Der krasse Außenseiter hat die Sensation verpasst!
Die FC Bayern Basketballer stehen im Finale um den Meistertitel in der BBL. Mit einem 94:82 (36:41)-Verlängerungs-Sieg gegen MLP Academics Heidelberg in Spiel 4.
Doch das war nichts für schwache Nerven – nicht nur für Bayern-Fans. Der Titelverteidiger konnte erst im vierten Viertel das erste Mal in Führung gehen.
Model-Show von Basketball-Star: Dieser Diva-Auftritt geht nach hinten los!
Quelle: BILD/Instagram10.06.2025
Aber von vorne: Wahnsinn im ausverkauften SNP Dome (4410 Plätze), die ihre Helden zur Höchstleistung treiben und die Bayern an den Rand einer Blamage.
Die Heidelberger von Beginn an da, ärgern immer wieder die Stars aus München, wie schon beim Sieg in Spiel 1. Bei Andi Obst und Co wollen die Dreier nicht fallen. Nach vier Minuten führt der Außenseiter 11:3 nach einem 9:0-Lauf. Weltmeistercoach Gordon Herbert (66) nimmt eine Auszeit.
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Doch Heidelberg bleibt cool, zieht weiter davon (16:5).
DYN-Experte Heiko Schaffartzik (40) bringt es auf den Punkt: „Mit allem Respekt, aber die Bayern-Verteidigung ist scheiße.“
Heidelberg wie im Rausch und die Bayern fassungslos. 21:7 – da kann auch Herbert nur noch den Kopf schütteln. Die Dreierquote zu dem Zeitpunkt: Unter zehn Prozent (1 von 11).
Heidelbergs Sportboss Alex Vogel schon vor dem Spiel: „Wir sind immer dann gut, wenn keiner mehr mit uns rechnet. Wir gehen auf dem Zahnfleisch, aber wir haben Teamgeist.“
Der Titelverteidiger pennt, während der Außenseiter spielt, als ginge es um sein Leben. Rotzfrech und mit ganz viel Herzblut dribbeln sie durch die Bayern-Verteidigung, führen zwischenzeitlich mit 17 Punkten.
Doch die Bayern haben schon mehrfach diese Saison bewiesen, dass ein starkes Viertel oft zum Sieg reicht. Bereits Ende des zweiten Viertels sind Weltmeister Jo Voigtmann und Co wieder dran. Wer übernimmt jetzt die Verantwortung? Top-Scorer Carsen Edwards (27), der für 23 Punkte und mehr in einer Halbzeit bekannt ist, fehlt weiter wegen einer hartnäckigen Rückenverletzung.
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Schafft Heidelberg die Sensation?
Im dritten Viertel ist es Weltmeister Niels Giffey (34), der für die Punkte sorgt: 50:50. Heidelberg taumelt – doch fängt sich wieder. Die Sensations-Mannschaft mit dem Mini-Budget von rund 5 Millionen Euro gibt die Führung nicht her. Immer wieder ist es Ex-Bayern Star Paul Zipser (31), der vorangeht.
Drama pur in den letzten Minuten
Vier Minuten vor Schluss bringt Andi Obst die Bayern zum ersten Mal überhaupt in Führung (69:68), in der Halle sitzt keiner mehr.
Noch 61 Sekunden auf der Uhr, die Gastgeber drei Punkte zurück, Heidelbergs Dibba foult Obst, muss vom Court. Herbert mit der Auszeit, dann hängt auch noch die Uhr.
70:73 – Shabazz Napier zieht das Foul, geht an die Freiwurflinie. Verwandelt beide zum 75:70 aus Münchner Sicht.
25 Sekunden bleiben Heidelberg für das Wunder!
Und Niklas Würzner macht den Dreier. 73:75. Die Bayern wieder mit Foul, Nick Weiler-Babb verwandelt sicher – 73:77. Doch was für Nerven hat Michael Weathers? Erst zum 75:77, dann per Freiwurf zum 76:77. Drama pur.
Ösi bringt die Overtime
Doch die Bayern haben ihren Kapitän Vladimir Lucic, der sicher verwandelt.
Heidelberg aber rettet sich in die Verlängerung – mit einem unfassbaren Dreier: Weathers bedient Erol Ersek – 79:79. Es waren die ersten Punkte von Ersek in dem Spiel. Ekstase pur – da laufen bei Academics-Sportboss Vogel sogar die Tränen.
Die Bayern müssen in die Verlängerung! Und da spielen sie dann ihre ganze Routine und Cleverness aus, siegen am Ende 94:82.
Die Sensation hat Heidelberg zwar verpasst, dafür ganz viele Herzen gewonnen.
Weiter geht es jetzt im Finale ab Sonntag (Zeit noch offen) – entweder gegen Ulm oder Würzburg.
Foto: BILD