dem Ausland stärker auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz setzen. „Wir müssen in Deutschland technisch, juristisch und organisatorisch aufrüsten. Künstliche Intelligenz muss in den Nachrichtendiensten bei der Abwehr hybrider Bedrohungen stärker zum Einsatz kommen als bisher“, sagt Dobrindt im Interview mit den Tageszeitungen der Funke Mediengruppe. Für diese Aufrüstung an Abwehrmechanismen werde es starke finanzielle Ausstattung für die Sicherheitsbehörden geben, so der Minister. Die hybriden Bedrohungen durch Sabotage und Spionage steigen laut Dobrindt ständig an.
+++ 04:35 Russische Luftfahrtbehörde: Flugverkehr auf vier großen Flughäfen eingestellt +++
Die russische Zivilluftfahrtbehörde Rosaviatsia hat am frühen Morgen aus Sicherheitsgründen den Flugverkehr auf allen vier großen Flughäfen, die Moskau anfliegen, vorübergehend eingestellt. Grund dafür sei laut dem russischen Verteidigungsministerium ein Drohnenangriff der Ukraine.
+++ 04:02 Ukraine meldet Angriff auf Odessa: Ein Toter und mehrere Verletzte +++
In der südukrainischen Schwarzmeerstadt Odessa wurden nach örtlichen Behördenangaben bei einem russischen Luftangriff mindestens ein Mensch getötet und vier weitere verletzt. Bei dem Toten handelt es sich Regionalgouverneur Oleh Kiper zufolge um einen 59-jährigen Mann. Kiper zufolge wurden bei den russischen Angriffen im Zentrum der Weltkulturerbe-Stadt eine Entbindungsstation, eine medizinische Notaufnahme und Wohnhäuser getroffen.
+++ 02:31 Erneut massiver russischer Angriff auf Kiew +++
Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut mit einem heftigen Drohnen- und Raketen-Angriff überzogen. In der Nacht ist nach Angaben eines dpa-Reporters starkes Flugabwehrfeuer über der Stadt zu hören. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge kamen auch ballistische Raketen zum Einsatz. Der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine zufolge sind in der Stadt Explosionen zu hören. Nach Angaben der Militärverwaltung gibt es Schäden in mindestens drei von zehn Stadtbezirken. Erst in der Nacht zuvor hatte Russland die benachbarte Ukraine nach Angaben aus Kiew mit dem seit Kriegsbeginn zahlenmäßig größten Drohnenangriff überzogen. Dabei kamen demnach allein fast 500 Shahed-Drohnen zum Einsatz. Es gab mehrere Verletzte.
+++ 01:44 CDU-Politiker Daniel Günther und Norbert Röttgen setzten SPD wegen Wehrpflicht unter Druck +++
Aus der CDU kommt Druck auf den Koalitionspartner SPD, den geplanten freiwilligen Wehrdienst in eine Wehrpflicht umzuwidmen oder mit verpflichtenden Elementen zu versehen. „Das Thema hat im Moment höchste Priorität. Wir brauchen eine angemessen ausgestattete Bundeswehr – und eine Bundeswehr mit ausreichend Personal“, sagt Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther dem „Stern“. „Wenn wir 50.000 bis 60.000 Soldatinnen und Soldaten zusätzlich brauchen, ist klar: Der geplante freiwillige Wehrdienst reicht nicht aus. Ich unterstütze sämtliche Überlegungen, die schon jetzt die Einführung einer Wehrpflicht vorbereiten.“ Auch CDU-Außenpolitik Norbert Röttgen fordert ein Umsteuern in der Bundesregierung. Im Koalitionsvertrag sei zwar vereinbart, „zunächst“ allein auf Freiwilligkeit für die Rekrutierung tausender weiterer Soldaten zu setzen, sagt er dem „Stern“. Aber sowohl diese Formulierung „als auch die sicherheitspolitische Lage erzwingen, dass wir von vornherein einen Plan B ins Gesetz aufnehmen, falls die Freiwilligkeit als Plan A nicht zum Ziel führt.“ Röttgen verweißt auf die russische Bedrohung: „Wir können nicht ausschließen, dass Putin nicht abwartet, bis die Nato ihre Vorbereitungen abgeschlossen hat, sondern dass er früher angreift. Wir müssen also in den ersten Jahren schneller sein. Es besteht folglich ein gigantischer Handlungs- und Zeitdruck.“ Auch Günther warnt vor der russischen Bedrohung. „Die internationale sicherheitspolitische Lage hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert“, sagt er. Seine CDU in Schleswig-Holstein habe bereits vor einem Jahr die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht für Frauen und Männer gefordert und langfristig die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht. Bislang plant Verteidigungsminister Boris Pistorius einen freiwilligen Wehrdienst. Die SPD hatte am Wochenende ausgeschlossen, die Pläne neu zu verhandeln.
+++ 00:35 Schutz der Bevölkerung: DRK-Präsidentin sieht Investitionsbedarf von über zwei Milliarden Euro +++
Angesichts der gestiegenen Bedrohungslage fordert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Milliardeninvestitionen in den Schutz der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagt der „Rheinischen Post“, es müssten mindestens 0,5 Prozent des Bundeshaushalts für die Stärkung des Bevölkerungsschutzes durch die anerkannten Hilfsorganisationen investiert werden. „Also circa 2,4 Milliarden Euro jährlich“, so Hasselfeldt. Die DRK-Präsidentin erinnert an den Koalitionsvertrag von Union und SPD. So habe sich die neue Bundesregierung das Ziel gesetzt, „den Bevölkerungsschutz krisenfest und zukunftsfähig aufzustellen“. Vor dem Hintergrund zunehmender Bedrohungen gewinne der Anspruch der Koalition „an Dringlichkeit“, so Hasselfeldt. Die zusätzlichen Mittel müssten zur Sicherstellung der Einsatzfähigkeit von Hilfsorganisationen, zur Förderung des Ehrenamts und zur Härtung der Infrastruktur und Redundanzen eingesetzt werden, führt die DRK-Präsidentin weiter aus. Auch müssten die Betreuungs- und Unterbringungskapazitäten für Krisen- oder Verteidigungsfälle rasch ausgebaut werden, teilt Hasselfeldt mit.
+++ 23:39 Selenskyj plant Schläge „auf alles, was für einen Angriff auf die Ukraine arbeitet“ +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bespricht den Verlauf der aktuellen Ereignisse an der Front, die Aufstellung und Entwicklung von Truppen sowie Angriffe auf russische Militäreinrichtungen. „Ich habe heute eine Sitzung des Generalstabs abgehalten. Es gab auch separate Gespräche mit Verteidigungsminister Umerow, Oberbefehlshaber Syrski und Generalstabschef Ignatow. Es gab Geheimdienstberichte und Berichte des Sicherheitsdienstes der Ukraine“, informiert Selenskyj in seiner Videoansprache. Er betont, dass die Hauptaufmerksamkeit auf Angriffe auf russische Militäreinrichtungen gerichtet sei – „alles, was dort für einen Angriff auf die Ukraine arbeitet.“
+++ 21:56 Video zeigt Explosion von Raketenabwehrsystem nach ukrainischem Drohnenschlag +++
Soldaten der unbemannten Systemstreitkräfte der Ukraine zerstörten ein russisches Flugabwehr-Raketensystem „Buk-M3“ mit „voller Munitionsladung“ mittels Drohne. Ein Video des Verteidigungsministerium zeigt den Schlag, der eine gewaltige Explosion zur Folge hatte. Der entstandene Schaden beträgt etwa 45 Millionen Euro. Wo das „Buk-M3“ stand, wird nicht mitgeteilt. In den vergangenen Tagen wurden bereits mehrere solcher Raketenabwehrsysteme durch die Ukrainer zerstört.
+++ 21:21 Rutte: „Russlands Fähigkeiten nehmen zu, nicht ab“ +++
Russland produziere in drei Monaten so viel Munition wie die Nato in einem Jahr, sagt Nato-Chef Mark Rutte bei der britischen Denkfabrik Chatham House in London. „Die Fähigkeiten von Putins Kriegsmaschinerie nehmen zu, nicht ab“, sagt Rutte. „Russland baut seine Streitkräfte mit chinesischer Technologie wieder auf und produziert schneller mehr Waffen, als wir dachten.“ Rutte zieht das Fazit: „Russland könnte innerhalb von fünf Jahren bereit sein, militärische Gewalt gegen die Nato einzusetzen. Machen wir uns nichts vor.“
+++ 20:53 Sybiha fordert „verheerenden Schlag“ gegen Russland +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha fordert „einen verheerenden Schlag“ an Sanktionen gegen Russland. Er erklärt auf einer Pressekonferenz mit dem litauischen Amtskollegen Kestutis Budrys, Russland reagiere auf die weltweiten Friedensbemühungen und die US-Vorschläge mit verstärktem Terror und Eskalation. Eine der wichtigsten Maßnahmen, um dies zu verhindern, seien Sanktionen. „Wir bestehen darauf, dass das 18. Sanktionspaket der EU nicht nur stark, sondern auch destruktiv sein muss“, sagt Sybiha. „Es muss dem Energiesektor, der Schattenflotte, dem Bankensektor und den Systemen zur Umgehung von Sanktionen einen verheerenden Schlag versetzen.“ Von den Teilnehmern des am Wochenende beginnenden G7-Gipfels in Kanada wünscht sich der Außenminister „mehr Wille und Entschlossenheit“. Die Staaten sollten die Preisobergrenze für ein Barrel Öl aus Russland auf 30 US-Dollar reduzieren. „Wir hoffen sehr, dass Entscheidungen in dieser Richtung während des G7-Gipfels in Kanada entsprechend getroffen und formalisiert werden.“
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