Die Programme sind in beiden Fällen sowohl spannend als auch wohlklingend.
Ab 18.30 Uhr spielt im großen Saal im Theater das studio-orchester duisburg, also das führende Laienorchester unserer Stadt, unter der Leitung von Melchior Kupke. Dieses Sinfoniekonzert beginnt mit einem Werk aus der Nationalromantik des 19. Jahrhunderts, nämlich der Ouvertüre „Mein Heim“ op. 62 von Antonín Dvorák. Einen populären Volkstanz und ein Lied, das heutzutage als tschechische Nationalhymne gesungen wird, nutzte der Komponist als Themen für seine teils lyrische, teils rasante Liebeserklärung an sein Heimatland.
Darauf folgt eine nostalgische Spiegelung des Anfangs des Abends aus dem 20. Jahrhundert, nämlich das Rhapsodie-Konzert für Viola und Orchester von Dvoráks tschechischem Landsmann Bohuslav Martinu. Die Brücke zwischen dem langsamen Satz und dem letzten der drei Sätze bildet darin eine virtuose Kadenz des Soloinstruments und ganz am Ende gibt es eine wunderschöne elegische Erinnerung an den Mittelsatz.
Im Mittelpunkt steht hier Mathias Feger, der bewährte Solobratscher der Duisburger Philharmoniker. Nach der Pause kommt noch die erheblich bekanntere Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 von Johannes Brahms.
Ab 19 Uhr läuft in der Philharmonie Mercatorhalle das sechste Kammerkonzert mit der Stargeigerin Akiko Suwanai und dem Pianisten José Gallardo, der zu den derzeit gefragtesten Kammermusik-Partnern zählt und mit diesem Konzert sein Debüt in Duisburg gibt.
Auch hier ist das Programm sehr attraktiv, beginnend mit der ebenso entspannten wie eleganten Sonate für Klavier und Violine (in dieser Reihenfolge!) Nr. 6 A-Dur op. 30 Nr. 1 von Ludwig van Beethoven. Danach folgt jene kammermusikalische Suite op. 11, die Erich Wolfgang Korngold aus seiner sinfonischen Schauspielmusik zu „Much Ado About Nothing“ (englisch für „Viel Lärm um nichts“) von William Shakespeare zog und die stilistisch schon auf seine spätere Filmmusik vorausweist.
Als scharfer Kontrast – obwohl auch aus dem Wien jener Zeit – folgen dann die extrem kurzen, extrem geschärften und extrem kontrastreichen Vier Stücke für Violine und Klavier op. 7 von dem vor 80 Jahren gestorbenen Anton Webern. Den abschließenden Höhepunkt bildet die längste, anspruchsvollste und nicht zuletzt romantischste Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 d-Moll op. 121 von Robert Schumann.