In Deutschland verrichten jetzt offiziell mehr als eine Million Balkonkraftwerke ihren Dienst und erzeugen umweltfreundlich Energie. Damit hat Deutschland in diesem Jahr bereits einen zweiten Meilenstein erreicht, nach der Bruttoleistung von mehr als 100 Gigawatt an Photovoltaik Ende Januar dieses Jahres.

Die symbolträchtige Zahl von einer Million Anlagen ist dabei eher eine Schätzung als gesicherter Wert. Die Filterung auf „steckerfertige Solaranlagen“ ist im Markstammdatenregister (MaStR) derzeit schlicht nicht mehr möglich. Eine Annäherung über Energiequelle, Betriebsstatus und maximaler Bruttoleistung erlaubt jedoch eine recht genaue Schätzung: Mit diesen Eckdaten verzeichnet das MaStR am 11. Juni 2025 1.031.298 Anlagen. Die liefern zusammen eine Bruttoleistung von fast 1 Gigawatt, genauer 956 Megawatt.

Massiver Zubau

Die Zahlen des MaStR sind nicht absolut tagesaktuell, Anlagenbetreiber haben beispielsweise einen Monat Zeit bis zur Nachmeldung der Inbetriebnahme. Dazu kommt eine sicherlich signifikante Dunkelziffer – vermutlich kennt jeder jemanden mit Balkonkraftwerk, der dieses nicht angemeldet hat. Da die Vorgängerregierung die Registrierung jedoch deutlich vereinfacht und verschlankt hat, ist die Meldequote seit vergangenem Jahr mutmaßlich höher.

So kommt es auch, dass der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW) gegenüber der dpa mitteilte, dass inzwischen eine Verdopplung der Anzahl an Balkonkraftwerken erreicht wurde: Im Juni 2024 haben die Anzahl registrierter steckerfertiger Solaranlagen die Marke von 500.000 übersprungen.

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Zu dem Boom beigetragen haben demnach auch die Vereinfachungen der alten Regierung, etwa der Erlaubnispflicht durch Vermieter und Wohnungseigentümer. Die Initialzündung für die Popularität von Balkonkraftwerken geht dem BSW zufolge jedoch auf die hohen Strompreise nach dem Beginn des vollständigen Angriffskriegs von Russland gegen die Ukraine zurück.

(dmk)

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