Mannheim. Hansheinrich Beha, Studiendirektor a. D. aus Mannheim, ist am 2. Juni im Mannheimer Rathaus mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Die hohe Auszeichnung wurde ihm von Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk im Auftrag des Bundespräsidenten überreicht. Gewürdigt wurde damit das über vier Jahrzehnte währende ehrenamtliche Engagement Behas – insbesondere in der Katholischen Kirche, dem DJK-Sportverband und der ökumenischen Zusammenarbeit in Mannheim.
Die Stadt Mannheim würdigte Beha beim Festakt als „herausragende Persönlichkeit mit Vorbildcharakter“, der in Kirche und Gesellschaft gleichermaßen Brücken gebaut habe. Oberbürgermeister Christian Specht betonte in seiner Begrüßung Behas Verdienste als „überzeugter Kämpfer für gelebte Ökumene“ und „tragende Säule des zivilgesellschaftlichen Miteinanders in Mannheim“.

Eine seltene Doppel-Auszeichnung für Ehepaar Beha

Bemerkenswert: Auch Ehefrau Elsbeth Beha wurde bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet – eine Seltenheit, wie Minister Hauk unterstrich. Der Antrag für Hansheinrich Beha war zwar früher eingereicht worden, doch Elsbeth Beha erhielt ihre Ehrung bereits im Vorjahr durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser. „Manchmal sind Frauen einfach schneller in der Umsetzung“, kommentierte Hauk mit einem Augenzwinkern.

Lebenswerk mit Wirkung weit über Mannheim hinaus

Hansheinrich Beha war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2009 Lehrer und Studiendirektor an der Max-Hachenburg-Schule in Mannheim. Neben seiner beruflichen Tätigkeit widmete er sich früh dem Ehrenamt – mit besonderem Fokus auf die Verbindung von Sport, Kirche und gesellschaftlicher Teilhabe.

Sport war und ist seine Leidenschaft. 1985 gründete er die DJK St. Pius Mannheim-Neuostheim und baute sie als Vorsitzender zu einem mitgliederstarken Verein der Stadt aus. Seine Funktion als Vorsitzender des DJK-Diözesanverbands Freiburg (seit 1994) sowie verschiedene Aufgaben auf Landes- und Bundesebene unterstreichen die Reichweite seines Engagements.
In der Kirche war er über drei Jahrzehnte im Pfarrgemeinderat seiner Gemeinde aktiv, davon viele Jahre als Vorsitzender. Seit 2015 ist er Vorsitzender des Dekanatsrats Mannheim. Besondere Anerkennung fand sein Einsatz für das ökumenische Kinderhaus und die Umwandlung der katholischen St. Pius-Kirche in eine Ökumenekirche – die erste ihrer Art in Mannheim.

Wertschätzung, Glaubwürdigkeit und Bescheidenheit

In seiner Laudatio bezeichnete Minister Hauk Beha als „einem Vorbild an Engagement, Bescheidenheit, Menschenfreundlichkeit und Humor“. Stadtdekan Karl Jung hob die Verankerung des Geehrten in seiner Gemeinde hervor und betonte, dass Beha stets nicht nur mit organisiert, sondern auch mitgefeiert und mitgetragen habe: „Er lebt den Glauben mit Herz und Haltung.“ Er habe gezeigt, dass „kirchliches Tun Relevanz für die Gesellschaft habe“, verwies Jung auf das erste Ökumenische Kinderhaus Neuostheim, dessen Entstehung Beha ebenso begleitet hatte. Der 79-Jährige Ritter vom Heiligen Grab sein ein „Brückenbauer“, so der Stadtdekan „zwischen den Generationen, den Religionen, den Institutionen, Gläubigen“.

Alle Laudatoren betonten, dass Beha immer bodenständig, sichtbar, ansprechbar und durch seine freundliche, gewinnende Art in jedem seiner Ämter und Wirkungsbereichen Menschen motivieren konnte. Beha selbst zeigte sich dankbar und – so ist es seine Art – bescheiden. Die Ehrung nehme er „stellvertretend für die Kirche, seinen Verband – die DJK – und alle Engagierten“ entgegen. Auch wenn seine aktuelle Amtszeit im Dekanatsrat im Dezember 2025 endet, kündigte Beha an, sich weiterhin in seiner Heimatgemeinde und für die Ökumene in Mannheim einzusetzen. red