Österreich
Zehn Tote an Schule in Graz – Antiterroreinheit Cobra im Einsatz
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Nach Schüssen an einer Schule läuft in Graz ein Polizeieinsatz. Behörden sprechen derzeit von zehn Toten und mehreren Verletzten. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.
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An einer Schule in der österreichischen Großstadt Graz wurden am Dienstag mindestens zehn Menschen getötet. Das berichten Medien übereinstimmend unter Berufung auf das Innenministerium in Wien und Graz‘ Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ). Sie sprach von mehreren Schülern und einer erwachsenen Person. Auch der mutmaßliche Täter soll unter den Toten sein. Zudem war von mehreren Schwerverletzten die Rede, unter ihnen Lehrkräfte und Schüler.
Bei dem mutmaßlichen Schützen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen Schüler. Die Polizei Steiermark geht derzeit von einem Einzeltäter aus, der sich mutmaßlich selbst getötet hat. Zur Mittagszeit erklärten die Beamten die Lage für gesichert: „Es wird von keiner weiteren Gefahr ausgegangen“, hieß es auf der Plattform X. Für den stern waren die Behörden zunächst nicht erreichbar.
Ermittlungen in Graz laufen
Die Tat soll sich am Dienstagvormittag am Bundesoberstufenrealgymnasium in der Dreierschützengasse im Nordwesten der Hauptstadt der Steiermark ereignet haben. Die Polizei und die Antiterroreinheit Cobra rückten nach Berichten über Schüsse an. Der Einsatz begann um 10 Uhr am Vormittag. Auch ein Hubschrauber kreist über der Stadt. Die Lage gilt weiterhin als unübersichtlich. Es könnte sich um eine „Amoklage“ handeln, sagte ein Polizeisprecher der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Die Hintergründe zu der Tat sind derzeit noch unklar. Die Ermittlungen laufen, können aber Tage bis Wochen dauern, berichtet „Der Standard“ unter Berufung auf die Behörden.
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Die Polizei sperrte den Bereich um die Schule ab und forderte die Bevölkerung auf, das Areal zu meiden. Das Schulgebäude wurde evakuiert. Die Gegend wurde abgeriegelt und der Verkehr umgeleitet. Schüler und Eltern werden laut Polizei durch ein Kriseninterventionsteam betreut.
Bürgermeisterin spricht von „furchtbarer Tragödie“
Bürgermeisterin Kahr kam persönlich zum Tatort und sprach von einer „furchtbaren Tragödie“. Sie ersuchte, dass der Unterricht in den kommenden Tagen dennoch stattfinden soll, „aber der Stoff nicht im Vordergrund“ stehe. „Das muss jetzt zuerst bewältigt werden. Das beschäftigt uns alle. Es muss Zeit dafür gegeben werden, um das zu verarbeiten“, zitierte sie die Nachrichtenagentur APA.
Auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) war am Vormittag auf dem Weg zum Tatort. Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat für heute alle Termine abgesagt. Er ist ebenfalls auf dem Weg dorthin und will am Nachmittag über die Lage informieren. Auch er bezeichnete die Bluttat in Graz als „nationale Tragödie“ und sprach den Angehörigen der Getöteten sein Beileid aus.
Meine Gedanken sind bei den Familien und Eltern, die ihr Kind verloren haben. pic.twitter.com/HDuwUX8wLe
— Christian Stocker (@_CStocker) June 10, 2025
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Graz ist mit rund 300.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Österreichs. Bei der Schule handelt es sich um ein sogenanntes Bundesoberstufenrealgymnasium. An solchen Schulen sind Schülerinnen und Schüler in der Regel 14 Jahre und älter. Die Schule zeigt auf ihrer Webseite 17 Schulklassen und ein Foto von rund 40 Lehrkräften.
Rat und Hilfe
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail oder Chat ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
wue / cl / mkb