Polen ohne Robert Lewandowski (36) – jahrelang undenkbar, seit Sonntag Realität.

Da gab der Stürmer seinen vorläufigen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt, will nicht mehr unter dem aktuellen Trainer Michal Probierz (52) spielen. Jetzt erhebt der Barça-Star schwere Vorwürfe gegen den Nationalcoach.

Im Interview mit der polnischen Seite „WP SportoweFakty“ sagt Lewandowski: „Ich bekam einen überraschenden Anruf von Michal, der mir mitteilte, dass er beschlossen habe, mir die Binde abzunehmen. Darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet, ich habe die Kinder ins Bett gebracht. Das Gespräch dauerte ein paar Minuten.“

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Kurz nach Ende des Telefonats veröffentlichte der polnische Verband eine Pressemitteilung, verkündete den neuen Kapitän der Nationalmannschaft: Piotr Zielinski (31/Inter). Lewandowski: „Es geht mir nicht um die Kapitäns-Entscheidung, sondern um die Art und Weise der Kommunikation. Der Trainer hat mein Vertrauen missbraucht.“

Nach eigenen Angaben soll der Angreifer nicht einmal die Zeit gehabt haben, mit seiner Familie darüber zu sprechen. 39 Minuten nach der nüchternen Pressemitteilung (gerade einmal zwei Sätze) verkündete Lewandowski seinen vorläufigen Rücktritt nach 158 Länderspielen.

Lewandowski teilt weiter gegen Probierz aus: „Es ist schwer für mich zu sagen, was hinter dieser Entscheidung steckt. Ich habe den Eindruck, dass der Trainer sich dem Druck der Medien gebeugt hat.“

Über die persönliche Beziehung zum Trainer: „Wer erfolgreich sein will, muss am gleichen Strang ziehen. Manchmal ist man anderer Meinung, das ist normal. Aber es sind Dinge passiert, die schwer zu vergessen sind.“

Michal Probierz spielte als Profi in Deutschland für Bayer Uerdingen und die SG Wattenscheid 09

Michal Probierz und sein neuer Kapitän Piotr Zielinski (31)

Foto: Markku Ulander/via REUTERS

Der Verband hat mittlerweile auf die Vorwürfe des ehemaligen Bayern-Stars regiert und eine weitere Stellungnahme veröffentlicht – diesmal ausführlicher. „Im Zusammenhang mit den in den Medien erschienenen Informationen, wonach der Mannschaftsrat der polnischen Nationalmannschaft der Initiator des Wechsels des Kapitäns der Nationalmannschaft gewesen sei, weist der polnische Fußballverband diese Berichte entschieden zurück. Es gab kein Treffen zwischen Trainer Michał Probierz und dem Mannschaftsrat, und die Entscheidung wurde ausschließlich vom Trainer getroffen“, heißt es vom Verband.

Zuvor gab es Berichte in Polen, dass Trainer Probierz „Signale aus der Mannschaft“ erhalten habe und deshalb schnell reagiert haben soll. Lewandowski wurde daraufhin als Kapitän abgesägt.

Um wen es geht: Diesen Spieler sollte Bayern in den Spind sperrenTeaser-Bild

Quelle: BILD10.06.2025

Und abschließend über eine mögliche Rückkehr: „Ich möchte in Ruhe über alles nachdenken. Heute herrscht Bedauern und Wut. Ich habe mich immer für die Nationalmannschaft eingesetzt. In dieser Hinsicht hat sich nichts geändert.“

Am Dienstagabend trifft Polen in der WM-Qualifikation auf Finnland – ohne Lewandowski.