Washington – In der öffentlich ausgetragenen Fehde zwischen US-Präsident Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk scheint sich eine Entspannung abzuzeichnen. Elon Musk ruderte am Mittwoch im Onlinedienst X zurück: „Ich bedauere einige meiner Aussagen zu Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche. Sie sind zu weit gegangen.“
Vorwürfe und Beleidgungen
Der Streit zwischen dem einst so unzertrennlich-mächtigen Duo Musk und Trump ließ nichts aus: schwere gegenseitige Vorwürfe, Beleidigungen, Anschuldigungen. Einer der Tiefpunkte war die Behauptung Musks, Trumps Name tauche in den unter Verschluss gehaltenen Epstein-Dokumenten auf. Der Post, den er auf X absetzte, verschwand kurze Zeit später wieder, jetzt gab es eine Art Entschuldigung von Musk von an Trump.
Trump – sonst für seine kurze Zündschnur bekannt – gab sich zumindest äußerlich gelassen über den bisherigen Bruch. Obwohl Musk ihn im Wahlkampf unterstützt hatte und bis vor Kurzem auch noch als Berater in seiner Regierung war, soll Trump laut „Politico“ (gehört wie BILD zu Axel Springer) über den Musk-Streit gesagt haben: „Oh, das ist in Ordnung. Es läuft sehr gut, nie besser.“ Es gab jedoch auch andere Töne vom US-Präsidenten.
Vom engsten Vertrauten zum Gegner
Denn gleichgültig war es ihm sicherlich nicht, wie sein ehemals engster Berater über ihn sprach. Trump ernannte Musk nach seinem Wahlsieg zum Leiter der neuen Abteilung für Einsparungen bei den Behörden. Vor dem Streit hatte Trump Musk im Weißen Haus noch für seine Arbeit als Leiter dieser Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) gelobt.
Über Musks Kritik an Trumps geplantem Haushaltsgesetz sagte der US-Präsident während des Besuchs von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Weißen Haus, er sei „sehr enttäuscht“ darüber. „Elon und ich hatten eine großartige Beziehung. Ich weiß nicht, ob das noch so sein wird. Ich war überrascht“, so Trump. Musk warf Trump daraufhin im Onlinedienst X „Undankbarkeit“ vor und erklärte, „ohne mich hätte Trump die Wahl verloren“.
So feierte Trump mit Epstein: Die Szenen, die wegen Musk jetzt um die Welt gehen
Quelle: BILD06.06.2025
Machtkampf der Superlative: Trump und Musk im Weißen Haus
Foto: ROBERTO SCHMIDT/AFP
Spott auf Social Media, Gefahr in der realen Welt
Trump und Musk – das war eine Männer-Freundschaft der besonderen Art. Beide extrem reich, mächtig, Ego-getrieben. Trump nahm Elon Musk schnell in seinen inneren Kreis auf, im Trump-Clan hieß er bald nur noch „Onkel Elon“. Musks Sohn spazierte bei Presseterminen im Weißen Haus durchs Bild. Die Bindung Trump-Musk war mehr als geschäftlich. Sie war familiär, persönlich. Genauso persönlich wurde dann auch der Streit.
Auf Social Media führte die abwärts gehende Beziehung der beiden Männer zu allerhand Spott, Reels mit Sätzen wie „Amerika schaut zu, wie der reichste Mann und der mächtigste Mann der Welt Schluss machen“ wurden veröffentlicht. Vermeintlich witzig, kann ein dauerhaftes Zerwürfnis der beiden Männer ernsthafte Konsequenzen haben.
Denn Musk drohte Trump unter anderem kurzfristig damit, seine „Dragon“-Raumkapsel stillzulegen – mit dramatischen Folgen für das US-Raumfahrtprogramm. Trump wiederum sinnierte darüber, Musks „staatliche Subventionen und Verträge“ zu beenden.
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