Rock am Ring 2025 wartet mit vielen Überraschungen auf. Nicht nur die beiden bis zu ihren Auftritten geheimen Very Special Guests Electric Callboy und Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys, sondern auch Aktionen wie ein spontanes Konzert von Feine Sahne Fischfilet auf dem Campingplatz prägen das Festival.

Kraftklub als Überraschung bei Rock am Ring 2025

Am Samstagabend gab es eine weitere Überraschung – die sich jedoch schon angekündigt hatte. Denn im Laufe des Freitags wurde in der Nähe der Mandora Stage ein Schriftzug an einem Kran hochgezogen: „Kraftklub sterben in Karl-Marx-Stadt“. Dazu tauchte ein Countdown auf, der am Samstag um 18.05 Uhr endete.

Die Vermutung vieler Festivalbesucher: Die Band Kraftklub aus Chemnitz (das früher Karl-Marx-Stadt hieß) wird als Überraschung bei Rock am Ring auftreten. Zumal der Schriftzug dem ähnelte, den Kraftklub auch in den vergangenen Tagen bei nur kurzfristig oder gar nicht angekündigten Auftritten verwendet hatten, ebenso wie im Musikvideo zu ihrem am Freitag erschienenen neuen Song „Schief in jedem Chor“.

Aus Gerücht wurde auch Realität. Jedoch traten Kraftklub nicht auf einer der vier Bühnen auf. Stattdessen wurde in der Menge vor der Mandora Stage eine kleine Bühne aufgebaut. Dorthin drängten die Fans auch schon vor 18.05 Uhr, schließlich war kein Durchkommen mehr.

Und dann, pünktlich zum Ende des Countdowns, kamen die Männer aus Chemnitz wirklich auf die Bühne. „Rock am Ring, wir haben 15 Minuten“, macht es Sänger Felix Kummer kurz. Es reicht für drei Lieder: „Ein Song reicht“, „Songs für Liam“ und den neuen Song, „Schief in jedem Chor“. Und es reicht, dass die Fans vor der Bühne trotzdem ausrasten, pogen und Crowdsurfen. Und am Ende, als die Band noch vor der Bühne ist, lange den Refrain von „Schief in jedem Chor“ weitersingen, gemeinsam im Chor.

Warum viele Fans vom Kraftklub-Auftritt bei Rock am Ring enttäuscht waren

Klingt wunderbar, oder? Das ist aber nur die Perspektive derer, die glücklich genug waren, rechtzeitig die kleine Bühne zu entdecken und sich davor zu quetschen. Fans, die etwas weiter weg oder in einem anderen Winkel zur Bühne standen, haben dagegen eine Enttäuschung erlebt. Denn dort war nichts vom Überraschungsauftritt zu hören, auch wenn er sogar auf den Bildschirmen übertragen wurde. Wer näher an der Mandora Stage stand, hatte stattdessen sogar den Soundcheck von Airbourne auf den Ohren.

Und so mussten sich viele Fans, die teils sogar extra ihre Kraftklub-Shirts angezogen hatten, wieder zurück durch die Menge drängen, fast ohne einen Ton der Band gehört zu haben. Eine Überraschung, die sich viele gewünscht hatten – aber die bis auf die Ausnahme einiger Glücklicher eher zur Enttäuschung geworden ist.