Auf dieser Tagung fasste das Kirchenparlament wichtige Beschlüsse für die Zukunft der 17 Gemeinden des Kirchenkreises.

Neu ist vor allem die Entscheidung für ein geteiltes Superintendentenamt ab 2026: Erstmals sollen zwei Pfarrpersonen zusammen die neue Doppelspitze bilden, wobei sie an dieser zu jeweils 50 Prozent agieren. Ilka Federschmidt ist als aktuelle Superintendentin hauptamtlich seit 15 Jahren beschäftigt und wird im Frühjahr 2026 den Ruhestand antreten.

„Mit dieser Entscheidung wollen wir wieder eine nähere Anbindung an die Gemeinden schaffen“, sagt Sabine Damaschke, Öffentlichkeitsreferentin des Kirchenkreises. Wuppertal sei einfach zu groß, um 50 Prozent des Amtes für Angelegenheiten der Stadt und 50 Prozent für die Gemeinde aufzubringen. Mit dem neuen „Tandemprinzip“, bei dem zwei Personen jeweils die Hälfte ihrer Beschäftigung für das Amt als Superintendent nutzen, soll sich das ändern. „Wir wollen nah an der Praxis und an dem sein, was die Gemeinden bewegt“, betont Damaschke. Die Leitung des Kirchenkreises solle langfristig wieder an die Basis, die Gemeinden selbst, herangeführt werden und dort präsent sein.

Doppelspitze ist
an Bedingungen geknüpft

Der neue Beschluss sei in Absprache mit der Landeskirche gefasst worden, deren Zustimmung für das neuartige Modell nötig sei. Auf der Herbstsynode werden die Wahlen für die doppelten Amtsstellen stattfinden, an die einige kircheninterne Voraussetzungen geknüpft seien. Unter anderem deswegen folge ab dem Frühjahr 2026 erst einmal eine Erprobungsphase. „Ob alles klappt, wird sich zeigen. Beide werden sich die Aufgaben gut aufteilen müssen“, sagt Damaschke. Im weiteren Verlauf werde entschieden, ob in dieser Form alle Abläufe gut funktionierten. Eine Hoffnung der Entscheidungsträger: die jüngere Generation ins Boot holen. „Dadurch, dass das Amt zu zweit ausgeübt wird, hoffen wir, dass es sich junge Pfarrer eher zutrauen“, so die Öffentlichkeitsreferentin.

Kürzungen für Diakonie und
Bündelung von Ressourcen

Der Beschluss zur Kürzung der Kirchensteuermittel für die Diakonie wurde ebenfalls vollzogen. Von 1,2 Millionen Euro wird die finanzielle Zuweisung ab dem kommenden Jahr bis 2030 auf eine halbe Million Euro gesenkt. Dies sei unumgänglich, um weiterhin die elementaren Aufgabenfelder wie die CityKirche, die Krankenhausseelsorge, die Jugendarbeit und die Begleitung der Religionslehrkräfte zu erhalten. Die Diakonie werde die übrigen Steuermittel vor allem für die Bereiche verwenden, für die es wenig bis keine staatlichen Fördergelder gebe.

Auch durch die Bündelung von Ressourcen sollen weitere Einsparmöglichkeiten eingeräumt werden. So werden künftig das Jugendreferat, das Schulreferat und das Referat für Kirchenmusik in dem gemeinsamen Referat „evangelische Bildung“ zusammenarbeiten. Zudem wird eine Verbindung zum Bildungscampus der rheinischen Kirche auf dem „Heiligen Berg“ angestrebt.

Dass die Beschlüsse Verluste und Abschiede bedeuteten, sei allen bewusst, so die aktuelle Superintendentin laut einer Pressemitteilung des Kirchenkreises. „Angesichts der deutlich geringeren Ressourcen müssen wir uns auf das Kernanliegen unseres Glaubens konzentrieren.“