Die Kassel Huskies haben sich nochmal vor den Schlitten geschnallt und die Dresdner Eislöwen auf eine wilde Fahrt mitgenommen. Beim fünften Halbfinal-Spiel um den DEL-Aufstieg verkürzten die Hessen mit dem ersten Heimsieg (4:3) in der Serie auf 2:3. Der erste von drei Dresdner Matchpucks für die Final-Premiere ist deshalb aufgebraucht…
Fakt jedenfalls: Das Duell zwischen den Zweitliga-Favoriten wird immer wilder. Erstmals wirkten die Eislöwen defensiv nicht mehr so sattelfest.
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Ryan Olsen schoss nach gut vier Minuten zum 1:0 ein. Es folgte ein Wechselfehler der Dresdner, der umgehend im Powerplay das 2:0 (6.) bedeutete.
Eislöwen-Sportchef Matthias Roos (44) bei der Live-Übertragung auf Sportdeutschland.tv: „Es darf eigentlich nicht passieren, aber kommt eben doch vor. Weil alle übermotiviert sind und schnell aufs Eis wollen. Ärgerlich.“
Richtig stark ist aber die Offensivreaktion. Die Sachsen kommen mit einem Überzahltreffer von Simon Karlsson auf 2:1 (9.) ran. Ab da ist Dresden im Angriff voll drin, dominiert das zweite Drittel auch nach dem 1:3 von Maximilian Faber (21.) zwischendurch komplett. Drew LeBlanc (24.) und im schnellen Umschaltspiel Niklas Postel (27.) gleichen zum 3:3 raus. In der Nordhessen-Arena ist es da plötzlich mucksmäuschenstill.
Matthias Roos ist Sportdirektor bei den Dresdner Eislöwen.
Foto: IMAGO/Hentschel
Nur ein weiterer Treffer in dem Moment hätte für den Final-Einzug reichen können, Kassel wirkte nervlich angeschlagen. Roos: „Das war eine starke Phase von uns. Es ist ohnehin spannend, wie das jetzt immer wieder wechselt im Laufe der Serie!“
Kraft reicht, Abwehr-Patzer müssen weg
Doch das Pendel wechselt aus Eislöwen-Sicht einmal zu viel die Seite! Die Dresdner kriegen die Scheibe hinten länger nicht raus, handeln sich zwei Strafzeiten ein und Faber locht das 4:3 (38.) im Powerplay rein. Das sonst so starke Penaltykilling der Gäste ist wie die gesamte Defensive an diesem Tag noch nicht finalreif. Roos: „Vielleicht ist der Druck von Kassel zu groß geworden. Auf jeden Fall sind wir da zu passiv!“
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Im letzten Drittel rennen die Dresdner an, können das Tempo erhöhen, aber sich nicht mehr in die Overtime schießen. Fazit von Roos, der dabei sogar grinsen muss: „Dreimal in Folge in Kassel zu gewinnen, ist aber auch schwer und unwahrscheinlich!“
Heißt: Jetzt muss Freitag (19:30 Uhr) zuhause der größte Sieg der Vereinsgeschichte her. Die Fans stehen brutal hinter ihrem Team, in nur zwei Stunden waren 4000 Tickets weg!
Auch kräftemäßig sieht es gut aus. Nur die Abwehrpatzer müssen wieder reduziert werden, damit der Torwart-Vorteil mit Star-Goalie Danny aus den Birken (40) erneut zum Tragen kommt. Sonst ist im siebten Duell in Kassel am Sonntag wieder alles offen.
Übrigens: Im zweiten Halbfinale hat Ravensburg jetzt nach einem 5:3-Sieg in Krefeld Matchpuck. Damit kann die Düsseldorfer EG als sportlicher Absteiger weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Denn sollten die nicht aufstiegsberechtigten Ravensburger den Titel holen, bliebe die DEG doch in der DEL.