Die EZB hat den Leitzins wiederholt gesenkt. Wie entwickeln sich die Bauzinsen nun weiter? Eine neue Prognose zeigt eine Tendenz.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins in der vergangenen Woche gesenkt: Was bedeutet das für die Bauzinsen und wie entwickeln sie sich weiter? Eine neue Prognose zeigt eine Tendenz. In unserem Kredit-Zinsen-Ticker finden Sie aktuelle Entwicklungen und Angebote rund um Privatkredite, Immobilien- und Baufinanzierungen.

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Update vom 10. Juni

Neue Prognose: Kurzfristig stabile Bauzinsen – langfristiger Trend unklar

Wo bekommen Sparerinnen und Sparer noch Top-Zinsen? Wir haben Angebote verglichen.

Eine neue Prognose zeigt, was eine Baufinanzierung künftig kosten könnte.
© Getty Images/iStockphoto | Alihan Usullu

Die Bauzinsen haben sich zuletzt schwankungsanfällig gezeigt, doch wie geht es weiter? Laut dem aktuellen Bankenpanel vom Kreditvermittler Interhyp erwarten rund 83 Prozent der Expertinnen und Experten in den kommenden Wochen gleichbleibende Bauzinsen. Hintergrund sei unter anderem eine nachlassende Risikoaversion an den Märkten und sinkende Anleiherenditen im Euroraum.

Bitte beachten:

Dieser Artikel stellt keine Kreditberatung dar. Alle Informationen wurden sorgfältig recherchiert und dienen der redaktionellen Übersicht. Bei Interesse an einem Kredit sollten Sie individuelle Konditionen direkt bei der jeweiligen Bank prüfen und bei Bedarf eine unabhängige Beratung in Anspruch nehmen.

Bei der langfristigen Zinsentwicklung herrscht dagegen Uneinigkeit: Während die eine Hälfte der Befragten davon ausgeht, dass das aktuelle Zinsniveau bestehen bleibt, rechnet die andere mit einem Anstieg in Richtung vier Prozent für zehnjährige Darlehen. Ein Experte erläutert: „Auf mittlere Sicht spricht die absehbare Ausweitung der öffentlichen Fiskalausgaben in der Eurozone für höheres Wachstum, höhere Inflation und somit auch höhere Kreditzinsen.“

Sie sind auf der Suche nach einer Baufinanzierung? Unser Rechner kann helfen, erste Angebote zu finden:

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Update vom 6. Juni

Nach EZB-Zinsentscheid: „Nicht auf fallende Bauzinsen spekulieren“

Unser wöchentlicher Zins-Check zeigt, wohin sich die Bauzinsen entwickeln könnten.

Die EZB hat den Leitzins erneut gesenkt. Eine Kreditexpertin erklärt, welchen Einfluss die Entscheidung auf die Bauzinsen hat.
© Getty Images | justocker

Nach einem deutlichen Auf und Ab infolge der Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump haben sich die Bauzinsen in den vergangenen Wochen auf einem relativ stabilen Niveau eingependelt. Ein aktueller Zinskommentar des Kreditvermittlers Interhyp rät Kaufinteressierten, das aktuell moderate Zinsniveau zu nutzen, denn in den kommenden Monaten könnten die Zinsen wieder anziehen.

„In den nächsten vier Wochen rechnen wir mit stabilen Bauzinsen von durchschnittlich rund 3,5 Prozent für zehnjährige Darlehen“, sagt Interhyp-Vertriebsvorständin Mirjam Mohr. „Je nach Nachrichtenlage kann es zu leichten Schwankungen um dieses Niveau kommen.“ Die erneute Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank sei bereits eingepreist gewesen.

Daher sollten Interessierte „nicht auf weiter fallende Zinsen spekulieren“, sondern ihren Immobilienkauf zeitnah angehen. „Die Bauzinsen orientieren sich vorrangig an den Renditen zehnjähriger Staatsanleihen – und die bewegen sich derzeit kaum“, so Mohr. Die besten Konditionen gibt es aktuell bei Darlehen mit fünf Jahren Sollzinsbindung. Hier liegen die Zinsen im Schnitt bei knapp 3,4 Prozent, bei guter Bonität auch deutlich darunter. Längere Zinsbindungen über 15 oder 20 Jahre kosten mit rund 3,7, beziehungsweise 3,8 Prozent etwas mehr.

Update vom 5. Juni, 14:15 Uhr

EZB senkt Leitzins erneut: Experte mit klarer Erwartung zu Bauzinsen

Christine Lagarde ist Präsidentin der Europäischen Zentralbank: Der Leitzins wurde heute erneut gesenkt.

Christine Lagarde ist die Präsidentin der Europäischen Zentralbank.
© Hans Christian Plambeck/laif | Hans Christian Plambeck/laif

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute zum achten Mal in Folge den Leitzins gesenkt. Der Einlagenzins sinkt damit um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00 Prozent. Einige Finanzexperten hatten diese Entscheidung bereits im Vorfeld erwartet. „Mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit rechnet der Markt im Juni fest mit einer weiteren Lockerung von 25 Basispunkten“, sagte beispielsweise Luca Pesarini vom Vermögensverwalter Ethena Independent Investors im Vorfeld der Entscheidung.

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Der Grund: Die Inflationserwartung spielt den Währungshütern in die Karten. „Seit Jahresanfang sind die Rohölpreise um rund elf Prozent gefallen und der Euro wertete um circa zehn Prozent gegenüber dem Dollar auf – beides wirkt deflationär“, so der Finanz-Profi. „Die Kernteuerung bleibt zwar hartnäckig bei 2,8 Prozent, aber der Trend zeigt nach unten.“

Auf die Bauzinsen wird die Entscheidung allerdings nur geringe Auswirkungen haben, mutmaßt Florian Pfaffinger, Experte beim Kreditvermittler Dr. Klein. Denn: Die Entscheidung sei bereits „eingepreist“. Anders als Kreditnehmer häufig denken, haben die Zinsschritte der EZB demnach nur einen indirekten Einfluss auf die Bauzinsen.

Das liegt daran, dass die Zinsen für Immobilienkredite nicht nur für wenige Tage oder Monate gelten, sondern für viele Jahre. Die meisten dieser Kredite haben einen festen Zins, also eine Zinsbindung, von mehr als zehn Jahren. Konkret erwartet der Experte nun folgenden Verlauf bei den Bauzinsen:

  • kurzfristig: Seitwärtsbewegung mit Schwankungen
  • mittelfristig: Seitwärtsbewegung mit Schwankungen

Update vom 5. Juni, 10:00 Uhr

EZB-Sitzung heute: Auswirkungen auf Bauzinsen

Wird die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag den Leitzins erneut senken? Wir haben Stimmen zusammengetragen.

Wird die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erneut senken? Wir haben Stimmen zusammengetragen.
© Getty Images | instamatics

Heute entscheidet die EZB erneut über den Leitzins: Was prognostizieren Experten? „Ich erwarte eine Leitzinssenkung auf 2,00 Prozent – das wäre der niedrigste Stand seit Dezember 2022“, sagt Florian Pfaffinger, Experte beim Kreditvermittler Dr. Klein im Vorfeld der EZB-Sitzung. Damit würde sich die Serie geldpolitischer Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) fortsetzen – es wäre die achte Zinssenkung in Folge.

Die Auswirkungen auf Baufinanzierungen dürften sich jedoch in Grenzen halten. Zwar beeinflusst die Leitzinspolitik der EZB grundsätzlich das Zinsumfeld, doch Pfaffinger geht davon aus, dass die Märkte den Schritt bereits weitgehend eingepreist haben. „Die Zinslage für Immobilienkäuferinnen und -käufer wird von vielen Faktoren beeinflusst“, erklärt Mirjam Mohr vom Kreditvermittler Interhyp. Dazu zählen neben dem Leitzins auch Inflation, Staatsanleiherenditen, geopolitische Entwicklungen sowie das Verhalten am Immobilienmarkt.

In den vergangenen Wochen bewegten sich die Bauzinsen seitwärts. Nach einer Phase der Volatilität zu Jahresbeginn liegt der repräsentative Zinssatz laut Dr. Klein aktuell bei etwa 3,26 Prozent für eine zehnjährige Finanzierung. „Ich gehe davon aus, dass sich die Zinsen um das aktuelle Niveau von 3,25 bis 3,5 Prozent bewegen. Schwankungen sind möglich, aber Zinsen unter drei Prozent kurzfristig unwahrscheinlich“, so Pfaffinger.

Einfluss hatten zuletzt vor allem außenpolitische Ereignisse: Trumps Zollankündigungen sorgten Ende Mai kurzfristig für Unruhe. Die Fristverlängerung bis Juli brachte jedoch wieder Stabilität, was sich auch auf die Renditen der Bundesanleihen und damit auf die Bauzinsen auswirkte. Pfaffinger rät: „Wer sein Wunschobjekt gefunden hat, kann in Ruhe finanzieren.“

Update vom 4. Juni

Baufinanzierung: Wovor Profis jetzt bei den Bauzinsen warnen

Die Bauzinsen sind gefallen – bei einigen Zinsbindungen besonders stark.

Die Bauzinsen sind gefallen – bei einigen Zinsbindungen besonders stark.
© Getty Images | PETER ALLGAIER

Die Bauzinsen haben sich im vergangenen Monat verbraucherfreundlicher entwickelt, heißt es im aktuellen Zinskommentar der Immobilienplattform „Immoscout24“. Über alle Zinsbindungsfristen hinweg zeigt sich ein klarer Abwärtstrend um bis 0,20 Prozentpunkte (siehe Update vom 3. Juni). Eine willkommene Entlastung für alle, die aktuell über eine Immobilienfinanzierung nachdenken oder bereits in Verhandlungen stehen.

Doch wie geht es weiter? Analysten gehen davon aus, dass die Schwankungen am Zinsmarkt hoch bleiben. „Jede neue Konjunkturmeldung kann die Richtung erneut drehen“, heißt es von Immoscout. Dem stimmt auch Florian Pfaffinger, Zinsexperte beim Kreditvermittler Dr. Klein, im Zinskommentar der Woche zu: „Ich gehe insgesamt davon aus, dass sich die Zinsen leicht schwankend um das aktuelle Niveau herumbewegen werden – immer abhängig von den tagesaktuellen Nachrichten“, so Pfaffinger.

Die Banken hätten aktuell allerdings keinen Anlass für abrupte Veränderungen bei den Konditionen, denn der Markt sei ruhig: „Es eilt aus Finanzierungssicht nicht“, erklärt der Profi. Anders schätzen die Experten von Immoscout die Situation ein: „Fürs Erste verschafft der Zinsrückgang etwas Luft“, heißt es dort. Wer günstige Konditionen sieht, sollte aber nicht zögern, denn eine neue Aufwärtsbewegung könnte schnell folgen.

Doch wo liegt der aktuelle Top-Zins für Baufinanzierungen? Dr. Klein* nennt für einen Nettodarlehensbetrag von 350.000 Euro einen effektiven Jahreszins von 3,31 Prozent im Jahr – bei zehn Jahren Sollzinsbindung. Wichtig: Dieser Zinssatz gilt nicht für alle. Wie günstig die Finanzierung tatsächlich ausfällt, hängt unter anderem von der Bonität, dem Eigenkapitalanteil und der individuellen Finanzierungssituation ab.

Update vom 3. Juni

Bauzinsen auf Talfahrt – vor allem bei diesen Zinsbindungen

Am Donnerstag berät die Europäische Zentralbank (EZB) über ihren nächsten Zinsschritt. Während sich Fachleute noch uneins darüber sind, wie weit der Leitzins sinken wird, zeichnet sich am Immobilienmarkt bereits eine klare Bewegung ab: „Die Bauzinsen sind im vergangenen Monat teilweise stark gesunken – um bis zu 0,24 Prozentpunkte“, heißt es im aktuellen Zinskommentar der Immobilienplattform „Immoscout24“.

Nach einer kurzen Phase verhaltener Aufschläge verzeichnen Immobiliendarlehen nun Rückgänge. Besonders stark betroffen sind demnach Darlehen mit mittlerer Laufzeit. „Die Zeit für Immobiliendarlehen ist also günstig“, so die Immoscout-Experten.

  • 5 Jahre Zinsbindung: Rückgang um 0,20 Prozentpunkte auf 3,53 Prozent (Vormonat: 3,73 Prozent)
  • 10 Jahre Zinsbindung: Minus 0,24 Punkte auf aktuell 3,56 Prozent (Vormonat: 3,80 Prozent)
  • 15 Jahre Zinsbindung: Rückgang um 0,09 Punkte auf 3,81 Prozent (Vormonat: 3,90 Prozent)
  • 20 Jahre Zinsbindung: Leichter Rückgang um 0,06 Punkte auf 3,96 Prozent (Vormonat: 4,02 Prozent)

Immoscout24-Zinsbarometer
 im Juni 2025.

Immoscout24-Zinsbarometer im Juni 2025.
© ImmoScout24 | ImmoScout24

Update vom 2. Juni

Wohnung jetzt kaufen? Hier rechnet es sich laut einer Studie

Ist aktuell ein guter Zeitpunkt, um eine Baufinanzierung abzuschließen? Wir befragen wöchentlich Experten.

Ein Experte verrät, unter welchen Voraussetzungen sich der Immobilienkauf lohnt.
© Getty Images/iStockphoto | justocker

In 40 Regionen Deutschlands gibt es derzeit „sehr gute Bedingungen“ für den Kauf von Eigentumswohnungen aus dem Bestand. Das zeigt der Postbank-Wohnatlas 2025, erstellt vom Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI). Ausschlaggebend sind dabei zwei Faktoren: Zum einen war das Preisniveau für Wohneigentum im Vergleich zu den Mieten moderat – 2024 lagen die Kaufpreise bei weniger als 25 Jahresnettokaltmieten. Zum anderen gibt es positive Wertentwicklungsaussichten. So liegt das reale Preiswachstum pro Jahr bis 2035 bei mindestens 0,6 Prozent.

„Trotz gesunkener Preise in vielen Regionen Deutschlands sind die Kaufpreise für Immobilien weiterhin hoch. Vor allem in Metropol- und Ferienregionen“, sagt Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien bei der Privatkundenbank in Deutschland. „Investitionen in Eigentumswohnungen können sich jedoch auch bei hohen Preisniveaus in Deutschland noch lohnen – unter zwei Voraussetzungen: verhältnismäßig moderate Kaufpreise im Vergleich zur Nettokaltmiete und die Aussicht auf weitere reale Wertsteigerungen.“

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Laut der Studie sanken die Kaufpreise 2024 bundesweit um 0,7 Prozent, die Nettokaltmieten stiegen gleichzeitig um 5,1 Prozent. Der durchschnittliche Vervielfältiger – also das Verhältnis von Kaufpreis zu Jahresmiete – lag bei 24,8. Im Vorjahr betrug er noch 26,3. Besonders stark war der Rückgang in den sieben größten Städten. Dort fiel der Vervielfältiger im Schnitt um 2,3 Jahresmieten.

Ein besonders günstiges Kauf-Miet-Verhältnis zeigt sich in zwölf der 40 Top-Regionen. Angeführt wird die Liste von:

  • Worms, Rheinland-Pfalz (Vervielfältiger 20,9; erwartetes Wachstum: 0,8 %)
  • Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz (21,1; 0,9 %)
  • Frankenthal, Rheinland-Pfalz (22,3; 0,8 %)

Auch andere Regionen wie Dahme-Spreewald (Brandenburg), Göppingen (Baden-Württemberg) oder Segeberg (Schleswig-Holstein) bieten niedrige Preise und erwarten ein jährliches Preiswachstum von über einem Prozent. Neben günstigen Kaufregionen lohnen sich auch Gebiete mit hohem Wertsteigerungspotenzial. Dazu zählen etwa:

  • Barnim, Brandenburg (Vervielfältiger: 23,9; erwartetes Wachstum: 1,3 %)
  • Harburg, Niedersachsen (23,9; 1,2 %)
  • Stormarn, Schleswig-Holstein (23,7; 1,1 %)

Diese Regionen liegen meist am Rand von Metropolräumen und profitieren von der Nähe zur städtischen Infrastruktur. Deutlich teurer bleibt Wohneigentum in klassischen Ferienregionen wie der Nordsee, der Ostsee oder dem Alpenraum. Spitzenreiter ist der Kreis Nordfriesland mit einem Vervielfältiger von 70,3. Trotz sinkender Kaufpreise bleibt das Verhältnis zur Miete dort extrem hoch. Das erschwert den Einstieg und schmälert die Mietrendite.

Die Chancen für Immobilienkäufe haben sich vielerorts verbessert – besonders in Regionen mit gesunkenem Vervielfältiger und guten Zukunftsaussichten. In beliebten Urlaubsregionen dagegen sind die Preise oft schon „eingepreist“. Dort ist eine genaue Prüfung besonders wichtig.

Update vom 30. Mai

Bauzinsen: Das sagen Experten vor dem EZB-Zinsentscheid

Bauzinsen

Nach Einschätzung eines Kreditexperten wirken sich tagesaktuelle Meldungen derzeit auf die Bauzinsen aus.
© Getty Images/iStockphoto | ArLawKa AungTun

In der kommenden Woche (5. Juni) steht der nächste Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Dabei verdichten sich laut Finanzprofis die Anzeichen für eine Leitzinssenkung. Doch hat das auch Auswirkungen auf die Bauzinsen? Wir haben erste Stimmen zusammengetragen.

Bastian Freitag von Rothschild & Co. rechnet mit einer Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent. Damit würde sich die EZB laut seiner Einschätzung in den Bereich eines „neutralen Zinsniveaus“ bewegen. Drei Gründe sprechen seiner Ansicht nach für diesen Schritt: die sinkende Inflation, verankerte Inflationserwartungen in der Eurozone und eine abnehmende Lohndynamik. „Zinssenkungen auf unter 1,5 Prozent erwarten wir nur bei einem negativen Wachstumsschock bei einer Abschwächung des Arbeitsmarktes“, so Freitag.

Auch David Zahn von Franklin Templeton hält eine Zinssenkung auf zwei Prozent für wahrscheinlich. Danach könnte die EZB in eine abwartende Haltung wechseln und „eine Pause einlegen“.

Aus Sicht der Baufinanzierungsexperten ist der aktuelle Markt weitgehend ruhig. Florian Pfaffinger von Dr. Klein beobachtet, dass sich die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen kaum bewegt – ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Bauzinsen. Die erwartete EZB-Zinssenkung sei bereits eingepreist, so Pfaffinger. Die jüngsten Zoll-Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump hätten die Märkte kurz gestört, mittlerweile sei die Lage wieder relativ stabil. „Ich gehe insgesamt davon aus, dass die Zinsen sich leicht schwankend um das aktuelle Niveau herumbewegen werden – immer abhängig von den tagesaktuellen Nachrichten“, so Pfaffinger.

Update vom 28. Mai

Trendwende bei Bauzinsen? Wie sich die Kosten für eine Baufinanzierung entwickeln

Wie entwickeln sich die Bauzinsen? Wir zeigen aktuelle Konditionen.

Wie entwickeln sich die Bauzinsen? Wir zeigen aktuelle Konditionen.
© Getty Images/iStockphoto | Jarama

Die Zinsen für Baukredite sind seit Anfang Mai leicht gestiegen – um etwa 0,10 Prozentpunkte, wie ein aktueller Zinskommentar der DTW Immobilienfinanzierung zeigt. Gerade in einem Umfeld steigender Finanzierungskosten ist eine durchdachte Planung wichtig, damit der Traum vom Eigenheim nicht zur finanziellen Dauerbelastung wird.

Der Kreditvermittler Baufi24 nennt in diesem Zusammenhang drei typische Fehler, die Bauherren und Käufer möglichst vermeiden sollten:

  1. Finanzielle Belastbarkeit überschätzen: Eine realistische Haushaltsrechnung ist die Grundlage jeder Baufinanzierung. Wer alle laufenden Ausgaben sowie mögliche Zusatzkosten berücksichtigt, erhält ein klares Bild davon, wie hoch die monatliche Kreditrate ausfallen darf – und schützt sich vor finanziellen Engpässen.
  2. Fördermöglichkeiten nicht ausschöpfen: Viele Förderprogramme bleiben ungenutzt, obwohl sie finanzielle Entlastung bieten können. Dazu zählen zinsgünstige Kredite der KfW, etwa für klimafreundliche Neubauten oder regionale Programme der Landesförderbanken wie NRW.BANK oder BayernLabo. Auch Städte und Gemeinden bieten teils Zuschüsse, insbesondere für Familien oder energetische Sanierungen.
  3. Auf einen Kreditvergleich verzichten: Die Konditionen verschiedener Banken zu vergleichen, ist unerlässlich. Bereits geringe Zinsunterschiede summieren sich über die Jahre auf mehrere Tausend Euro. Wer sich allein auf das Angebot der Hausbank verlässt, verzichtet häufig auf erhebliche Einsparpotenziale.

Im aktuellen Kommentar zu den Bauzinsen erklärt Oliver Kohnen, Geschäftsführer bei Baufi24, zudem, welche Entwicklungen er in Zukunft erwartet.

Update vom 27. Mai

Immobilienkauf: Worauf es bei der Preisbewertung wirklich ankommt

Immobilie in Berlin

Worauf sollten Immobilieninteressenten beim Kauf achten? Ein Profi gibt Tipps.
© Getty Images/iStockphoto | Nikada

Die Nachfrage nach Wohneigentum ist hoch, vor allem in Metropolregionen – das treibt die Immobilienpreise. Doch trotz steigender Kosten sei Vorsicht geboten, warnt Andreas Scholl, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Konstanz. Schnelligkeit bei der Entscheidungsfindung ist zwar gefragt, überstürztes Handeln jedoch auch nicht das Mittel der Wahl. Denn: Wer kann sich schon sicher sein, ob der aufgerufene Angebotspreis gerechtfertigt ist? „In vielen Regionen Deutschlands treffen gepfefferte Angebotspreise auf Immobilien mit verdächtig viel Wartungsstau“, so Scholl.

Der Profi gibt fünf Tipps für den Immobilienkauf:

  • Tipp 1: Wer am Wert der Immobilie zweifelt, hat die Möglichkeit, bei einer Zweitbegehung eine Fachkraft einzubeziehen. Dies sei besonders ratsam bei Objekten, die älter als 20 Jahre sind. Eine Zweitbesichtigung mit einem Baugutachter, Architekten oder erfahrenen Handwerker hilft, den tatsächlichen Zustand der Immobilie einzuschätzen. Die Investition von 300 bis 600 Euro (für eine Begehung ohne schriftliches Gutachten) kann helfen, den Preis fundiert zu verhandeln – noch vor Ort. „Wer Bausachverständige zur Besichtigung mitbringt, bekommt oftmals direkte Argumente an die Hand, um über den Kaufpreis zu verhandeln.“ Wichtig zu wissen: Interessierte müssen den Verkaufenden mitteilen, wenn sie einen Gutachter oder eine Gutachterin zur Besichtigung mitbringen. Zudem stellt auch der von der Fachkraft ermittelte Wert immer nur eine Schätzung dar.
  • Tipp 2: Vorab Unterlagen sammeln – mindestens das Exposé, idealerweise ergänzt durch Grundbuchauszug, Wohnflächenberechnung und Flurkarte. Diese Dokumente sind für Expertinnen und Experten wichtig, um eine realistische Einschätzung zu geben.
  • Tipp 3: Bewertungstools im Internet unterstützen zusätzlich mit Marktvergleichen und zeigen, ob der Angebotspreis im Rahmen liegt.
  • Tipp 4: Nicht nur Lage zählt – auch Modernisierungsstand, Energieeffizienz und Grundriss sind entscheidend. Insbesondere bei älteren Häusern sollte auf technische Ausstattung, Zustand von Dach, Fenstern und Heizung geachtet werden. „Man muss ein Haus oder eine Wohnung immer als Ganzes betrachten.“
  • Tipp 5: Bei der Finanzierung spielt der Beleihungswert eine zentrale Rolle. Er liegt meist bei 70 bis 90 Prozent des Marktwerts. Um bessere Konditionen zu erhalten, empfiehlt es sich, möglichst viel Eigenkapital einzubringen.

Übrigens: Unser Baufinanzierung-Vergleich hilft Ihnen, die besten Konditionen für Ihr Eigenheim zu finden, während der Privatkredit-Vergleich günstige Darlehen gegenüberstellt. Unser Baufinanzierungsrechner bietet eine genauere Übersicht zu möglichen Monatsraten und Gesamtkosten.

Update vom 26. Mai

ING und PSD Bank Nürnberg erhöhen Bauzinsen

Was kostet eine Baufinanzierung? Die PSD Bank Nürnberg hat sie Konditionen erhöht.

Was kostet eine Baufinanzierung? Die PSD Bank Nürnberg hat die Konditionen erhöht.
© iStock / Getty Images | Rene Schmidt

In den vergangenen Wochen befanden sich die Bauzinsen im Sinkflug – aber nicht überall: Neben der ING hat jetzt auch die PSD Bank Nürnberg* ihre Konditionen erhöht. Von der Erhöhung betroffen sind vor allem Zinsbindungen ab zehn Jahren. Bedeutet: Bei einer Darlehenssumme ab 200.000 Euro zahlen Sie jetzt bei einer Zinsbindung von zehn Jahren einen Sollzinssatz von 3,55 Prozent (zuvor 3,45 Prozent) im Jahr. Das entspricht einem effektiven Jahreszinssatz von 3,61 Prozent (zuvor 3,51 Prozent) bei einem Finanzierungsauslauf bis 80 Prozent.

Die neuen Konditionen der PSD Bank Nürnberg im Überblick:

Die Tabelle zeigt die Konditionsänderungen der Bank für Darlehen ab 200.000 Euro. Aber auch bei kleineren Darlehensbeträgen wurden die Bauzinsen angehoben.

Die Konditionen einer Baufinanzierung hängen von vielfältigen Gegebenheiten ab, wie der Kreditsumme, dem Eigenkapital und der Bonität des Kreditnehmers. Zudem ist die Berechnung ohne Nebenkosten wie Notargebühren, Grundbucheintrag oder Maklerprovision erfolgt.

Zuletzt hatte auch die ING* ihre Zinssätze erhöht (Update vom 16. Mai). Die Bank nennt Referenzkonditionen allerdings nur für Darlehen ab 300.000 Euro. Demnach zahlen Kundinnen und Kunden bei einer Darlehenssumme von 300.000 Euro mit einem Finanzierungsauslauf von 80 Prozent einen effektiven Jahreszins 3,68 Prozent.

Aktuelle Kreditangebote für Baufinanzierungen:

Aktuelle Kreditangebote für Ratenfinanzierungen:

Aktuelle Kreditangebote für Autofinanzierungen:

Hinweis: Die genannten Kreditangebote und Zinssätze sind beispielhaft und können sich ändern. Faktoren wie das Einkommen, die Kreditwürdigkeit oder auch die Tilgungsrate können die Zinsen beeinflussen. Wir nennen immer den effektiven Jahreszins, der über die Banken online einsehbar ist. Für aktuelle Konditionen und eine individuelle Beratung empfehlen wir Verbrauchern und Verbraucherinnen, sich direkt an die jeweiligen Banken zu wenden.

FAQ zu Bau-, Auto- und Ratenkrediten Was ist ein Baukredit?

Ein Baukredit ist ein Darlehen, das speziell für die Finanzierung von Bauvorhaben oder den Kauf von Immobilien vorgesehen ist. Die Zinssätze sind oft über einen längeren Zeitraum festgeschrieben, um Planungssicherheit zu gewährleisten.

Wie unterscheiden sich Auto- und Ratenkredite?

Autokredite sind speziell für die Finanzierung von Fahrzeugen gedacht. Sie bieten oft günstigere Zinssätze und spezifische Konditionen. Ratenkredite hingegen sind vielseitiger und können für verschiedene Konsumzwecke verwendet werden.

Welche Faktoren beeinflussen die Zinssätze für Kredite?

Die Zinssätze für Kredite werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die Leitzinsen der EZB, die Kreditwürdigkeit des Kreditnehmers und die spezifischen Konditionen der Bank.

Kann ich mehrere Kredite gleichzeitig haben?

Ja, es ist möglich, mehrere Kredite gleichzeitig zu haben. Allerdings sollten Verbraucher und Verbraucherinnen ihre finanzielle Belastbarkeit sorgfältig prüfen und Angebote vergleichen, um die besten Konditionen zu erhalten.

Wie sicher sind die Kredite bei verschiedenen Banken?

In Deutschland sind alle Bankeinlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank durch die Einlagensicherung geschützt. Dies gilt jedoch nicht für Kredite: Hier ist die Bonität des Kreditnehmers entscheidend.

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